Update Februar 2020
Zum Jahresende 2019 sind auch die letzten Filialen der Baumarktkette OBI aus dem Verkauf von Vögeln und Kleinsäugern ausgestiegen. OBI vollzieht hierdurch eine wichtige Maßnahme für den Tierschutz, denn Tiere sind keine Ware. Über 85.000 PETA-Unterstützer hatten sich seit 2015 an Petitionen, Demos und an weiteren Aktionen gegen den Tierverkauf bei OBI beteiligt – vielen Dank für die breite Unterstützung. Derzeit werden in einigen Filialen noch Fische verkauft. Wir setzen uns weiterhin bei der Geschäftsleitung von OBI dafür ein, dass auch der Verkauf von Fischen eingestellt wird.
Bitte unterstützen Sie uns bei der Forderung nach einem deutschlandweiten Heimtierschutzgesetz, um den Verkauf von lebenden Tieren in Zoohandlungen und Baumärkten endlich gesetzlich zu verbieten.
Originalartikel vom Juli 2016:
2015 und 2016 sorgte PETA Deutschland mit erschütternden Recherchebildern über den deutschen Heimtierhandel für Empörung unter Tierfreunden. Auch OBI war unmittelbar betroffen. Die Aufnahmen zeigten tausende Kleintiere, die in Zuchtanlagen unter schlimmsten Bedingungen für den Handel „produziert“ werden.
Bereits wenige Tage nach der Veröffentlichung einer Onlinepetition mit über 50.000 Unterschriften verkündete OBI 2015 unter großem medialem Echo, den Verkauf von Tieren zu beenden.
Doch OBI hat sein Wort gebrochen und damit seine Kunden und die Öffentlichkeit getäuscht. Drei Jahre nach der Bekanntgabe des Ausstiegs aus dem Tierverkauf finden sich in zahlreichen OBI-Märkten zwischen Regalen mit Nägeln, Wandfarben und Schrauben noch immer Tiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und sogar Reptilien. Die Baumarktkette OBI weigert sich, aus dem Verkauf lebender Tiere auszusteigen.
In deutschen Haushalten leben ca. 31,6 Millionen Heimtiere [1]. Mit der Veröffentlichung von Aufnahmen aus zwei erschütternden Recherchen konnte PETA 2015 und 2016 aufzeigen, woher die Tiere, die in Baumärkten und Zoohandlungen angeboten werden, stammen. Diese Recherchen ergaben, dass auch OBI einen großen Teil seiner Tiere mittels zwischengeschalteter Großhändler aus tierquälerischen Zuchtanlangen in den Niederlanden und Deutschland bezieht.
Tausende Lebewesen leiden Tag für Tag schreckliche Qualen, damit OBI-Baumärkte lebende Tiere anbieten kann. In den Zuchtanlagen sitzen die Meerschweinchen, Kaninchen, Hamster und viele andere Kleintiere teils zentimeterhoch in ihren eigenen Fäkalien. Verletzungen, Krankheit und Tod sind in diesem skrupellosen Geschäft an der Tagesordnung.
Bei einigen Großhändlern werden auch Reptilien für den Verkauf in kleinen Plastikboxen, den sogenannten Racksystemen, vorrätig gehalten. Ahnungslosen Kunden wird hingegen suggeriert, dass die Tiere aus guten Verhältnissen stammen.
Auch exotische Fische aus aller Welt finden sich noch immer in den Regalen etlicher OBI Märkte – viele davon Wildfänge aus tropischen Regionen. Der Handel geht jedoch mit hohen Verlustraten einher, denn ein großer Teil der Tiere überlebt die langen und anstrengenden Transportwege nicht. OBI zeigt sich weder gesprächsbereit, noch wurde der Verkauf von Tieren gestoppt.
Was Sie tun können
Bitte kaufen Sie niemals ein Tier im Handel oder bei einem Züchter, sondern adoptieren Sie einen tierischen Mitbewohner aus einem Tierheim. Jedes Jahr werden etwa 300.000 Tiere in deutschen Tierheimen abgegeben oder einfach ausgesetzt. Sie alle warten sehnsüchtig auf ein neues Zuhause.
Unterstützen Sie unsere Forderung nach einem deutschlandweiten Heimtierschutzgesetz, um den Verkauf von lebenden Tieren in Zoohandlungen und Baumärkten endlich gesetzlich zu verbieten.
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Quellen
[1] Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe „Der deutsche Heimtiermarkt- Struktur und Umsatzdaten“, online unter: https://www.zzf.de/fileadmin/files/ZZF/Marktdaten/ZZF_IVH_Der_Deutsche_Heimtiermarkt_2016_A4.pdf, letzter Zugriff: 28. März 2018