Hunde müssen bei großer Hitze genauso abkühlen wie wir Menschen, denn in ihrem Körper entsteht schnell ein gefährlicher Wärmestau. Da Hunde nur wenige Schweißdrüsen an den Pfoten und vor allem im Ballenbereich besitzen, können sie – anders als wir Menschen – ihre Körpertemperatur bei Hitze nicht ausreichend durch das Schwitzen regulieren. Der wichtigste Abkühlmechanismus ist für Hunde daher das Hecheln. Der dabei verursachte Luftstrom verdunstet vermehrt Feuchtigkeit in den Schleimhäuten. Dies führt zu einer Absenkung der Körpertemperatur.
Wichtig ist hierbei, dass dem Hund bei großer Hitze und Anstrengung ausreichend Wasser zur Verfügung gestellt wird, da beim Hecheln sehr viel Flüssigkeit in kurzer Zeit verdunstet. Jedoch hilft auch das Hecheln nur bedingt, und gerade Hunde mit langem Fell leiden meist sehr unter den heißen Sommern, die wir inzwischen in Deutschland haben. Daher sollten wir unseren tierischen Mitbewohnern dabei helfen, im Sommer abzukühlen und die Hitze erträglicher zu machen.
1. Viel Wasser
Geben Sie Ihrem Hund immer reichlich Flüssigkeit. Zuhause muss der Wassernapf gefüllt sein, für unterwegs können Hundehalter Wasser in einer Flasche mitnehmen, das sie ihrem Hund immer wieder anbieten sollten.
2. Vor Sonnenbrand schützen
Vorsicht bei hautempfindlichen, hellen Tieren: Hier ist das Eincremen mit Sonnencreme auf Nasenspitze und Ohren nötig, um den Hund vor Sonnenbrand zu schützen.
3. Richtige Nahrungsportionen
Große Nahrungsportionen sind für den Hund bei Hitze sehr schwer verdaulich. Stellen Sie besser kleine Portionen bereit.
4. Sportliche Anstrengungen vermeiden
Vermeiden Sie sportliche Anstrengungen bei großer Hitze, wie das Laufen am Fahrrad.
5. Baden gehen: Vorsicht, Blaualgen!
Manche Hunde lieben es, im Wasser zu planschen. Andere kühlen sich lieber nur die Füße in einem Bach. Aber aufpassen: In einigen Seen gibt es Blaualgen (keine Algen, sondern Bakterien), die für Hunde, genauso wie für Menschen mit schwachem Immunsystem, sehr gefährlich sind und bis zum Tod führen können. Prüfen Sie vorab genau, ob das Gewässer mit Blaualgen befallen ist. Blaualgen erkennen Sie daran, dass sich an der Wasseroberfläche grünliche oder blau-grünliche Schlierenteppiche bilden. Dann kann Vergiftungsgefahr für Tier und Mensch bestehen.
6. Richtige Zeit für Spaziergänge
Aufgeheizte Wege und Straßen sollten bei heißen Temperaturen grundsätzlich vermieden werden. Ausgedehnte Spaziergänge sollten auf die Morgen- oder Abendstunden verschoben werden. Sonst besteht die Gefahr, dass sich die Vierbeiner schmerzhafte Verbrennungen an den Pfotenballen zufügen.
7. Fell kürzen
Bei manchen Hunden kann das Kürzen des Fells Erleichterung verschaffen. Achten Sie darauf, das Fell nicht zu stark zu kürzen, denn es dient gleichzeitig auch als Sonnenschutz.
8. Besondere Schonung bei verkürzten Nasen
Hunde mit zuchtbedingt verkürzten Nasen wie zum Beispiel Mops & Co. brauchen besondere Schonung, da sie in ihrer Thermoregulation ohnehin eingeschränkt sind. Starke Hitze bedeutet für diese Tiere schnell Lebensgefahr.
9. Vorsicht bei der Autofahrt
Vorsicht bei der Autofahrt mit offenem Fenster. Die Zugluft kann bei Hunden schmerzhafte Augenentzündungen verursachen.
10. Hunde nicht im Auto zurücklassen
Lassen Sie ihren Hund auf keinen Fall im Auto: Da Hunde nur wenige Schweißdrüsen haben und sich hauptsächlich über Hecheln abkühlen, erleiden sie im heißen Wageninneren schnell irreparable Organschäden oder sogar einen Herzstillstand! Anzeichen für Überhitzung beim Hund sind starkes Hecheln und Apathie, teils aber auch Nervosität. Sehr starkes Hecheln, Taumeln, eine dunkle Zunge oder ein glasiger Blick und Erbrechen lassen darauf schließen, dass der Hund vermutlich bereits einen Hitzeschlag erlitten hat und in akuter Lebensgefahr schwebt.
11. Aufmerksamkeit rettet Leben
Wenn Sie einen Hund sehen, der im Auto eingesperrt ist, zögern Sie nicht, sofort die Polizei zu rufen – Sie könnten dem Tier damit das Leben retten!
12. Erste-Hilfe-Maßnahmen
Der überhitzte Hund muss sofort in den Schatten gebracht werden. Der Körper des Hundes sollte mit handwarmem oder leicht kühlem Wasser gekühlt werden. Auch das dringend notwendige Trinkwasser darf nicht eiskalt sein. Anschließend muss das Tier umgehend zum Tierarzt – auch, wenn sich sein Zustand durch die Erste-Hilfe-Maßnahmen scheinbar verbessert hat.
Was Sie für andere Tiere bei Hitze tun können
Sie wollen einem anderen Tier durch den heißen Sommer helfen? Lesen Sie unsere Hitzetipps für Tiere.