Wir von PETA Deutschland setzen uns gemeinsam mit unseren internationalen Partnerorganisationen für die Rechte der Tiere ein: Dazu gehören unter anderem schockierende Undercover-Recherchen, die viele Menschen wachrütteln. Bekannte Beispiele dafür sind die Dokumentation von Tierquälereien im Umfeld von Wiesenhof, der Skandal um die falsch etikettierten Bio-Eier, unsere Recherche bei dem Kükenzüchter Lohmann, Videos aus der Elterntierfarm von Wiesenhof und der Skandal um Tierschutzministerin Astrid Grotelüschen. All diese Fälle von Tierquälerei in Deutschland haben wir an die Öffentlichkeit gebracht.
Wenn wir mit unserer Arbeit für öffentliches Aufsehen sorgen, ist es unvermeidbar, dass wir Gegenwind von denjenigen bekommen, deren Praktiken wir kritisieren. Und so gibt es viele Meinungen zu PETA und viel Kritik an unserer Arbeit. Immer wieder werden wir und unsere Unterstützenden als weltfremde Verrückte dargestellt, die keinen Spaß verstehen, andere Menschen angeblich bevormunden und nicht zuletzt verlogene Heuchler:innen seien.
So oder so: Wer sich bei, für oder mit PETA für Tiere einsetzt, muss irgendwie wahnsinnig sein. Dass dieser scheinbare Wahnsinn jedoch Methode hat und erfolgreich ist, zeigt ein kurzes Video über uns und unsere Arbeit
Abgesehen von plumpen Verleumdungskampagnen sind wir jederzeit bereit, uns kritischen Fragen zu stellen. Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, zu einigen Fragen und Gerüchten, die in den Medien und im Internet kursieren, Stellung zu beziehen.
Was ist PETA?
PETA ist eine Tierschutzorganisation, die sich für die Rechte aller Tiere einsetzt. Wir von PETA Deutschland engagieren uns gemeinsam mit unseren internationalen Partnerorganisationen gegen die Ausbeutung und den Missbrauch von Tieren, die in Tierversuchen sowie in der Ernährungs-, Bekleidungs- und Unterhaltungsindustrie ausgebeutet werden. Auch die Bereiche „Haustiere“ und Wildtiere fallen in unseren Themenbereich.
Was macht PETA?
Wir möchten das Leid der Tiere in den verschiedenen Industrien beenden. Damit das möglich ist, muss ein gesellschaftsumfassendes Umdenken stattfinden – und das ist nur durch Aufklärungsarbeit und entsprechende Gesetzesänderungen möglich.
Unsere Arbeit umfasst daher
- Aufklärungskampagnen
- politische Bemühungen
- PR-Kampagnen
- Öffentlichkeitsarbeit
Gleichzeitig helfen wir aber auch Tieren in akuter Notlage. So sind wir etwa in Rumänien und der Ukraine vor Ort im Einsatz, um notleidenden Tieren mit der Lieferung von Nahrung, medizinischer Versorgung, Rettung und sicheren Unterbringung zu helfen.
In der heutigen Zeit sind wir Menschen nicht auf die Ausbeutung und den Missbrauch von Tieren angewiesen, um zu überleben. In einer modernen Gesellschaft sollten alle fühlenden Lebewesen vor Leid und Schmerzen bewahrt werden und entsprechende Rechte haben.
PETAs Einsatz gegen Speziesismus: „Was ist Speziesismus?“
Wenn Menschen glauben, alle anderen Tierarten seien ihnen unterlegen, dann spricht man von Speziesismus. Auch andere Tiere haben Wünsche, Bedürfnisse und komplexe Lebenswelten – doch im speziesistischen Denken spielt nur eine Rolle, welchen Zweck sie für den Menschen erfüllen. Diese Denkweise ist geprägt von der Vorstellung der Überlegenheit des Menschen und dient als Vorwand, um fühlende Lebewesen als Gegenstände, Eigentum oder sogar zu verarbeitende Nahrungsmittel zu betrachten. Man spricht anderen Lebewesen ihre Handlungsfähigkeit, ihre Interessen und ihren Wert ab – meist zum eigenen Vorteil – und begründet damit das eigene Handeln.
Mit einem speziesistischen Blick auf die Welt lassen sich auch Trennlinien zwischen verschiedenen Tierarten ziehen, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Dabei wird ausschließlich nach dem Zweck unterschieden, den das jeweilige Tier für den Menschen erfüllt. So würden beispielsweise die meisten Menschen niemals mit ihrem Hund so umgehen, wie Schweine in der Nahrungsmittelindustrie behandelt werden – und das, obwohl Schweine, genau wie Hunde, Schmerz, Freude, Angst und Leid empfinden. Viele Menschen tragen Pelzbesatz aus Kojotenfell am Kragen oder daunengefüllte Jacken. Gleichzeitig würden sie aber nie in Erwägung ziehen, einer schreienden Katze das Fell auszureißen. Es ist speziesistisch, zu glauben, dass sogenannte Nutztiere sowie all jene Tiere, die anderweitig in menschlicher Gefangenschaft leben, nicht genauso empfinden und leiden würden, wie es die Tiere tun, mit denen wir unser Zuhause teilen.
PETAs Arbeitsgrundsatz lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Das bedeutet, dass wir Tiere als Individuen betrachten, als eigene Persönlichkeiten, die das Recht haben, frei von menschlicher Ausbeutung zu leben. Speziesismus ist das Gegenteil dieser Wahrheit. Er bleibt zwar den meisten Menschen im Alltag verborgen, hat aber verheerende Auswirkungen auf das Leben von Milliarden von Tieren. Deshalb setzen wir uns – zusammen mit mitfühlenden Menschen weltweit – gegen die speziesistische Denkweise und ihre Auswirkungen ein.
„Tiere argumentieren nicht, sie verstehen nichts von Rechten und respektieren oft nicht mal die unseren. Warum sollten wir daher unsere Moralvorstellungen auf sie übertragen?”
Die Unfähigkeit eines Tieres, unsere Regeln zu verstehen und sich daran zu halten, ist genauso bedeutungslos, wie es bei einem Kind oder einem Menschen mit einer Entwicklungsstörung wäre. Tiere sind nicht immer in der Lage, eine Entscheidung zu treffen, was eine Änderung ihres Verhaltens angeht. Erwachsene Menschen jedoch besitzen die Intelligenz und Fähigkeit zu wählen, ob sie etwas tun wollen, das andere verletzt oder nicht. Und wenn man die Wahl hat, macht es Sinn, sich für Mitgefühl zu entscheiden.
PETAs Einsatz für Tierrechte: „Was meinen Sie mit ‚Tierrechte‘?“
Menschen, die die Rechte der Tiere unterstützen, sind der Ansicht, dass wir als Menschen nicht das Recht haben, Tiere für Nahrung, Kleidung, Unterhaltung, Versuche oder andere Zwecke zu benutzen. Und sie sind davon überzeugt, dass Tiere eine Berücksichtigung ihrer ureigensten Interessen verdienen – egal, ob sie niedlich oder für den Menschen nützlich sind, eine gefährdete Art darstellen oder irgendeinem Menschen überhaupt etwas an ihnen liegt.
Was ist der Unterschied zwischen Tierschutz und Tierrechten?
Tierschutztheorien akzeptieren, dass Tiere Interessen haben, ordnen diese aber den Interessen des Menschen unter, wenn sie der Ansicht sind, dass der Nutzen für den Menschen dieses Opfer rechtfertigt. Tierrechtstheorien hingegen besagen, dass Tiere, genau wie Menschen, Interessen haben, die man nicht denen anderer unterordnen oder opfern darf. Die Tierrechtsbewegung vertritt jedoch nicht die Auffassung, dass diese Rechte absoluten Charakter haben – denn auch die Rechte der Tiere, wie die der Menschen, können gewisse Grenzen haben und sicherlich in Konflikt miteinander geraten.
Diejenigen, die die Tierrechtsbewegung unterstützen, sind der Ansicht, dass wir kein Recht haben, Tiere für Nahrung, Kleidung, Unterhaltung oder Versuche zu benutzen, während Tierschützer:innen der Meinung sind, Tiere dürften sehr wohl dafür benutzt werden, solange dies „human“ geschieht.
„Welche Rechte sollten Tiere denn haben?”
Tiere sollten ein Recht auf gleiche Berücksichtigung ihrer Interessen haben. So hat beispielsweise ein Hund ganz sicher ein Interesse daran, dass man ihm keine unnötigen Schmerzen zufügt. Wir haben daher die Verpflichtung, dieses Interesse zu berücksichtigen und das Recht des Hundes auf körperliche Unversehrtheit ernst zu nehmen. Tiere haben jedoch nicht immer dieselben Rechte wie Menschen, da sie nicht dieselben Interessen haben – und manche Rechte wären ja auch unsinnig für Tiere. Ein Hund hat beispielsweise kein Interesse an einem Wahlrecht, daher steht ihm auch kein Wahlrecht zu, denn es wäre für ihn genauso bedeutungslos wie für ein kleines Kind.
„Wo zieht man da die Grenze?”
Der anerkannte Humanist Albert Schweitzer, der in seinem Leben so viel für Menschen und Tiere getan hat, nahm sich die Zeit, stehen zu bleiben, einen Wurm vom heißen Asphalt aufzuheben und ihn auf die kühle Erde zu legen. Der Probleme und Verantwortung bewusst, die eine erweiterte Ethik mit sich bringt, sagte er: „Ein Mensch ist erst dann wirklich moralisch, wenn er der ihm auferlegten Verpflichtung folgt, allem Leben zu helfen, dem er helfen kann [.…] Er fragt nicht danach, inwieweit dieses oder jenes Leben Sympathie verdient [.…] und auch nicht danach, inwieweit es in der Lage ist, zu fühlen.“
Wir können nicht alles Leiden beenden, aber das bedeutet nicht, dass wir überhaupt keines beenden sollten. In der Welt von heute mit ihren praktisch unbegrenzten Möglichkeiten haben wir eine riesige Auswahl, was Nahrung, Kleidung, Unterhaltung und Bildung angeht, ohne dass wir dafür Tiere quälen oder töten müssen.
„Können Pflanzen Schmerz empfinden?“
Die Wissenschaft gewinnt immer wieder neue Erkenntnisse über die Fähigkeiten von Pflanzen. Mittlerweile wissen wir, dass Pflanzen verschiedene Reize wahrnehmen. Sie können sich beispielsweise schließen oder öffnen, wenn ein Angriff droht oder wenn sie auf Regen warten. Studien zeigen, dass Pflanzen winzige Bewegungen spüren, wie beispielsweise die Berührung durch eine Raupe. In solchen Momenten senden sie Signale aus, die den Signalen des menschlichen Körpers nicht unähnlich sind. So warnt die Pflanze ihre anderen Blätter: Diese setzen schlecht schmeckende Chemikalien frei und wehren damit schädliche Insekten ab.
Forschungsergebnisse zeigen zudem weitere erstaunliche Fähigkeiten. Hier nur einige Beispiele:
- Pflanzen kommunizieren miteinander.
- Sie teilen eine Art „Medizin“ mit anderen Pflanzen durch ihre Wurzeln, ein unterirdisches System von Pilzen und die Luft.
- Sie setzen Pheromone frei.
- Sie können hören und riechen.
- Proteine helfen ihnen dabei, Gefahren aus der Umwelt wahrzunehmen und darauf zu reagieren.
- Außerdem geben Pflanzen ihr Wissen an jüngere Pflanzen weiter.
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Selbst wenn Pflanzen Schmerzen empfinden könnten, würde eine pflanzliche Ernährung dennoch weniger Leid verursachen
Früher wussten die meisten Menschen nicht, dass Kraken, deren Nervensystem sich stark von dem des Menschen und dem anderer Tiere unterscheidet, sehr intelligent sind und Schmerz empfinden. So ist es auch möglich, dass Pflanzen auf eine Weise intelligent und empfindsam sind, die der Mensch noch nicht erfassen kann. Vielleicht werden wir eines Tages erfahren, dass Pflanzen über Möglichkeiten des Schmerzempfindens verfügen, die wir heute einfach noch nicht verstehen.
In jedem Fall gibt es absolut keinen Grund dafür, Pflanzen unnötig zu schaden. Wir müssen essen, um zu überleben. Mit einer veganen Ernährung schaden wir weniger Pflanzen als mit einer vegetarischen oder omnivoren: Man benötigt wesentlich weniger Pflanzen, wenn man diese auf direktem Wege konsumiert, statt sie erst den Tieren als Nahrung zu geben und dann das Fleisch dieser Tiere zu essen. Um etwa ein Kilogramm Fleisch herzustellen, muss eine Kuh über 16 Kilogramm Pflanzen zu sich nehmen. Wer sich vegan ernährt, rettet also viel mehr Pflanzen als jemand, der Fleisch isst.
Hinzu kommt, dass jeder vegan lebende Mensch das Leben von bis zu 50 Tieren pro Jahr rettet. Tiere sind fühlende Lebewesen, und die Wissenschaft hat zweifelsfrei bewiesen, dass sie die gesamte Bandbreite der Empfindungen und Emotionen wahrnehmen, z. B. Schmerz, Unbehagen, Angst und Traurigkeit.
Ob man nun beweisen kann, dass Pflanzen Schmerz empfinden oder nicht: Eine vegane Ernährung zeugt von Mitgefühl, denn sie bedeutet den Tod von weniger Pflanzen und Tieren.
„PETA propagiert nur dogmatischen Veganismus“
Wir alle haben ein Recht auf unsere eigene Meinung. Doch ein Recht auf eigenes Denken ist nicht dasselbe wie ein Recht auf Handeln. Wir haben die Freiheit, zu glauben, was wir möchten, solange wir dadurch niemanden verletzen. Es ist möglich, zu denken, dass Tiere getötet, Schwarze Menschen versklavt oder Frauen geschlagen werden sollten – doch wir haben kein Recht, diese Ansicht in die Praxis umzusetzen.
Das wahre Wesen von Reformbewegungen liegt darin, anderen aufzuzeigen, was sie tun sollen – Menschen nicht zu versklaven, sie nicht sexuell zu belästigen usw. Und allen Bewegungen ist gemein, dass sie anfangs Widerstand von denjenigen erfahren, die an dem kritisierten Verhalten festhalten möchten.
Warum ist PETA umstritten?
Kritikpunkt: „PETA ist umstritten.“
Um auf die Missstände, die Ausbeutung und das Leid der Tiere, die in verschiedenen Industrien genutzt werden, aufmerksam zu machen, wenden wir alle legalen Mittel an, die uns zur Verfügung stehen, darunter Recherchen, schockierende Veröffentlichungen und provokante Aktionen. Zudem üben wir scharfe Kritik an Politik, Wirtschaft, Konsument:innen und Co.
Wer von dieser Kritik betroffen ist, fühlt sich in der Regel angegriffen. Die erste Reaktion ist dann oft ein Gegenschlag, der uns und unsere Arbeit meist haltlos diffamiert. Doch nur konstruktive Kritik an Missständen und denjenigen, die Tierleid verursachen und in Kauf nehmen, kann dazu führen, dass wir alle unser Handeln hinterfragen und zum Positiven ändern.
Ist PETA radikal?
Kritikpunkt: „PETA ist radikal und extrem.“
Synonyme für radikal und extrem sind unter anderem aufständisch, gründlich und lückenlos. Das finden wir eigentlich sehr positiv. Aber vermutlich haben Menschen, die Kritik an uns üben, eher andere Synonyme wie dogmatisch oder fundamental im Sinn.
Fakt ist: PETA Deutschland ist seit ihrer Gründung Ende 1993 als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.
- Dieser Status wird regelmäßig vom Finanzamt geprüft und neu vergeben.
- Durch diesen besonderen Status sind unsere Spenden für die Spender:innen auch steuerlich absetzbar.
Die Frage ist außerdem: Wer ist radikal und extrem?
Die Frau, die weiterhin Kosmetika kauft, die an Tieren getestet wurde, oder die Menschen, die sich dafür einsetzen, dass grausige Tests, bei denen man Tiere vergiftet, abgeschafft werden?
Der Mann, der seinen Braten isst, oder die Menschen, die die gnadenlosen Bedingungen in der Massentierhaltung aufdecken?
Die Menschen, die sich in Lederjacken wärmen, obwohl es längst bessere synthetische Materialien gibt, oder diejenigen, die gegen das Prügeln und Aushungern und die Todesmärsche der Kühe protestieren, die für den illegalen indischen Lederhandel sterben müssen?
Die Familien, die dafür bezahlen, Tiere anzuschauen, die in Zirkussen in Käfige gepfercht und zu Darbietungen gezwungen werden, oder die Menschen, die die Beweise für ihre Misshandlung zu Gericht tragen?
Es wird den kritischen Stimmen nicht gelingen, allen Ernstes die Grausamkeiten zu rechtfertigen, die gegen Tiere in Labors, in der Massentierhaltung, in Schlachthäusern, auf Pelztierfarmen und in Wanderzirkussen begangen werden.
Millionen von Menschen sind mit PETA einer Meinung, dass es unmenschlich und grausam ist, Tiere mit unseren Medikamenten vollzustopfen, ihnen Abflussreiniger in die Augen zu träufeln, sie zum Inhalieren von Zigarettenrauch zu zwingen und sie mit unseren Krankheiten zu infizieren, und so menschliche Patienten am Ende zu Leidtragenden zu machen. Millionen Menschen verzichten schon jetzt auf Pelz und Leder, weil sie der Ansicht sind, dass es falsch ist, Tiere für die Mode einzusperren und zu töten. Und jeden Tag entscheiden sich Millionen von Menschen für eine vegetarische oder vegane Ernährung, weil sie die Vorteile für sich selbst, die Tiere und den Planeten sehen.
Es gibt zu jeder Grausamkeit eine positive Alternative: Wir von PETA Deutschland sehen unsere Aufgabe darin, Konsument:innen positive Alternativen aufzuzeigen. Grausamkeiten aufdecken und deutlich machen, wie jede:r Einzelne von uns es vermeiden kann, an diesen Grausamkeiten teilzuhaben – genau das ist unser Ziel.
Ist PETA seriös?
Kritikpunkt: „PETA arbeitet unwirtschaftlich“
Immer wieder werden Studien und Berichte veröffentlicht, die die Transparenz und Wirksamkeit von Organisationen, die sich durch Spenden finanzieren, aufzeigen sollen. Oftmals basieren die Ergebnisse aber auf schematisch aufgestellten Fragebögen, oder die Organisationen wurden überhaupt nicht dazu befragt.
PETA Deutschland e.V. ist Unterzeichnerin der Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ) und verpflichtet sich, das 10-Punkte-Programm zur Transparenz mit Informationen über die Organisation zu veröffentlichen: peta.de/transparenz
Nach Angaben einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die jedes Jahr die Bücher von PETA Deutschland erstellt und einen Finanzbericht verfasst, fließen 87 Prozent der Spenden, die PETA erhält, direkt in Aufklärungskampagnen, politische Arbeit, PR-Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit. PETA konzentriert sich auf PR-Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit, um Verbraucher:innen darüber aufzuklären, wie sie Tierleid verhindern können. Das geschieht sowohl über Ermittlungen, die das Leid von Tieren ans Tageslicht bringen, als auch über Presse- und PR-Aktionen oder Anzeigenmotive mit prominenten Unterstützer:innen. Und genau diese Arbeit sieht die PETA-Satzung vor.
Manche Berichte beruhen sehr stark auf Kriterien von freiwilligen Mitgliedschaften in Transparenz-Organisationen wie dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) oder dem Deutschen Spendenrat, denen PETA Deutschland e.V. aus verschiedenen Gründen nicht beigetreten ist. PETA Deutschland e.V. ist nicht Mitglied des DZI (nur vier Vereine aus dem Bereich Tierschutz haben dort eine Mitgliedschaft aufgenommen). Dadurch sparen wir Gebühren in vierstelliger Höhe ein, die direkt in die Tierrechtsarbeit fließen können.
PETA Deutschland e.V. macht keine Insichgeschäfte, leistet sich keine Drückerkolonnen, macht keinerlei Haustürgeschäfte, sondern informiert Mitglieder, Fördermitglieder, Spendende und Interessierte ausschließlich über die regelmäßig erscheinende Fördermitgliedszeitschrift Animal Times, das umfangreiche Internetangebot, den frei bestellbaren und jederzeit wieder abbestellbaren E-Mail-Newsletter und über Informations- und Kampagnenschreiben an unsere Fördermitglieder. Kostengünstiger geht es nicht. PETA Deutschland e.V. verfügt über ein vollumfängliches Widerrufsrecht, über eine jederzeit aussprechbare Kündigungsmöglichkeit.
Allerdings werden diese Rundschreiben, die gleichzeitig auch Teil erfolgreicher PETA-Kampagnen sind (u. a. der Wiesenhof-, Heidemarkputen-, Hummer- oder Stopfleber-Kampagnen), vom DZI und anderen als „Werbung“ eingestuft. Allein durch diese fehlerhafte Einstufung soll eine Unwirtschaftlichkeit gegeben sein – denn für Verwaltung und Werbung sollen nicht mehr als 35 Prozent der Einnahmen aufgewandt werden. PETAs Fördermitglieder und Unterstützer:innen stellen den Kern unserer erfolgreichen Kampagnen dar und haben einen Anspruch darauf, aktiv einbezogen und über die Ergebnisse informiert zu werden. Diesen Posten als „Verwaltung und Werbung“ zu klassifizieren, wird dem intensiven Austausch innerhalb der PETA-Gemeinschaft nicht gerecht.
Dass PETA Deutschland e.V. buchhalterisch und haushaltsrechtlich korrekt arbeitet, wurde von unabhängiger Seite bestätigt. Nachdem die von PETA bekämpften Tierausbeutungsbranchen jahrelang Druck aufgebaut haben, um PETA den Status der Gemeinnützigkeit und Förderungswürdigkeit zu entziehen, hat eine umfangreiche, über zwei Monate laufende Buchprüfung des Finanzamtes PETA Ende 2013 eine überaus wirtschaftliche Arbeitsweise bestätigt. Wenn das Finanzamt PETA Deutschland e.V. nach einer großen Buchprüfung eine korrekte und wirtschaftliche Arbeitsweise bestätigt, ist allein dies verbindlich.
Danke an alle, die hinter die „Fassade“ schauen und den tieferen Sinn hinter unserer Aufklärungsarbeit sehen.
Ist PETA eine seriöse Quelle?
Bei unseren Veröffentlichungen in jeder Form berufen wir uns auf wissenschaftliche Literatur, offizielle Studien und seriöse Nachrichtenanbieter.
Wenn wir Bildmaterial von verdeckten Ermittlungen veröffentlichen und thematisieren, stammen diese aus vertrauenswürdigen Quellen, die umfassend geprüft wurden.
Wie hilft PETA den Tieren?
PETA informiert die Öffentlichkeit mit friedlichen Mitteln über das Leid von Tieren. Im Gegensatz zu den tierausbeutenden Industrien beteiligen wir uns nicht an Aktivitäten, bei denen Lebewesen verletzt werden – ganz gleich, ob Mensch oder Tier.
PETA Deutschland und unsere internationalen Partnerorganisationen machen sich auf verschiedensten Ebenen als Wegbereitende für ein Ende der Tierquälerei stark. Dazu gehören:
- Enthüllungsberichte
- Informationsmaterial
- Plakatkampagnen
- Strafanzeigen
- politische Einflussnahme
- die Ausschöpfung aller verfügbaren rechtlichen Möglichkeiten
- Protestaktionen
- provokante Kampagnen
- schulische Bildungsmaterialien
Was macht PETA mit Tieren?
Der Fokus unserer Arbeit liegt auf Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Unsere karitativen Projekte, bei denen wir Tiere aus Notlagen befreien, umfassen hauptsächlich die Versorgung, Rettung und Vermittlung von Tieren aus Rumänien und der Ukraine.
Diese retten wir – teils in Zusammenarbeit mit befreundeten Tierschutzorganisationen – aus akuter Not, bringen sie vorläufig in sicheren Unterkünften unter, begleiten sie durch die Quarantänezeit und versorgen sie medizinisch, bis sie nach Deutschland oder andere sichere EU-Staaten transportiert und mit ihren neuen Familien zusammengeführt werden.
Tötet PETA Tiere?
Kritikpunkt: „PETA tötet Tiere“
PETA USA erhält jede Woche Anrufe von Menschen, die beispielsweise kein Geld haben, um ihre unheilbar kranken Tiere einzuschläfern. Sogenannte No-Kill-Shelter in den USA, also Tierheime, die keine Tiere einschläfern und nur jene aufnehmen, die sie für vermittelbar erachten, weisen solche Menschen oftmals ab. Meist ist unklar, was daraufhin mit den leidenden Tieren geschieht. Im Gegensatz zu solchen No-Kill-Sheltern lässt PETA unheilbar kranke Tiere nicht im Stich – auch wenn dies für die Bilanz der eingeschläferten Tiere schlecht ist und den Ruf von PETA USA schädigt.
PETA USA weist auch Tiere nicht zurück, für die der Gnadentod die einzige humane Lösung ist. Viele der aufgenommenen Tiere kommen zu PETA USA, weil kein anderes Tierheim sie haben möchte. PETA USA unterhält zwar ein Vermittlungsprogramm, das Tiere in ein gutes neues Zuhause vermittelt, betreibt allerdings keine Tierheime im traditionellen Sinn. Das einzige Tierheim von PETA USA ist die letzte Anlaufstelle für schwer kranke Tiere, die keine Überlebenschance mehr haben. Diese Tiere werden hier vor weiterem Leid bewahrt.
PETA USA setzt sich nach besten Kräften dafür ein, dass heimatlose Tiere nicht mehr eingeschläfert werden müssen. Dazu leistet die Tierrechtsorganisation entsprechende Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit und unterhält mobile Kliniken zur Kastration/Sterilisation von Tieren. In den mobilen Kliniken werden Hunde und Katzen unentgeltlich oder gegen eine geringe Gebühr unfruchtbar gemacht, um so die Ursache der Überpopulation an der Wurzel zu packen. Seit 2001 konnte PETA USA auf diese Weise bereits über 122.000 Tiere kastrieren (Stand Februar 2016, die Zahl steigt täglich).
Das Center for Consumer Freedom (CCF), das die Kampagne „PETA tötet Tiere“ forciert, sowie ähnliche Gruppen basieren auf der Arbeit von Menschen, die aus der Ausbeutung von Tieren Profit schlagen und sich gegen die Durchsetzung von Tierrechten stellen. Sie fühlen sich von den höchst erfolgreichen Kampagnen von PETA USA bedroht, die sich gegen Tierquälerei in der Ernährungs-, Bekleidungs- und Unterhaltungsindustrie richten und die Öffentlichkeit über grausame Praktiken aufklären sowie tierfreundliche Alternativen anbieten. Um PETA USA in Verruf zu bringen, veröffentlichen diese Gruppen auf ihren Websites voreingenommene und falsche Informationen, darunter falsche Aussagen oder Zitate, die entweder schlichtweg falsch oder vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen und irreführend sind. Diese Gruppierungen behaupten außerdem, dass Tierrechtler:innen zwielichtige Eigenabsichten vertreten – doch was ist an Mitgefühl zwielichtig?
Um mehr über das CCF zu erfahren, besuchen Sie bitte die folgenden englischsprachigen Websites – durch Anklicken der Links werden Sie auf externe Seiten weitergeleitet:
- https://www.ConsumerDeception.com
- https://www.prospect.org
- https://www.nytimes.com
- oder die deutschsprachige Website: https://de.wikipedia.org/wiki/Center_for_Consumer_Freedom.
Weitere Informationen zur Arbeit von PETA USA und zum Center for Consumer Freedom finden Sie unter petatoetettiere.de/.
Außerdem sei an dieser Stelle noch auf Folgendes hingewiesen:
PETA Deutschland e.V. ist ein eigenständiger und rechtlich unabhängiger Verein und nicht für die Arbeit von PETA USA verantwortlich. Wir sind in der glücklichen Lage, keine Tiere einschläfern zu müssen. Damit die Situation in Deutschland nicht so dramatisch wird wie in den USA, wo jedes Jahr mehrere Millionen Hunde und Katzen eingeschläfert werden, weil kein neues Zuhause für sie gefunden werden kann, setzen wir uns – genau wie PETA USA – für die Kastration von Hunden und Katzen ein. Denn auch hier in Deutschland leben zu viele Tiere in Tierheimen.
Kritikpunkt: „PETA geht es gar nicht um die Belange der Tiere“
Bei PETA arbeiten Menschen, die ihre ganze Energie darauf verwenden wollen, Tierleid und Tierquälerei zu stoppen. Wir leisten regelmäßig unbezahlte Überstunden, auch oft am Wochenende, und in den meisten Fällen nehmen wir sogar Arbeit mit nach Hause.
Denn wir sind der festen Überzeugung, dass Tiere es wert sind, für ihre Belange einzutreten – unabhängig davon, ob sie für den Menschen von Nutzen sind oder nicht. Wie der Mensch empfinden auch Tiere Schmerz und Angst, Freude und Liebe. Sie trauern, haben Vorlieben, machen sich Gedanken und hängen an ihrem Leben. Aus diesem Grund ist es ethisch nicht vertretbar, Tiere zu behandeln, als wären sie lediglich dazu da, dem Menschen als Nahrung und Kleidung, zur Unterhaltung, für Experimente oder andere Zwecke zu dienen.
Kritikpunkt: „Spenden an PETA helfen Tieren nicht wirklich“
Von allen eingegangenen Spenden fließen 87 Prozent direkt in unsere Aufklärungskampagnen, Öffentlichkeitsarbeit und politische Arbeit. Diese Angaben sind bei Interesse auch in unseren Jahresberichten nachzulesen, die regelmäßig auf unserer Website veröffentlicht und von einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft verfasst werden – also nicht von vereinsinternen PETA-Beauftragten.
Hintergrund unseres Schwerpunkts auf PR-Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit ist, dass wir Menschen darüber aufklären möchten, wie sie Tierleid verhindern können. Das geschieht sowohl über verdeckte Ermittlungen, die das Leid von Tieren zeigen, als auch über Presse- und PR-Aktionen oder Anzeigenmotive mit prominenten Unterstützenden.
PETA Deutschland arbeitet zudem karitativ, wenn auch in geringem Umfang. Wir betreiben keine Tierheime, auch wenn das gelegentlich behauptet wird. Unser Fokus liegt auf den Schweinen, Hühnern, Rindern, Nerzen, Füchsen, Elefanten, Tauben, Mäusen und Ratten, die in der Intensivtierhaltung, auf Pelzfarmen, in Laboren, in Zirkussen oder Zoos leiden und sterben. Für all diese Tiere, die eine deutlich schwächere Lobby als Hunde oder Katzen haben, engagieren wir uns besonders.
Wir setzen uns dafür ein, Menschen bewusst zu machen, dass ihr persönliches Verhalten unmittelbar dazu beitragen kann, das Leid von Tieren zu beenden. Dies gilt vor allem für jene Bereiche, in denen Tiere besonders stark leiden, wie Ernährung, Kleidung, Tierversuche. Hierzu nutzen wir vor allem die Medien als Multiplikator. Mit ihrer Hilfe zeigen wir – oft plakativ oder provokativ – Möglichkeiten, mit denen jede:r Einzelne direkt zum Schutz der Tiere beitragen kann. Und wir machen zweifelsfrei Fortschritte.
Noch einmal: 87 Prozent der Spenden fließen in unsere satzungsgemäßen Aufklärungskampagnen, Öffentlichkeitsarbeit und politische Arbeit.
Diese besteht unter anderem aus:
- den zahlreichen Demonstrationen und Aktionen, die unsere Kampagnenleiter:innen jährlich durchführen und für die sie ständig in ganz Deutschland und Europa auf Tour sind.
- verdeckten Ermittlungen, für die wir entsprechendes Equipment benötigen.
- zahlreichen Infoständen und Festivalbesuchen, wo unsere Mitarbeitenden und PETA-Aktive kostenloses Informationsmaterial verteilen.
- kostenlosem Unterrichtsmaterial und entsprechenden Videos, die wir pädagogischen Einrichtungen wie Schulen und Ferienlagern, aber auch Eltern anbieten. Diese Maßnahmen sind Teil unserer Kinderkampagne PETAKids. Unsere kostenlosen Schulungsmaterialien wurden bereits vielen Schulen in ganz Deutschland zur Verfügung gestellt.
- zahlreichen Fotoshootings zu einzelnen Kampagnenthemen, wobei Fotografierende und Prominente immer ehrenamtlich für uns arbeiten.
- Briefen an unsere Spender:innen und Fördermitglieder, die damit Informationen zu bestimmten Tierschutzthemen erhalten und die immer einen Aktionsaufruf zum Erreichen eines konkreten Ziels beinhalten.
Zu unserer Aufklärungsarbeit gehören auch Mailings an Spender:innen und Fördermitglieder. Diese beinhalten grundsätzlich neueste Informationen zur Weiterentwicklung der Tierrechte und Aufforderungen zu konkreten Protestaktionen.
Kritikpunkt: „PETAs Veröffentlichungen helfen den Tieren gar nicht“
Verdeckte Ermittlungen zur Dokumentation von Tierleid sind wichtige Werkzeuge im Kampf gegen Tierquälerei. Gleichwohl ist es die schwierigste Tätigkeit, die Tierschützer:innen ausüben können – und sie verdient unsere große Bewunderung. Wenn man das Leid der Tiere quasi hautnah erlebt, ist es ein natürlicher Impuls, eingreifen und die Tiere retten zu wollen. Aber was wäre dann mit den Abermilliarden von Tieren, deren Leid wir nicht sehen? Selbst wenn wir in der Lage wären, einzelne Tiere zu befreien, die bei verdeckten Ermittlungen vor unseren Augen gequält werden, würde das zwar die Rettung für diese wenigen Tiere bedeuten, aber nichts an den tierquälerischen Methoden ändern, die für das Leiden unzähliger anderer Tiere verantwortlich sind. Das Beste, was wir für Abermillionen leidender Tiere tun können, ist, den zuständigen Behörden und mitfühlenden Menschen wie Ihnen die Grausamkeiten vor Augen zu führen, unter denen die Tiere leiden – und politisch (und dazu brauchen wir die Öffentlichkeit) dafür zu kämpfen, diese Tierquälerei zu beenden.
Wann immer PETA Tierquälerei beobachtet, schreiten wir ein und fordern die zuständigen Behörden zur Strafverfolgung auf – sofern für den betreffenden Fall von Tierquälerei entsprechende Gesetze vorliegen. Diese Vorgehensweise empfehlen wir im Übrigen allen, die Zeug:in von Tierquälerei werden. Wir sind selbstverständlich der Überzeugung, dass jede Art der Tierquälerei verboten werden muss, doch leider gibt es zurzeit noch nicht für jede Form von Tierquälerei entsprechende Gesetze. Deshalb tun wir alles in unserer Macht Stehende, um eine strengere Gesetzgebung zu fördern.
Die PETA-Vorsitzende Ingrid E. Newkirk erklärt die Situation anhand von folgendem Beispiel:
Und genau diese Arbeit leistet PETA. In Einklang mit den geltenden Gesetzen setzen wir uns dafür ein, Menschen daran zu hindern, Tiere zu quälen. Mit dem Beweismaterial aus unseren verdeckten Ermittlungen fordern wir die Öffentlichkeit auf, sich gegen die unzulänglichen Tierschutzgesetze auszusprechen. Wir lenken die Aufmerksamkeit der Medien auf Fälle von Tierquälerei und informieren die Öffentlichkeit über Möglichkeiten, mit denen jede:r Einzelne direkt zum Schutz der Tiere beitragen kann. Und wir machen zweifelsfrei Fortschritte.
Kritikpunkt: „PETA setzt sich nicht für alle Tiere ein“
PETAs Engagement für die Tiere erfolgt laut unserer Satzung hauptsächlich in Form von Kampagnen zur Beendigung von Tierleid in den folgenden vier Bereichen: Ernährungs– und Bekleidungsindustrie, Tierversuche und Unterhaltung. Dies sind die Bereiche, in denen zahlenmäßig am meisten Tiere systematisch missbraucht werden. Deshalb versuchen wir Menschen mithilfe von Aufklärungsarbeit dazu zu bewegen, keine tierischen Produkte zu essen oder zu tragen. Daneben engagieren wir uns für das Ende von Tierversuchen. Auch die Unterhaltungsindustrie verursacht enormes Tierleid, weswegen wir uns auch gegen diese Branche aussprechen. Zusätzlich engagieren wir uns für die heimatlosen Tiere in Rumänien und notleidende Tiere in der Ukraine.
Leider können wir jedoch nicht allen Tieren helfen. Um Erfolge für die Tiere zu erreichen, müssen wir unserer Arbeit Grenzen setzen (z. B. an welchen Aktionen wir uns beteiligen und welche Themen wir aufgreifen). Petitionen stellen dabei nur einen kleinen Teil unserer Arbeit dar. Sie werden stets von Aktionen, Schreiben an verantwortliche Behörden, Besuchen und Gesprächen mit Verantwortlichen sowie vorgelagerter detaillierter Recherchearbeit begleitet, damit sichtbare Erfolge für die Tiere erzielt werden können. Ebenso sind der Austausch und die Kontrolle durch ortsansässige Tierschützer:innen von absoluter Wichtigkeit.
Bitte kontaktieren Sie Gruppen, die sich speziell mit dieser Art der Tierquälerei beschäftigen und werden Sie gemeinsam mit ihnen aktiv für die Tiere. Adressen aller Tierschutz- und Tierrechtsgruppen weltweit finden Sie im Netzwerk www.worldanimal.net – durch Anklicken des Links werden Sie auf eine externe Seite weitergeleitet.
Kritikpunkt: „PETAs PR-Aktionen helfen den Tieren nicht“
Unsere „übertriebenen“ PR-Aktionen und gewagten Promi-Motive werden immer wieder kritisiert. Lassen Sie uns den tieferen Sinn erklären, der dahinter steckt.
Eigentlich ist die Antwort auf die Frage „Was steckt eigentlich hinter diesen Aktionen?“ ganz einfach. Sinn dieser Aktionen ist, dass wir wahrgenommen werden und unser wichtiges Tierrechtsanliegen nicht vergessen wird. Denn das Schlimmste für eine soziale Bewegung ist, wenn ihre Themen ignoriert werden.
Es ist leider sehr schwer, „unsere“ Themen in den Medien und den Köpfen der Menschen, die noch nicht darüber Bescheid wissen, präsent zu halten. Genau deswegen brauchen wir diese „verrückten“ Aktionen oder Bilder mit Prominenten, die uns im Übrigen so gut wie nichts kosten, aber von der Presse gut aufgenommen werden.
Im Vergleich: Eine einseitige Anzeige in einem Magazin wie dem Stern kostet ca. 45.000 Euro (Stand: 11/2011). Für dieses Geld können wir Hunderte von Anzeigenmotiven (für die sowohl Promis als auch Fotograf:innen kein Geld bekommen und bei deren Entstehung ausschließlich tierversuchsfreie Kosmetik verwendet wird) oder preiswerte Online-Games erstellen, die von vielen Publikationen aufgegriffen werden.
Der „Werbewert“ ist dadurch deutlich höher, hat aber den gleichen Effekt: Die Menschen besuchen unsere Website, wo sie mit wichtigen Tierrechtsvideos und -bildern konfrontiert werden.
Was sie mit diesen Informationen machen, ist natürlich ihre Sache. Wir erhalten jedoch täglich Feedback von Menschen, die uns mitteilen, dass sie aufgrund unser Bilder oder Videos weniger oder kein Fleisch mehr essen, keine Zirkusse oder Delfinarien mehr besuchen oder nur noch Produkte ohne Tierversuche kaufen. Diese Rückmeldungen bestätigen uns darin, dass dieser kostengünstige Weg der richtige ist.
Außerdem möchten wir auch daran erinnern, dass unsere Arbeit neben provokanten PR-Aktionen viele weitere Aspekte umfasst, die leider von der „breiten Masse“ weniger wahrgenommen werden. Dazu gehören beispielsweise informative Blogbeiträge und lange Essays auf unserer Website, fundierte Vorträge an Schulen und in Vereinen, günstige Kochbücher, umfassend recherchierte Faktenblätter und niveauvolle Leserbriefe.
Dennoch gilt: Wer offen für Tierrechtsthemen ist, erhält bei uns alle wichtigen Informationen. Und auch dafür ist es von Vorteil, wenn der Name „PETA“ schon geläufig ist oder interessierte Menschen unsere Website besuchen.
Danke an alle, die hinter die „Fassade“ schauen und den tieferen Sinn und auch den Humor hinter unseren Aktionen sehen.
Kritikpunkt: „PETA ist gegen Tierversuche und nimmt das Sterben von Menschen in Kauf“
Die Forschung hat heute Zugang zu einer Vielzahl hochentwickelter Alternativen zu Tierversuchen, wie beispielsweise epidemiologische und klinische Studien an Menschen, Obduktionsergebnisse, Studien an Tierleichen und Computersimulationen.
Diese Maßnahmen sind allesamt schneller, zuverlässiger, preisgünstiger und humaner als Tierversuche. Fachleute im Bereich der Medizingeschichte bestätigen, dass der Großteil aller medizinischen Erfolge auf klinischen Ergebnissen und nicht auf Tierversuchen beruht. Beispiele hierfür sind die Erkenntnis des Zusammenhangs zwischen Diabetes und Bauchspeicheldrüse, Arterienablagerungen und Herzkrankheiten oder Zigarettenkonsum und Lungenkrebs.
Zu diesem Thema empfehlen wir Ihnen auch die Website der Organisation Ärzte gegen Tierversuche e.V. – durch Anklicken des Links werden Sie auf eine externe Seite weitergeleitet.
Weitere Kritik: Zusammenarbeit mit Prominenten, Kauf von Aktien und sonstige Vorwürfe
Kritikpunkt: „PETA begeht Stalleinbrüche“
In der Diskussion um die Rechtmäßigkeit von Recherchen zur Veröffentlichung von Missständen in Tierhaltungsanlagen wird von Seiten der Agrarverbände und Teilen der Politik immer wieder von „Stalleinbrüchen“ gesprochen. Dies ist in dreifacher Hinsicht falsch.
- Den Straftatbestand „Einbruch“ gibt es im deutschen Recht nicht. Gemeint ist mit „Einbruch“ umgangssprachlich in aller Regel Einbruchsdiebstahl, Strafmaß: bis zu 10 Jahre Freiheitsstrafe. Tierschutzaktive, die Missstände in Tierställen dokumentieren, begehen aber keinen Diebstahl, da sie sich fremdes Eigentum nicht aneignen, sondern lediglich filmen.
- Selbst wenn die Aktiven im Stall etwas entwenden würden, wäre es kein Einbruchsdiebstahl. Dies wäre es nämlich nur dann, wenn zusätzlich ein Schloss aufgebrochen wurde, um in den Stall zu gelangen o. ä. Dies ist unserer Kenntnis nach in aller Regel nicht der Fall.
- Wenn überhaupt, so bleibt als Vorwurf in derlei Konstellationen nicht „Einbruch“/„Stalleinbruch“ o. ä., sondern lediglich der Tatbestand des Hausfriedensbruchs (Strafmaß: bis zu 1 Jahr Freiheitsstrafe) übrig. Und insoweit hat kürzlich das OLG Naumburg höchstinstanzlich entschieden, dass die Begehung eines tatbestandlichen Hausfriedensbruchs in Form des „Stallfriedensbruchs“ gerechtfertigt und damit straflos ist, wenn von Stallfrieden keine Rede sein kann, sondern die Missstände im Stall und die Untätigkeit der Behörden kein anderes Mittel zulassen, um die Gefahr für das Gemeingut Tierschutz abzuwenden, als die Öffentlichkeit über die tierquälerischen Zustände im Stall zu informieren.
Davon unabhängig weisen wir darauf hin, dass PETA Deutschland e.V. nicht in Ställe eindringt, sondern zugespieltes Material veröffentlicht.
Wenn Teile der Politik und die Agrarindustrie wider besseres Wissen dennoch von „Stalleinbrüchen“ sprechen, so handelt es sich hierbei um eine bewusste Irreführung der Öffentlichkeit zum Zwecke der Kriminalisierung von Tierschutzorganisationen wie PETA und beweist: Wer seine Gewinnsucht auf dem Rücken von Tieren zum Geschäftsmodell macht, der schreckt auch nicht davor zurück, seine Machenschaften mit schmutzigen Mitteln zu vertuschen.
Ist PETA gegen „Haustierhaltung”?
Kritikpunkt: „PETA ist gegen Haustiere“
Wir bei PETA lieben die tierischen Mitbewohner, mit denen wir unser Zuhause teilen, über alles. Dennoch sind wir der Meinung, dass es Tieren besser ginge, wenn das Konzept des „Haustiers“ nie erfunden worden wäre, also das Züchten von Tieren einzig und allein, um sie als „Haustiere“ zu halten, sich mit ihnen zu „dekorieren“, sie im Hof anzuketten oder als eingesperrte „Wachhunde“ zu halten.
Das weltweit praktizierte Hobby, ein „Haustier“ zu halten, ist zu einem weltweiten Milliardengeschäft geworden, bei dem Jahr für Jahr Hunderttausende Tiere alleine beim Transport ums Leben kommen. Zusätzlich hat es in vielen Ländern zu einer fatalen Überpopulation von sogenannten Haustieren geführt. So werden alleine in den USA jedes Jahr 7 bis 8 Millionen unerwünschte Tiere von Tierheim aufgenommen, 3 bis 4 Millionen davon werden in Tierheimen eingeschläfert, weil sich kein Zuhause für sie findet. Unzählige andere Tiere werden von ihren Halter:innen misshandelt oder vernachlässigt.
Wie viel „Tierliebe“ steckt wirklich dahinter, wenn wir einen Vogel, der fliegen will, oder ein Kaninchen, das mit seinen Artgenossen Haken schlagen will, in einen Käfig sperren? Leider sieht so die Haltung eines „Haustiers“ in den meisten Fällen aus: Soziale Tiere fristen ein einsames Dasein, andere werden in viel zu kleine, vom Zoohandel angepriesene Käfige gesteckt, die ihre Bewegungsbedürfnisse nicht annähernd erfüllen. All diese Tiere sind völlig auf den Menschen angewiesen. Wir entscheiden, wann sie essen, was geschieht, wenn sie krank sind, wie viel Freiraum wir ihnen lassen oder auch nicht usw.
In einer perfekten Welt gäbe es daher das Konzept „Haustier“ nicht, und alle Tiere könnten ihren natürlichen Bedürfnissen frei nachkommen. Doch natürlich liegt es an uns Menschen, uns nun so gut wie möglich um die Tiere zu kümmern, die bereits geboren wurden. Deshalb legen wir den Menschen ans Herz, Tiere niemals von einem Züchter:innen zu kaufen, sondern stattdessen aus einem Tierheim zu adoptieren und sich vorher ausführlich über die jeweilige Tierart zu informieren.
Um die Überpopulation der sogenannten Haustiere unter Kontrolle zu bringen, setzen wir uns außerdem für die Kastration (bei weiblichen und männlichen Tieren) von Hunden und Katzen ein und kämpfen gegen den Verkauf von Tieren in Zoohandlungen und ähnlichen Einrichtungen.
Unsere Maßnahmen dienen nur einem einzigen Zweck: Tierleid zu vermeiden.
Kritikpunkt: „PETA will Blinden ihre Hunde verbieten“
PETA ist in jeder Beziehung gegen das Züchten von Hunden. Angesichts der Tatsache, dass Jahr für Jahr Millionen Hunde in Tierheimen abgegeben werden, gibt es schlichtweg keinen Grund für die zusätzliche Zucht. Hunde, die adoptiert und mittels positiver Bestärkung trainiert wurden und nun als feste Familienmitglieder mit ihren Halter:innen zusammenleben, eignen sich für tiergestützte Therapiemaßnahmen genauso wie speziell zu diesem Zweck gezüchtete Hunde. Vor einer solchen Vermittlung werden potenzielle menschliche Halter:innen sorgfältig geprüft, damit sichergestellt ist, dass die Tiere lebenslang gut versorgt sind und geliebt werden.
Zuchtprogramme für Hunde hingegen sind konsequent abzulehnen, denn sie verstärken das bestehende massive Problem der Überpopulation heimatloser Tiere und von Hunden in Tierheimen. Zudem besteht bei solchen Programmen stets die Gefahr, dass ungewollte Welpen einfach „entsorgt“ werden. Hunde aus solchen Züchtungen werden in ihrem Leben teilweise mehrfach weitergereicht. So kann es vorkommen, dass ein Hund bei einer Familie aufwächst, als erwachsenes Tier an neue Halter:innen abgegeben und in hohem Alter nochmals an eine neue Familie vermittelt wird. Das ist den Tieren gegenüber weder fair noch rücksichtsvoll.
Kritikpunkt: „PETA unterstützt illegale Gewalttätige“
PETA informiert die Öffentlichkeit ausschließlich mit gewaltfreien Mitteln über die Grausamkeiten, die Tiere erleiden. Wir beteiligen uns nicht an Aktivitäten, die anderen Schaden zufügen – weder anderen Menschen noch Tieren.
Im Verlauf der Geschichte gab es immer wieder Menschen, die das Gesetz brachen, um gegen Ungerechtigkeiten anzukämpfen. Die Underground Railroad oder auch die französische Résistance sind Beispiele dafür. PETA ist eine legale Aktiven-Organisation. Dennoch ist uns bewusst, dass es Gruppierungen gibt, die andere Methoden anwenden. Wir möchten nichts verurteilen, was im Namen der Tiere geschieht, solange dabei niemand zu Schaden kommt.
Wie ist PETAs Position zur Animal Liberation Front?
Was ist die Animal Liberation Front?
Die Animal Liberation Front (ALF) ist eine globale anarchistische Bewegung, die sich der Befreiung der Tiere aus menschlicher Unterdrückung verschrieben hat. 1976 trat sie erstmals in England auf den Plan. Im Gegensatz zu PETA ist die ALF dezentral organisiert und hat keine Führungsfigur. Jede Person oder Gruppe, die auf die Befreiung der Tiere hinarbeitet, kann den Namen für sich beanspruchen.
Es ist bekannt, dass die ALF Gegenstände zerstört hat. Dabei handelte es sich beispielsweise um Geräte zur Enthauptung von Tieren oder stereotaktische Geräte – Vorrichtungen aus Metall, mit denen der Kopf eines Tieres mit Schrauben im Schädel fixiert wird. Auch hat die ALF leer stehende Gebäude angezündet, in denen Tiere gequält und getötet wurden. Einige der Aktionen brachten unsagbare Tierquälerei ans Licht, die sich niemand auch nur hätte vorstellen können und die sonst im Verborgenen geblieben wäre. Die Taten der ALF führten auch dazu, dass Labore sowie Personen, die Versuche an Tieren durchführten, wegen Verstößen gegen Tierschutzgesetze angeklagt wurden. In einigen Fällen wurden die betreffenden Labore sogar geschlossen, z. B. die Kopfverletzungsklinik der University of Pennsylvania. Von diesem Fall handelt auch PETAs Film „Unnecessary Fuss“.
Werbung: Wenn Sie mehr über die Anfänge der ALF in den USA erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen die überarbeitete Jubiläumsversion des Buches „Free the Animals“ von PETAs Vorsitzender Ingrid Newkirk. Sie beschreibt darin die wahre Geschichte von „Valerie“ – einer 23-jährigen Polizistin aus Maryland, deren Leben sich 1981 schlagartig änderte. Denn damals erfuhr sie, welchem Missbrauch Tiere im Labor ausgesetzt sind, und entschied sich, etwas zu unternehmen.
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Unterstützt PETA die ALF?
Die ALF und PETA verfolgen sehr unterschiedliche Handlungsansätze. Auch wenn wir Gewaltanwendung ausschließen und als Mittel der gesellschaftlichen Auseinandersetzung nicht akzeptieren, verurteilen wir die ALF nicht dafür, illegale Aktionen durchzuführen, bei denen keinem Lebewesen Schaden zugefügt wird. Die ALF handelt aus einem überwältigenden Mitgefühl heraus – und zwar immer dann, wenn ihr Hinweise darauf vorliegen, dass hinter geschlossenen Türen Gewalt begangen wird. Gesetzliche Vorgaben sind in diesem Bereich entweder nicht existent oder werden viel zu oft nicht durchgesetzt. Deshalb sind solche Aktionen manchmal die einzige Option, grausamste Tierquälerei aufzudecken und zu stoppen. Die Einbrüche der ALF haben schon mehrfach zu Ermittlungen geführt, in deren Verlauf Gesetzesverstöße seitens der Tiermissbrauchenden ans Licht kamen. Ohne die ALF hätten die Tiere in all diesen Fällen weiter gelitten, ohne dass jemand davon Notiz genommen hätte.
„Begehen Tierrechtler:innen nicht ‚terroristische‘ Handlungen?”
Die Tierrechtsbewegung ist gewaltfrei. Eine der zentralen Ansichten, die die meisten Tierrechtler teilen, ist, dass wir keine Tiere verletzen sollen – menschliche oder andere. Wie jedoch bei allen großen Bewegungen gibt es auch Splittergruppen, die an den Einsatz von Gewalt glauben.
PETAs juristischer Einsatz für Tiere
Die Arbeit von PETAs Rechtsteam befreit Tiere aus Ausbeutungsverhältnissen, stoppt Missbrauch und verändert, wie die Welt über Tiere und ihre Rechte denkt. Außerdem setzen wir uns für die Rechte von verdeckten Ermittelnden, Protestierenden und Informant:innen ein.
Kritikpunkt: „PETAs Promis essen aber Fleisch, tragen Leder, …“
Wann immer eine Kampagne von einem Prominenten unterstützt wird, steigen die Zahlen der Besucher:innen auf unserer Internetseite, und die Medien verbreiten das Motiv, den Videoclip, das Interview etc. Wenn dieselben Informationen „nur“ von PETA-Mitarbeitenden verbreitet werden, ist die Resonanz in der Regel geringer. Leider können wir an dieser Tatsache nichts ändern. Wir machen die Regeln der Medien und der Kommunikation nicht, sondern nutzen sie nur, um möglichst viele Menschen über bestimmte Missstände zu informieren. Je mehr Menschen wir erreichen und je mehr sich für einen tierfreundlichen Lebensstil entscheiden, umso besser für die Tiere.
Wir haben uns deshalb zur Zusammenarbeit mit Prominenten bei Themen entschlossen, die diesen am Herzen liegen – egal, ob es dabei um Pelz geht oder das Kastrieren von Haustieren. Diese Prominenten mögen vielleicht nicht alle vegan leben, aber ihr Beitrag zu unserer konkreten Kampagne ist wichtig, denn viele Menschen sind offen für das, was Promis zu sagen haben. Wenn hochkarätige Prominente sich gegen Tierquälerei aussprechen oder an einer unserer Kampagnen beteiligen, bietet dies ihren Fans, Medienschaffenden und der Öffentlichkeit die Möglichkeit, Informationen zu wichtigen Tierrechtsthemen zu erhalten.
Wir danken ihnen von ganzem Herzen, dass sie mit ihrem Einsatz für PETA den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht haben.
Ein Beispiel: Als wir zum ersten Mal mit der US-Schauspielerin Alicia Silverstone zusammenarbeiteten, ernährte sie sich noch nicht vegetarisch. Mittlerweile lebt sie hundertprozentig vegan und bringt in fast jedem Interview das Gespräch auf ihre vegane Ernährung und den Tierschutz. Ihr Werbespot hat weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt.
Der Übergang zu einem tierfreundlichen Lebensstil ist für viele Menschen ein allmählicher Prozess. Wir freuen uns, bei unseren Kampagnen mit Prominenten zusammenzuarbeiten, auch, wenn sie im Hinblick auf Tierschutzthemen vielleicht noch am Anfang stehen. Gemeinsam mit Ihnen hoffen auch wir, dass sie nach und nach einen durchweg tierfreundlichen Lebensstil annehmen werden.
Kritikpunkt: „PETAs ‚Holocaust auf Ihrem Teller‘-Kampagne ist antisemitisch“
Die Kampagne „Holocaust auf Ihrem Teller“ beruht auf dem Zitat „Für Tiere sind alle Menschen Nazis“ des jüdischen Schriftstellers und Literaturnobelpreisträgers Isaac Bashevis Singer, der einen Teil seiner Familie im Holocaust verlor.
Wer auf diese Weise für Tierrechte streitet, verletze wissentlich ein Tabu, heißt es. Dürfen wir tatsächlich vom schwersten Leid jüdischer Menschen zur Hitlerzeit sprechen – und im selben Atemzug das tagtägliche Elend sogenannten Schlachtviehs beklagen? Sind wir alle Nazis, wenn es um Tiere geht?
Als die Kampagne „Holocaust auf Ihrem Teller“ veröffentlicht wurde, wussten wir, dass sie gefühlsgeladen und eine intellektuelle Provokation sein würde. Doch auch mit einer weniger provokanten Taktik würden die meisten Menschen vermutlich nicht wissen wollen, dass sie den Tieren durch ihren Fleischkonsum unnötige Qualen und Leiden zufügen. Wir wollten die Menschen mit dieser Kampagne zum Nachdenken anregen, und es war nie unsere Absicht, grundlos zu provozieren.
Vielmehr ging es uns darum, eine Parallele zwischen den verschiedenen Formen systematischer Misshandlung zu ziehen. Indem wir zeigten, dass Menschen im Holocaust „wie Tiere“ behandelt wurden, wollten wir die Holocaust-Opfer auf keinen Fall erniedrigen. Stattdessen wollten wir der Öffentlichkeit die Augen für die Umstände öffnen, bei denen jedes Lebewesen auf ein austauschbares „Objekt“ ohne eigene Identität reduziert werden kann. Im Zuge des Holocausts wurden 11 Millionen Menschen verhöhnt, verprügelt, vergast und bespuckt, während Abermillionen anderer Menschen aus Angst um ihr eigenes Leben zusahen und nicht eingriffen – einfach, weil es sie nicht direkt betraf. PETA fordert die Menschen dazu auf, eine solch verhängnisvolle Gleichgültigkeit nicht noch einmal geschehen zu lassen. Es ist unvorstellbar, dass in der heutigen Intensivtierhaltung und in Schlachthöfen selbst Tiere nicht „wie Tiere“ behandelt werden, sondern gezwungen sind, ein Leben zu führen, das in krassem Widerspruch zu allem steht, was für sie natürlich und wichtig ist.
Die Vorstellung, dass Tiere nicht wie fühlende Wesen behandelt werden sollten, die es wert sind, zu leben, nur weil sie anders sind als wir Menschen oder nicht für sich sprechen können, beruht auf der gleichen Teilnahmslosigkeit, die für den Holocaust verantwortlich ist. Wir können den Holocaust-Opfern Ehre erweisen, indem wir uns daran erinnern, was sie durchgemacht haben. Und indem wir unseren Teil dazu beitragen, jede Form von Gewalt zu verhindern, und darauf achten, aus der Vergangenheit zu lernen.
Positive Reaktionen von Holocaust-Überlebenden und der Justiz
Übrigens bekamen wir gerade für die „Holocaust auf Ihrem Teller“-Kampagne auch Zuspruch von Holocaust-Überlebenden und vielen anderen jüdischen Menschen.
Im Juli 2010 wurde das Verfahren gegen die „Holocaust auf Ihrem Teller“-Kampagne in Deutschland nach § 153a der Strafprozessordnung eingestellt. PETAs Vorstandsvorsitzender wurde nicht verurteilt.
Was hat es mit dem alten Motiv von PETA USA zur „Got milk?“-Kampagne auf sich?
Immer wieder taucht in den sozialen Medien ein altes PETA-Motiv auf, das PETA USA vor über zehn Jahren als Reaktion auf die sogenannte „Got Milk?“-Kampagne veröffentlichte und das anschließend lange in der Versenkung verschwunden war. Mit der Kampagne wollte die Milchindustrie Eltern damals suggerieren, dass Kuhmilch gesund sei – obwohl sie mit verschiedenen negativen gesundheitlichen Auswirkungen in Verbindung gebracht wird. Die Aussagen des PETA-Motivs bezogen sich auf eine zum damaligen Zeitpunkt aktuelle Studie.
Kritikpunkt: „PETA betreibt bei Kindern Gehirnwäsche“
Zahlreiche PETA-Mitarbeitende sind selbst Eltern. Wenn wir Kindern die Grausamkeit begreiflich machen, die mit dem Verzehr von Fleisch einhergeht, so haben wir dabei ausschließlich das Wohl der Kinder vor Augen. Viele Kinder, die nach klassischen westlichen Ernährungsgewohnheiten versorgt werden und erhebliche Mengen von Fleisch- und Milchprodukten zu sich nehmen, entwickeln bereits ab einem Alter von drei Jahren fettige Ablagerungen an den Innenwänden der Arterien, was Jahre später zum Herzinfarkt führen kann. Übergewicht bei Kindern ist ein Problem, das in der heutigen Zeit epidemische Ausmaße angenommen hat. Gleichwohl werden Millionen von Kindern an Schulen regelmäßig mit Fleisch- und Milchprodukten ernährt, denn die Interessenverbände der Milch- und Fleischindustrie, die diese Schulen beliefern, behaupten, Fleisch und Milch seien für eine gesunde Ernährung unverzichtbar. Diese Ansicht steht selbstredend im Widerspruch zu modernen ernährungswissenschaftlichen Kenntnissen.
Bereits in der Kindheit werden die Ernährungsgewohnheiten geprägt, die ein Mensch für den Rest seines Lebens beibehält. Genauso wenig, wie wir es der Tabakindustrie erlauben, unsere Kinder zum Rauchen zu animieren, sollten wir nicht länger zulassen, dass die Milch- und Fleischindustrie unsere Kinder mit ihren Produkten beeinflusst. Vielmehr sollten wir Kindern frühzeitig einen gesunden, ethischen Lebensstil nahelegen und ihnen intelligente Ernährungsmöglichkeiten aufzeigen, von denen sie ihr Leben lang profitieren. Manche Eltern nehmen es uns übel, dass wir die Risiken und Grausamkeiten bekannt machen, die unmittelbar mit dem Verzehr von Fleisch verknüpft sind. Unserer Meinung nach sollte diese Verärgerung jedoch eher auf jene Industrien gerichtet werden, die vom Verkauf von Produkten profitieren, die sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen verursachen.
Kritikpunkt: „PETA hetzt Kinder gegen ihre Eltern auf“
Es gibt zwei Motive, die sich scheinbar direkt an Kinder wenden: ein Flyer gegen das Angeln mit dem Titel „Dein Papa tötet Tiere“ und eine Broschüre namens „Deine Mama tötet Tiere“, die über die Grausamkeiten der Pelzindustrie informiert. Beide Flyer verteilen wir aufgrund der beschriebenen grausamen Praktiken nicht an Kinder unter 13 Jahren, sondern nur an die pelztragenden Mütter und angelnden Väter.
Wir hoffen, den Eltern damit aufzeigen zu können, dass sie durch das Tragen von Pelz und das Töten von Fischen ein negatives und liebloses Zeichen für ihre Kinder setzen. Kinder sind von Natur aus mitfühlend und tierlieb. Früher oder später werden sie wissen, dass ihre eigenen Eltern durch das Tragen von Pelz bzw. das Angeln dazu beitragen, dass Tiere gequält und auf grausame Weise getötet werden. Mit unserer Kampagne wollen wir Eltern verdeutlichen, dass sie keinen Pelz tragen oder angeln sollten, wenn sie gleichzeitig nicht den Mut haben, ihren Kinder zu sagen, auf welch grausame Weise Tiere dafür getötet werden.
Explizit an Kinder richtet sich hingegen unsere Online-Kampagne PETAKids, die Kindern kindgerecht und spielerisch Empathie und tierfreundliches Verhalten vermittelt.
Kritikpunkt: „PETA wird nicht von Animal Charity Evaluators empfohlen“
Die US-amerikanische Organisation Animal Charity Evaluators (ACE) unterhält Verbindungen zu vielen Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen, die sie als „Beste Organisationen“ empfiehlt – sei es bezüglich Finanzierung, Fundraising oder Werbezwecken. Die Bewertungen von ACE stellen deshalb keine unparteiische oder unabhängige Analyse der Effizienz einer Organisation dar. Sie sind nicht vergleichbar mit der Arbeit unabhängiger Bewertungsdienste wie z. B. dem Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) oder Transparency International.
Jede Organisation, die von ACE für eine Bewertung ausgewählt wird, muss für diese Bewertung erst von ACE eingeladen werden – ein Verfahren, das keine andere große US-Bewertungsplattform im Charity-Bereich anwendet. Von den rund 170 Tierschutz-/Tierrechtsgruppen, die laut der ACE-Website im Jahr 2015 für eine Bewertung in Betracht gezogen wurden, umfassten die wichtigsten Empfehlungen nur einige wenige Organisationen oder Programme, die ausschließlich sogenannten Nutztieren helfen. Dies ist das wesentliche – wenn nicht das einzige – Kriterium des Bewertungsdienstes, um eine Organisation als gut einzustufen. ACE wirbt auf seiner Website um Spenden für gut bewertete Organisationen – auch das tut kein unabhängiger Bewertungsdienst in diesem Bereich. Ist es Zufall, dass dies die „Besten Organisationen“ sind? Und ist es Zufall, dass im Falle einer Auflösung von ACE der verbleibende Erlös zu gleichen Teilen an die drei „Besten Organisationen“ geht?
Die organisatorischen Verbindungen zwischen ACE und den von ACE bevorzugten Organisationen sind kaum zu übersehen. ACE zitiert regelmäßig Statistiken und Berichte der „Besten Organisationen“ in den eigenen Quellen und Arbeiten. Auf der Website von ACE wurden Blogeinträge veröffentlicht, die sich auf Blogeinträge der empfohlenen Organisationen bezogen. Und die Wikipedia-Seiten der favorisierten Organisationen wurden von ACE-Mitarbeiter:innen bearbeitet.
Zwar unterstützen wir jede Organisation und jede Einzelperson, die Aktiven und Gruppen dabei helfen will, noch effektiver für die Tiere zu arbeiten; doch ACE fungiert – wissentlich oder nicht – hauptsächlich als Werbe- und Spendenplattform für sich selbst und eine Handvoll Organisationen, die ACE nahestehen und gefördert werden sollen. Auch ein Facebook-Beitrag von ACE belegt das: Dabei ging es um einen der wichtigsten Spender von ACE, der mit zwei der empfohlenen Organisationen zusammenarbeitete, um Projekte zu entwickeln, die er selbst dann finanzieren könnte. ACE sah darin keinen Interessenkonflikt, da man den Spender nicht als „einflussreichen Entscheidungsträger“ innerhalb der Organisationen betrachtete. Wir sehen das jedoch anders.
Selbsterklärtes Ziel von ACE ist es, Spendenden dabei zu helfen, ihren „Einfluss zu maximieren“. Das ist absolut unterstützenswert. Doch wir stören uns etwas an der ungenauen und schwammigen Definition der „Effizienz“ in der Arbeit für die Tiere. Ebenso sind wir anderer Ansicht, was den reinen Fokus auf ein einziges Thema anbelangt. Damit würde die Tierrechtsbewegung zu einer Lebensmittelbewegung, und die grundlegenden Werte des Respekts gegenüber allen Tieren und der Ablehnung jeder Tierquälerei und Ausbeutung würden in den Hintergrund rücken. In einem Fall beschrieb ACE, für die eigenen Analysen mit „Überschlagsrechnungen“ zu arbeiten; die Bewertungen und Analysen scheinen sich eher an der Agenda des Bewertenden zu orientieren als an objektiven Daten. Ein Mitarbeiter:innen von ACE schrieb kürzlich auf dem Blog der Organisation: „Diese Beweisschwäche macht uns anfälliger für Voreingenommenheit und andere Fehler.“ Diese Voreingenommenheit wird nirgends so deutlich wie an der „oberflächlichen“ Bewertung von PETA USA – um mit den Worten von ACE zu sprechen. PETA USA ist die weltgrößte Tierrechtsorganisation und umfasst die größte Jugendbewegung in diesem Bereich – und damit die größte Hoffnung für die Zukunft.
Dass PETA USA lediglich oberflächlich behandelt wird, liegt auch daran, dass sich ACE nur mit einem einzigen Thema, nämlich sogenannten Nutztieren, befasst. Daraus ergeben sich auch die Organisationen und Projekte, die von ACE unterstützt werden. ACE gibt an, Organisationen anhand „grundlegender Kriterien der pro Dollar geretteten Leben und des pro Dollar verhinderten Leids“ zu bewerten. Man konzentriere sich dabei einzig auf Tiere in der Nahrungsmittelproduktion, da das Management der Meinung sei, es würden mehr Tiere in der Landwirtschaft genutzt als in einem anderen Bereich des Tiermissbrauchs bzw. der Tierausbeutung. Leider spielt man so das Leid eines Tieres gegen das eines anderen aus. Zudem wirft es ein schlechtes Licht auf die Arbeit der Menschen, die sich für alle Tiere einsetzen, und auf Einrichtungen wie Tierheime, die sich beispielsweise für Hunde und Katzen starkmachen.
Wir hoffen sehr, die Kriterien, Nachforschungen und Analysen von ACE werden in Zukunft auch andere Formen des Tierleids einbeziehen. Die derzeit angewandte Methodik vernachlässigt nämlich den Einfluss möglicher „Einfallstore“, also Themen, die viele Menschen mit Tierrechten vertraut machen und sie daraufhin von einer veganen Lebensweise überzeugen. Dazu gehört etwa der Umgang mit Tieren in der Unterhaltungsbranche oder auch die Überpopulation an heimatlosen Tieren. Außerdem unterschätzen die Analysen von ACE den Einfluss jahrzehntelanger Kampagnen, mit denen viele Tierrechts- und Tierschutzorganisationen historische Erfolge verzeichnen konnten. Ignoriert wird auch die Rolle der Aufklärungsarbeit: Viele Organisationen vermitteln Menschen durch Aufklärungsarbeit mehr Respekt und Mitgefühl für Tiere und erklären ihnen beispielsweise, dass das Wort „vegan“ nicht nur die vegane Ernährung umfasst.
In der ACE-Bewertung von PETA USA werden zwar einige großen Erfolge von PETA aufgezählt: beispielsweise die höchste Strafe, die je wegen Tierquälerei in der landwirtschaftlichen Tierhaltung verhängt wurde, oder die größte Beschlagnahmung von Tieren aller Zeiten (ACE ergänzte auch diese Errungenschaften erst, nachdem PETA die ursprüngliche Bewertung widerlegte). Doch die Bewertung ignoriert nach wie vor den Großteil dessen, was PETA und andere Organisationen über Jahrzehnte zu einer solch starken Stimme für die Rechte aller Tiere gemacht hat.
Selbst ein flüchtiger Blick zeigt, dass PETAs bahnbrechende und effektive Arbeit gegen Tierquälerei und tödliche Tierversuche schon Millionen Tieren das Leben gerettet hat. Diese Tiere wären ohne PETA zu einem Leben im Laborkäfig und einem grausamen Tod verurteilt gewesen. Außerdem konnten wir gemeinsam mit unseren internationalen Partnerorganisationen Millionen Tiere in der Leder-, Woll- und Pelzindustrie vor der Tötung bewahren.
Wir haben bereits zahlreiche Konzerne, Marken, Designer:innen und Konsument:innen zu tierfreundlichem Handeln bewegt und so das Leben von Millionen Tieren gerettet. Mit den spektakulären Videos und einfallsreichen Demonstrationen von PETA USA und ihren Partnerorganisationen haben wir Millionen Menschen über Tierrechte aufgeklärt. ACE bezeichnet diese Werbekampagnen und Demonstrationen geringschätzig als „Aktionen“. Die Bewertung erwähnt nicht, dass PETA in den USA seit 2001 über 122.000 Hunde, Katzen und Kaninchen kostenlos oder kostengünstig kastriert hat und so verhindern konnte, dass ca. 1,5 Millionen weitere Tiere geboren werden, die wiederum zur Überpopulation und dem damit verbundenen Tierleid beigetragen hätten. Diese wichtige Arbeit sieht ACE als „weniger effektiv“ an, als sich für sogenannte Nutztiere einzusetzen.
Wir sind auch deshalb so erfolgreich, weil wir das Leben aller Tiere gleichermaßen wertschätzen und uns gegen jede Form des Tiermissbrauchs starkmachen. Wir starten immer wieder neue Initiativen und bringen den Diskurs ein Stück weiter voran, indem wir Tierquälerei aufdecken, der sich keine andere Organisation widmet. Wir stellen uns mit gut recherchierten, strategischen Kampagnen wieder und wieder gegen alle großen Industriezweige, in denen Tiere leiden. Die Stärke unserer Arbeit – und die der gesamten Tierrechtsbewegung – liegt darin, jeglichen Missbrauch von Tieren stoppen zu wollen und den Respekt gegenüber allen Lebewesen zu fördern.
Das ACE-Bewertungssystem deutet an, dass effektive Tierrechtsarbeit nur in einem einzigen Bereich möglich ist – und das auf Kosten anderer Bereiche. Dies ist ein Ansatz, den wir nicht unterstützen. Der Manager eines unabhängigen Bewertungsdienstes im Charity-Bereich drückte es in der Zeitschrift und Website Stanford Social Innovation Review so aus: „[Dieser Ansatz] führt lediglich zu einem gemeinnützigen Imperialismus, in dem ‚mein Anliegen‘ gerechtfertigt ist und deines – in gewissem Maße – eine Verschwendung wertvoller Mittel.“
PS: Dies wird zwar in der Bewertung von ACE nicht erwähnt, doch wir finden, es ist eine Erwähnung wert: Im April 2016 brachte Peter Singer, ACE-Vorstandsmitglied und Autor des Buches „Animal Liberation: Die Befreiung der Tiere“, seine Bewunderung für PETAs Vorsitzende Ingrid Newkirk zum Ausdruck. Sie erhielt in Berlin den zweiten Peter-Singer-Preis für Strategien zur Minderung von Tierleid. Zu diesem Anlass lobte Singer die Effizienz von PETAs bahnbrechenden Augenzeug:innen-Ermittlungen mit den Worten: „Die [von Ingrid] gewählten Strategien waren stets unglaublich wirksam, um das Leid von Tieren zu verringern.“
Kritikpunkt: „PETA kauft Aktien von Tierqual-Firmen“
PETA führt seit Jahren erfolgreiche Kampagnen gegen Firmen, die von Tierversuchen oder Tierqualprodukten wie Pelz, Leder oder Daunen profitieren. Daneben kauft PETA USA bereits seit 1987 Aktien von diesen Unternehmen – nicht etwa, um sie zu unterstützen, sondern um Druck auf sie auszuüben. PETA kauft genauso viele Anteile, wie nötig sind, um an der jährlichen Hauptversammlung teilnehmen und direkt vor den Verantwortlichen und Aktionär:innen für die Tiere sprechen zu können. Teilweise reicht PETA auch Anträge ein, über die abgestimmt werden muss. Auf diesem Wege sind die Unternehmen gezwungen, sich mit Tierschutzthemen auseinanderzusetzen und unangenehme Fragen von PETA zu beantworten. Anteilseigner:innen und Medien erhalten im Rahmen der Aktionärsversammlungen außerdem Informationen zu den ethisch verwerflichen Verhaltensweisen dieser Firmen.
Mit dieser Strategie haben wir bereits große Erfolge für die Tiere erzielt. So beendete beispielsweise das Pharmaunternehmen AbbVie nach Gesprächen mit PETA USA im Jahr 2018 den skrupellosen Tierversuch Forced Swim Test. Auch hier gingen ein Antrag und Reden auf der Aktionärsversammlung voraus.
„Wie steht die Tierrechtsbewegung zum Thema Abtreibung?”
In der Tierrechtsbewegung finden sich Menschen, die Abtreibung befürworten und welche, die sie ablehnen. Genau wie es in der Pro-Leben-Bewegung Menschen gibt, die für oder gegen Tierrechte sind. Und so wie die Pro-Leben-Bewegung keine offizielle Stellung zu Tierrechten einnimmt, hat auch die Tierrechtsbewegung keinen offiziellen Standpunkt bezüglich Abtreibung.
„Es ist fast unmöglich, alle tierischen Produkte zu meiden. Was soll das Ganze, wenn man doch Tierleid verursacht, ohne sich dessen bewusst zu sein?”
Es ist unmöglich, auf der Erde zu leben, ohne irgendeinen Schaden zu verursachen. Wir sind alle schon mal versehentlich auf eine Ameise getreten oder haben eine Mücke eingeatmet. Bei der Ernte pflanzlicher Nahrungsmittel kommen Tiere zu Schaden. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir Tieren vorsätzlich unnötigen Schaden zufügen sollten. Unfälle ereignen sich, bei denen Menschen versehentlich mit dem Auto angefahren werden – aber das ist kein Grund, Menschen vorsätzlich umzufahren.
Die vegane Lebensweise und Tierrechtsbewegung verfolgen das Ziel, das Leid der Tiere weltweit zu minimieren – und eine vegane Ernährung ist diesbezüglich die beste Lösung. Es geht dabei nicht um Perfektion. Vegan zu leben, bedeutet, so viel Leid wie möglich zu verhindern.
„Wie steht es mit Sitten und Gebräuchen? Und was ist mit den Arbeitsplätzen, die von der Nutzung von Tieren abhängig sind?”
Die Erfindung des Automobils, die Abschaffung der Sklaverei und das Ende des Zweiten Weltkrieges haben allesamt eine Umstrukturierung und neue Berufe und Ausbildungen erforderlich gemacht. Veränderungen hinsichtlich Sitten, Gebräuchen und Berufen vorzunehmen, ist Teil des sozialen Fortschritts – aber kein Grund, diesen Fortschritt abzulehnen oder zu verhindern.
„Schont PETA Wiesenhof?“
PETA Deutschland kämpft seit ihrer Gründung 1993 gegen die Massentötung von Milliarden empfindsamer Tiere in der globalisierten Geflügelindustrie. Wir setzen uns konsequent und kompromisslos dafür ein, deutsche Großkonzerne wie Wiesenhof, Rothkötter, Heidemark, Sprehe und Plukon dazu zu bewegen, die tägliche Tierqual zu beenden und auf vegane Produkte umzusteigen. Ein schonender Umgang mit einzelnen Unternehmen der Tierindustrie oder gar „Stillschweigeabkommen“ existieren nicht – weder mündlich noch in anderer Form. Dies gilt auch und insbesondere für Wiesenhof.
Die strafprozessualen Auseinandersetzungen infolge der PETA-Enthüllungen in Wiesenhof-Betrieben aus dem Jahr 2010 dauerten bis 2015 an, als die letzten Tierquäler:innen nach Auseinandersetzungen mit der Justiz und den Wiesenhof-Anwält:innen rechtskräftig verurteilt wurden. Im November 2016 ging PETA Deutschland mittels juristischer Einwendungen gegen die Schlachthoferweiterung in der Stadt Königs Wusterhausen vor, wo Wiesenhof seine Schlachtkapazitäten ausbauen wollte.
Nach den Corona-Ausbrüchen im Jahr 2020 demonstrierte PETA vor der Wiesenhof-Zentrale in Visbek und dem Wiesenhof-Schlachthof in Lohne. Wir forderten die Schließung aller Schlachthöfe und informierten die Presse über die dortigen Missstände. Aufgrund der coronabedingten Gesundheitsgefährdung der Mitarbeiter:innen im Wiesenhof-Schlachthof Straubing-Bogen stellten wir zudem Strafanzeige wegen gefährlicher Körperverletzung gegen die verantwortliche Geschäftsführung.
Wie erhalten Unternehmen das {PETA-Approved Vegan}-Logo?
Um das {PETA-Approved Vegan}-Logo nutzen zu können, müssen Unternehmen gemeinsam mit ihren Produzenten und Lieferanten sicherstellen, dass einzelne Mode-, Textil- oder Einrichtungsprodukte keine tierischen Materialien oder Inhaltstoffe enthalten und PETA dies schriftlich zusichern bzw. entsprechende Nachweise vorlegen. Nach erfolgreicher Prüfung gewährt PETA USA vertraglich die Nutzung des {PETA-Approved Vegan}-Logo gegen eine jährliche Lizenzgebühr, die dazu dient, die mit der Initiative verbundenen Kosten zu decken. Mit dem {PETA-Approved Vegan}-Logo können Verbraucher:innen auf einen Blick vegane Produkte erkennen, für die kein Tier leiden musste. Unternehmen können ihre veganen Produkte mit unserem Label zudem besser kennzeichnen.
„Wie können Sie es rechtfertigen, Ihre Zeit für Tiere zu verschwenden, wenn es doch so viele Menschen gibt, die Hilfe brauchen?”
Es gibt auf dieser Welt sehr ernst zu nehmende Probleme – und Tierquälerei ist eines davon. Wir sollten versuchen, Leid zu verringern, wo wir können. Tieren zu helfen, ist nicht mehr und nicht weniger wichtig als Menschen zu helfen. Das Elend von Tieren und das von Menschen stehen in direktem Zusammenhang.
„Die meisten Tiere, die für Nahrung, Pelz oder Experimente benutzt werden, wurden extra dafür gezüchtet. Was ist also falsch daran, sie zu nutzen?”
Für einen bestimmten Zweck gezüchtet zu werden, ändert nichts an der biologischen Fähigkeit eines Tieres, Schmerz oder Angst zu empfinden.
„Wenn es unethisch ist, Tiere zu nutzen, warum sagt die Bibel dann, dass wir uns die Tiere untertan machen sollen?”
Herrschaft ist nicht dasselbe wie Tyrannei. Der britische König Charles III. beispielsweise „herrscht“ über seine Untertanen – aber deswegen kann er sie noch lange nicht essen, tragen oder an ihnen experimentieren. Wenn wir Herrschaft über die Tiere haben, dann dient sie dazu, die Tiere zu beschützen, aber nicht, um sie für unsere eigenen Zwecke zu benutzen. Es steht nichts in der Bibel, das die heutigen Praktiken rechtfertigen würde, die die Umwelt zerstören, ganze Wildtierspezies ausrotten und Jahr für Jahr Milliarden Tiere leiden und sterben lassen. Die Bibel propagiert Ehrfurcht vor dem Leben, und ein liebender Gott wäre zweifelsohne schockiert zu sehen, wie die Tiere heutzutage behandelt werden.
„War Hitler nicht für Tierrechte?”
Nazis behaupteten zwar, ein Anti-Vivisektionsgesetz verabschiedet zu haben, doch das ist nie geschehen. Vielmehr schrieb das Gesetz vor, Versuche an Tieren durchzuführen, bevor sie an Menschen vorgenommen werden. Versuche an Menschen ersetzten damals nicht die Versuche an Tieren. Ganz im Gegenteil: Erst Tierversuche machten sie möglich. In dem Buch The Dark Face of Science kommt John Vyvyan treffend zu dem Fazit:
Doch auch, wenn dem nicht so wäre, kann man den Wert einer Idee nicht nach dem Charakter seiner Verfechter:innen bemessen. Wenn Hitler an Evolution glaubte, würde das bedeuten, wir sollten nicht an Evolution glauben? Was, wenn auch Gandhi an Evolution glaubte? Wie würden wir die beiden unter einen Hut bringen? Eine Idee kann nur nach ihrem eigenen Wert beurteilt werden.
„Tiere in Käfigen in der Massentierhaltung oder in Laboren leiden nicht so sehr, da sie ja nie etwas anderes kannten.”
Tiere in der Massentierhaltung und in Laboren können nicht einmal ihren grundlegendsten Instinkten und arteigenen Verhaltensweisen nachgehen. Allein diese Tatsache zeugt von enormem Leiden. Selbst Tiere, die von Geburt an in Käfigen leben, sehnen sich nach Freiheit, wollen sich putzen, ihre Beine oder Flügel ausstrecken und sich bewegen. Herden- und Rudeltiere verzweifeln, wenn sie isoliert oder in großen Gruppen gehalten werden, die für sie unübersichtlich sind. Außerdem leiden alle eingesperrten Tiere unsäglich an Eintönigkeit – einige so schwer, dass sie zur Selbstverstümmelung oder anderen selbstzerstörerischen Verhaltensweisen neigen.
„Wenn die Ausbeutung von Tieren falsch wäre, wäre sie dann nicht verboten?”
Legalität ist keine Garantie für Ethik. Wem das Gesetz Rechte garantiert und wem nicht, hängt einzig und allein von den Ansichten der heutigen Gesetzgeber ab. Gesetze ändern sich mit der öffentlichen Meinung oder der politischen Motivation, Ethik jedoch ist nicht so willkürlich. Kinderarbeit, menschliche Sklaverei und die Unterdrückung der Frauen waren einst allesamt legal, doch das bedeutet nicht, dass sie je moralisch waren.
„Waren Sie je in einem Schlachthof oder einem Tierversuchslabor?”
Nein, aber es gibt heute unzählige Videoaufnahmen und Veröffentlichungen, die aufzeigen, was in diesen Einrichtungen geschieht. Man muss den Missbrauch von Tieren nicht aus nächster Nähe miterleben, um ihn zu kritisieren – genauso wenig wie man persönlich Opfer von Vergewaltigung oder Kindesmissbrauch sein muss, um diese zu verurteilen. Niemand kann jemals Zeuge all des Leidens auf der Welt sein, aber deswegen sollten wir trotzdem versuchen, es zu beenden.
„Tiere sind nicht so intelligent oder weit entwickelt wie Menschen. Warum sollten wir sie daher nicht nutzen?”
Weder eine höhere Intelligenz noch mehr Körperkraft berechtigen einen Menschen, einen anderen Menschen zu missbrauchen. Warum also sollten diese Fähigkeiten Menschen das Recht geben, Wesen einer anderen Spezies – also andere Tiere – zu quälen? Jede Tierart (ob Mensch oder anderes Tier) hat ihre eigene Intelligenz und erstaunliche Fähigkeiten, die völlig unterschiedlich sind: Eine herausragende Mathematikerin kann sicherlich besser rechnen als ein – ebenfalls sehr rechenbegabter – Schimpanse, doch in Sachen Orientierung kann wohl kein Mensch mit Zugvögeln oder migrierenden Fischen mithalten. Unsere individuellen Fähigkeiten bestimmen nicht unseren Wert.
„Was stimmt nicht an Massentierhaltung oder Pelztierfarmen? Geht es Tieren nicht schlechter in der Wildnis, wo sie verhungern, an Krankheiten sterben oder von Raubtieren gefangen werden? Tiere in der Massentierhaltung und auf Pelztierfarmen erhalten doch zumindest Nahrung und Schutz.”
Ein ähnliches Argument wurde seinerzeit bemüht, um zu erklären, dass People of Color als Sklav:innen auf Plantagen ein besseres Leben führen als in Freiheit. Dasselbe könnte man auch von Menschen im Gefängnis sagen, und doch wird das Gefängnis in unserer Gesellschaft als eine der härtesten Bestrafungen angesehen. Tiere in der Intensivtierhaltung leiden so sehr, dass nicht nachvollziehbar ist, wie es ihnen in der Wildnis schlechter gehen könnte.
Die sogenannte Wildnis ist für Tiere, deren natürlicher Lebensraum sie ist, nicht „wild“ – es ist ihr Zuhause. Dort sind sie frei können ihren natürlichen Aktivitäten nachgehen. Der Umstand, dass sie in der Wildnis leiden könnten, ist kein Grund, sie gefangen zu nehmen und damit dafür zu sorgen, dass sie ganz sicher leiden.
Für uns gilt: Kritisches Hinterfragen ist gut und wichtig!
Nur so können Sie sich Ihre eigene Meinung bilden. Kritik wirkt oftmals völlig anders, wenn man sich näher mit den Realitäten beschäftigt und berücksichtigt, von wem die Kritik kommt. Ich hoffe, wir konnten Ihre Fragen an PETA zufriedenstellend beantworten. Bei weiteren Fragen können Sie sich natürlich jederzeit an mich und meine Mitarbeitenden wenden.
Harald Ullmann
2. Vorsitzender PETA Deutschland e.V.