Im Frühling kommen die grönländischen Sattelrobben an Kanadas Küsten, um dort auf den Eisschollen ihre Babys zu bekommen. Gleichzeitig zieht dieses Ereignis Arbeiter einiger weniger Fischerei-Großunternehmen aufs Eis. Zehntausende der liebenswürdigen Tiere werden grausam erschlagen oder erschossen, um ihre Felle auf dem internationalen Pelzmarkt verkaufen zu können.
Zumeist werden die Robbenbabys im Alter von höchstens drei Lebensmonaten abgeschlachtet. Einige Tiere werden angeschossen, können ins Wasser fliehen und verbluten dort. In der Regel werden die Tiere jedoch von den Robbenjägern erschlagen, doch auch das gelingt nicht immer. Die Jäger zertrümmern ihre Augen, Wangen oder den Mund und ziehen sie dann an Schiffshaken über das Eis und häuten sie häufig sogar bei lebendigem Leib.
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Übersetzung des Petitionstextes
Bitte helfen Sie uns dabei, das kommerzielle Robbenschlachten in Kanada zu beenden
Sehr geehrter Herr Premierminister Trudeau,
Sie haben bereits in vielen Bereichen gezeigt, dass Sie Mitgefühl besitzen und zukunftsorientiert denken. Nun bietet sich Ihnen die Möglichkeit, anderen zu helfen, die ganz dringend Ihre Hilfe brauchen: Robben. Das kommerzielle kanadische Robbenschlachten wird weltweit verurteilt. Und auch viele mitfühlende Kanadierinnen und Kanadier prangern es an.
Vielen Dank für Ihre Bemühungen in dieser wichtigen Angelegenheit.
Mit freundlichen Grüßen
Kanadier lehnen die Robbenjagd ab
In Kanada ist die Robbenjagd noch immer erlaubt und wird mit staatlichen Mitteln in Höhe von jährlich 2,5 Millionen Dollar sogar unterstützt und gefördert – und das, obwohl ein Großteil der kanadischen Bevölkerung die Robbenjagd aus ethischen Gründen ablehnt. [1,2]
Heutzutage dient das kommerzielle Robbenschlachten als Zugewinn einiger weniger Fischerei-Unternehmen in der Nebensaison und macht nur einen winzigen Bruchteil der neufundländischen Wirtschaft aus.
Robbenjagd in Kanada rückläufig
Die Abschussquote auf Jungtiere wird durch das kanadische Fischereiministerium bekannt gegeben – meist im April, wenn die Hauptsaison der Robbenjäger beginnt. Zu diesem Zeitpunkt haben die jungen Robben noch immer ein flauschiges Fell, welches auf dem Markt die höchsten Gewinne erbringt.
Insgesamt wurden im Jahr 2016 laut Kanadas Fischereiministerium 66.000 Sattelrobben vor den Küsten von Neufundland und Quebec getötet. Das entsprach rund 14,1 Prozent der offiziell zugelassenen Fangquote von 468.200 Tieren. Zehn Jahre zuvor wurden in einer Saison noch 355.000 Tiere getötet. [3]
Import- und Handelsverbote für Robbenprodukte breiten sich aus
Der starke Rückgang der Fangquote ist vor allem Tierschützern zu verdanken. Dank weltweiter Proteste wurden bereits in 36 Ländern Import- und Handelsverbote für Robbenprodukte eingeführt. Das erste Import- und Handelsverbot von Robbenprodukten wurde 2009 in der EU verabschiedet. Am 28. Oktober 2010 trat das Verbot in Kraft.
Mit Russland fiel im Dezember 2011 das wichtigste Abnehmerland von Robbenprodukten weg – 95 % der Robbenfellprodukte gingen nach Russland. Im April 2017 trat auch in der Schweiz ein Importverbot in Kraft, nachdem PETA zuvor an die Parlamentarier appelliert hatte. Nur ein Jahr später folgte Indien.
Was Sie tun können
- Bitte kaufen Sie niemals Robbenprodukte wie Pelze, Leder, Fleisch und Omega-3-Präparate, die aus Robben oder anderen Tieren hergestellt werden.
- Informieren Sie Freunde und Bekannte über das Leid der Tiere und unterschreiben Sie unsere Petition, um die Robbenjagd in Kanada endlich zu beenden.
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Quellen
[1] Milman, Oliver (2016): Activists urge Justin Trudeau to phase out Canada’s failing seal industry. The Guardian. Online: https://www.theguardian.com/environment/2016/mar/09/canada-seal-hunting-ban-animal-rights-activists-justin-trudeau
[2] Insights west (2015): Only One-in-Four Canadians Support the Seal Harvest. Online: https://insightswest.com/news/only-one-in-four-canadians-support-the-seal-harvest/
[3] Fisheries and Oceans Canada (2016): Statistics on the seal harvest. Online: http://www.dfo-mpo.gc.ca/fm-gp/seal-phoque/seal-stats-phoques-eng.htm