Update Januar 2022
Angaben von RTL erscheinen zweifelhaft
RTL dementierte die Vorwürfe und behauptete, das in der Szene rücklings und bewegungslos auf dem Wasser treibende Reptil sei noch am Leben [1]. Laut Auskunft der zuständigen Veterinärbehörde habe bei einer anschließenden Kontrolle im Unternehmen, das die Wasseragamen für den Dreh zur Verfügung stellte, kein Tier gefehlt, weshalb man ebenfalls nicht von einem Todesfall ausgehe. Zur weiteren Überprüfung wurde die Staatsanwaltschaft Köln eingeschaltet.
Dennoch erscheinen die Angaben des Senders zweifelhaft, das Tier sei während der „Dschungelprüfung“ nicht zu Schaden gekommen. Wir von PETA kritisieren daher nach wie vor den tierschutzwidrigen Umgang mit Tieren als lebendige Kulisse und „Ekelfaktor“ in der TV-Show.
Original-Artikel vom 18. Januar 2021
Am 15. Januar 2021 startete die in Hürth gedrehte Alternative zum RTL-Dschungelcamp „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“. Seit über 14 Jahren werden exotische Tiere in der Sendung als Ekelfaktor missbraucht, gequält und ihr Tod in Kauf genommen. Bei der ersten Sendung der neuen Dschungelshow ist nun eine Echse während einer Prüfung offensichtlich qualvoll gestorben.
Echse ertrinkt bei erster Dschungelprüfung in Wasserbecken
Bei der ersten Dschungelprüfung mussten die Kandidaten Aufgaben in einem Wassertank lösen, in dem sich verschiedene Tiere wie Schlangen und Echsen befanden. Die Tiere waren sichtlich gestresst und versuchten verzweifelt, aus dem Wasser zu kommen. Am Ende der Prüfung war eine Echse, offenbar eine Grüne Wasseragame, tot. Im Tank von Zoe Saip war das Tier mit dem Bauch nach oben regungslos zu sehen.
PETA erstattet Anzeige gegen RTL
Da die Dschungelshow erstmalig in Deutschland gedreht und produziert wird, haben wir von PETA Deutschland Anzeige beim zuständigen Veterinäramt gegen die Produktionsfirma ITV Studios Germany erstattet. Wir fordern die Behörde zudem auf, weitere Tiernutzungen in der Sendung zu untersagen.
Wildtiere gehören nicht in Fernsehsendungen!
Tiere sind nicht dazu da, uns zu unterhalten. Besonders für exotische Wildtiere bedeutet die Aufzeichnung einer Fernsehsendung großen Stress. Sie sind die Umgebung und die Transporte nicht gewöhnt, haben oft Todesangst und können dauerhafte Schäden davontragen. Zudem werden im Dschungelcamp immer wieder Tiere wie Kakerlaken und Maden als Ekelfaktor dargestellt und nicht als fühlende Lebewesen. Dadurch wird bei den Zuschauern ein falsches Bild von Tieren erweckt und Mitgefühl für das Leiden und die Bedürfnisse der Tiere bleiben auf der Strecke. Bereits seit Jahren fordern wir RTL auf, keine Tiere mehr für das Dschungelcamp zu missbrauchen. Bisher hat jedoch die Sendung lediglich bekannt gegeben, die Kandidaten keine lebenden Tiere mehr essen zu lassen. [2]
Wir appellieren an die Kandidaten, nicht an Dschungelprüfungen mit Tieren teilzunehmen und sich gegen tierquälerische Aktionen auszusprechen.
Was Sie tun können
- Wenden Sie sich an RTL und bitten Sie den Sender auf Social Media, keine Tiere mehr für die Dschungelshow zu missbrauchen.
- Sprechen Sie auch mit Freunden und Bekannten über das Leid der exotischen Tiere in Fernsehsendungen.
- Meiden Sie Sendungen und Filme, in denen Tiere zur Unterhaltung missbraucht wurden.
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Quellen
[1] watson (2021): Tier bei „Dschungelshow“ „qualvoll gestorben“? RTL reagiert auf Peta-Vorwürfe, https://www.watson.de/unterhaltung/dschungelcamp/993533319-tier-bei-der-dschungelshow-qualvoll-gestorben-rtl-reagiert-auf-peta-vorwurf, (eingesehen am 28.01.2022)
[2] Daily Mail (16.11.2019): I’m A Celebrity… Get Me Out Of Here! stars will no longer eat live bugs in Bushtucker Trials for the first time in show’s history following campaigns against animal cruelty, https://www.dailymail.co.uk/tvshowbiz/celebrity/article-7691583/Im-Celebrity-stars-no-longer-eat-live-bugs-Bushtucker-Trials.html, (eingesehen am 18.01.2021)