Tote Kaninchenbabys und zerstückelte Mutter wie Müll entsorgt

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Am 4. März 2021 beobachtete ein Augenzeuge in Schkeuditz bei Leipzig, wie ein Mann am helllichten Tag nahe der Kanalbrücke/Am Sperrtor einen Behälter ausleerte: Der Mann „entsorgte“ sieben bis acht tote Kaninchenbabys und ihre zerstückelte Mutter. Allem Anschein nach waren die Kaninchen kurz zuvor getötet worden. Der Augenzeuge informierte zunächst die Polizei und meldete sich anschließend bei uns von PETA Deutschland.

Tote Kaninchenbabys und Mutter wie Müll entsorgt – PETA erstattet Strafanzeige

Der Whistleblower, der den Vorgang beobachtete, berichtete uns, dass die Körper der toten Tiere noch warm gewesen seien und die Totenstarre noch nicht eingetreten war – die Tiere wurden somit wahrscheinlich erst kurz vor dem „Entsorgen“ getötet. Nachdem der Augenzeuge die Polizei benachrichtigt hatte und diese offenbar nur eine Ordnungswidrigkeitsanzeige wegen der illegalen Entsorgung der Tierkörper entgegennehmen wollte, wendete sich der Augenzeuge an uns.

Die geschilderten Umstände sowie die Fotos der toten Tiere weisen auf eine rechtswidrige Tötung der Kaninchenfamilie hin. Gegen den Mann, dessen Kfz-Kennzeichen mit Leipziger Kennung vorliegt, haben wir daher Strafanzeige erstattet.

„Die Behörden müssen klären, warum und wie die Kaninchenfamilie ums Leben kam. Es ist anzunehmen, dass hier tierschutzrechtliche Verstöße vorliegen. Vielleicht war hier sogar ein Tierquäler zugange. Über die Hintergründe kann man nur spekulieren, darum sollte auch eine veterinärbehördliche Kontrolle bei dem Mann vorgenommen werden.“

Dr. Edmund Haferbeck, PETA Deutschland

Zusammenhang zwischen Gewalt gegenüber Menschen und Tieren

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geld- oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Mittlerweile sind sich Psychologen, Gesetzgeber und Gerichte einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Politische und rechtliche Maßnahmen sind erforderlich, wenn schon nicht in erster Linie zum Schutz von Tieren, dann zum Schutz von Menschen: Tierquälerei kann auf gravierende Persönlichkeitsstörungen hindeuten und ein Warnsignal für Gewalttaten gegenüber Menschen sein. [1]

Konnten auch Sie Tierquälerei beobachten?

Es kommt leider immer wieder vor, dass Menschen Tiere misshandeln, schwer verletzen und sogar töten. Sollten Sie selbst beobachten, wie Tiere gequält werden, können Sie uns dies über unser Whistleblower-Formular mitteilen.

  • Quellen

    [1] Mariak, Volker (2017): Die Spirale der Gewaltkriminalität. Tierquälerei und Tiertötung als Vorstufe der Gewalt gegenüber Menschen. Kriminologische Beiträge zur Prüfung einer Verrohungsthese, Hamburg, S. 439