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„Exotenleder“: Das Leid hinter Krokodil-, Schlangenleder & Co.

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Jedes Jahr werden Millionen exotischer Tiere – darunter Reptilien wie Schlangen, Krokodile und Alligatoren, Echsen, aber auch Strauße gewaltsam getötet, um ihre Häute zu Kleidung, Gürteln, Uhrenarmbändern, Taschen, Geldbeuteln, Schuhen oder Möbelbezügen zu verarbeiten.

„Exotenleder“ – Gefahr für den Bestand bedrohter Tierarten

Die Häute stammen von Tieren, die in Afrika, Amerika oder Südostasien entweder in der Natur gefangen oder auf Farmen sowie Ranching-Systemen gezüchtet wurden. Beim Ranching-System werden Eier von wildlebenden Krokodilen oder Alligatoren gesammelt und auf Farmen ausgebrütet. Anschließend werden die Jungtiere teilweise wieder ausgesetzt, während der andere Teil unter schlimmsten Bedingungen auf Farmen dahinvegetieren muss, um im Alter von ein bis drei Jahren für ihre Häute brutal getötet zu werden.

Aufgrund von Korruption oder dem „Waschen“ der Häute, bei dem illegal gefangene Tiere als Farmzuchten deklariert werden, ist fast unmöglich zu wissen, woher die Häute tatsächlich stammen. Der illegale – aber auch legale – Handel von exotischen Tieren ist grundsätzlich problematisch, da bei vielen Tierarten kein Wissen über ihre tatsächliche Populationsgröße bekannt ist und somit auch keine Aussagen über die Gefährdung der Art getroffen werden kann. [1, 2] Damit ist die Exotenlederindustrie eine große potenzielle Gefahr für möglicherweise vom Aussterben bedrohte Arten.

„Exotenleder“ – so leiden Schlangen, Echsen, Strauße, Krokodile und Alligatoren

In der Exotenlederindustrie kommen verschiedene grausame Methoden zum Einsatz, mit denen die Tiere getötet werden, bevor ihnen die Haut vom Körper gerissen wird. Schlangen werden unter anderem geköpft, mit einem Hammer wird ihnen der Kopf zertrümmert, sie werden ertränkt oder mit Luft aufgepumpt, bis durch den Druck die Organe zerplatzen oder die Tiere ersticken.

Auch Krokodile werden solange aufgepumpt, bis sie sterben – oder ihnen wird in einem schmerzhaften Prozess der Nacken aufgeschnitten, um ihnen anschließend das Rückenmark mit einem dünnen Metallstab aus dem Körper zu reißen und schließlich das Gehirn mit einem Metallstift zu zerstören. Gemeinsam haben all diese Methoden, dass sie oftmals nicht sofort zum Tod führen; viele Tiere können also noch am Leben sein, wenn sie unter großen Schmerzen gehäutet und ausgenommen werden. [1]

Schlangen und Echsen werden bei lebendigem Leib mit Luft aufgepumpt

Wie wir Menschen empfinden Schlangen und Echsen Schmerz. Trotzdem werden sie oft grausam getötet und lebendig gehäutet. Enthüllungen von PETA Asien zeigen, wie Anus und Mund einer Python mit Gummibändern abgeschnürt werden. Danach wird ein Loch in die Schlange geschnitten, um sie mit Luft vollzupumpen; dadurch soll sich ihre Haut besser vom Körper ablösen lassen. Die Aufnahmen zeigen, wie sich währenddessen der Schwanz der Schlange noch bewegte und sie wahrscheinlich auch noch lebte, als sie gehäutet wurde.

Aber auch andere gängige Tötungsmethoden sind nicht besser. Wenn die Tiere mit Haken oder Nägeln durch den Kopf an einen Baum geschlagen werden, die Tiere mit Wasser vollgepumpt werden und ihnen die Haut vom Körper abgezogen wird, sind sie oft noch bei vollem Bewusstsein: Häufig winden sich die Tiere sogar noch, wenn ihre gehäuteten Körper wie Müll auf einen Haufen geworfen werden, bis sie schließlich an Schock oder Wassermangel sterben. Manche Schlangen leben noch bis zu vier Tage unter unvorstellbaren Schmerzen, nachdem sie gehäutet wurden.

schlange wird gehäutet auf dem boden

Krokodile und Alligatoren leiden in unnatürlicher Haltung

Unter grauenvollen Bedingungen werden Alligatoren und Krokodile in dreckige Becken und überfüllte kahle Betongruben gesperrt, um für die Lederindustrie gezüchtet und wegen ihrer Haut für Taschen, Gürtel und andere Accessoires qualvoll in einem Alter von nur ein bis drei Jahren getötet zu werden. Oftmals sind Tausende Krokodile von ihrer Geburt bis zu ihrem Tod in Betongruben eingesperrt – sie haben niemals die Möglichkeit, ihren natürlichen Verhaltensweisen nachzugehen, wie Tunnel zu graben, ihre Jungen zu beschützen oder Werkzeuge zur Jagd zu benutzen, wie es die Tiere in freier Natur tun.

Stattdessen führen diese unnatürlichen Haltungsbedingungen bei den einzelgängerischen Tieren zu Krankheiten, Aggressionen und daraus resultierenden Verletzungen. Um Aggressionen unter den Tieren zu vermeiden, werden Alligatoren in den USA meist in absoluter Dunkelheit in Gebäuden gehalten und sehen niemals das Sonnenlicht.

In diesen Betongehegen werden die Krokodile in Massen gehalten

Auf einer Alligatorenfarm im texanischen Winnie konnte ein Augenzeuge von PETA USA beobachten, wie Alligatoren mit Bolzenschussgeräten erschossen oder ihnen bei vollem Bewusstsein unter größten Schmerzen der Hals aufgeschnitten wurde. Die Aufnahmen zeigen, dass einige Alligatoren noch ihre Beine und ihren Schwanz bewegen, als sie bereits auf dem Gestell zum Ausbluten und blutigen Eiswasserkübeln liegen – Minuten, nachdem die Tötungsversuche begonnen hatten. So wurde berichtet, dass Arbeiter gewaltsam in den Hals einiger Alligatoren schnitten und versuchten, das Gehirn der Tiere mit Metallstangen zu zerstören; einige Tiere waren noch Minuten nach diesen Tötungsversuchen bei Bewusstsein, wanden sich vor Schmerzen und schlugen in Panik um sich.

Andere Aufnahmen von PETA Asien zeigen, wie auf einer Farm in Vietnam versucht wird, die Krokodile mit Elektroschocks zu betäuben. Da Elektroschocks bei Reptilien jedoch anders als bei anderen Tieren wirken, waren diese beim anschließenden Tötungsprozess vermutlich noch am Leben und mussten höllische Qualen erleiden – darauf lassen auch die Aufnahmen schließen. Zu sehen ist, wie sich Krokodile noch bewegen, während auf sie eingestochen wird und ihre Körper zur leichteren Häutung mit Wasser aufgepumpt werden.

Strauße: Tiere sind panisch und haben Todesangst

In Südafrika deckten Augenzeugen von PETA USA auf, wie die Tiere auf Straußenfarmen gehalten und in den weltweit größten Schlachthöfen während der Lederproduktion für Handtaschen qualvoll getötet werden. 

Die Aufnahmen zeigen, wie frisch geschlüpfte Straußenbabys, die in der Natur mehrere Jahre bei ihren Eltern bleiben würden, in tristen und unhygienischen Mastplätzen gehalten werden, bevor sie – noch als Kinder – in die Schlachthöfe transportiert werden. Dort angekommen, zeigen die Aufnahmen, zwingen Mitarbeiter die panischen, erst ein Jahr alten Jungtiere gewaltsam in Betäubungsboxen. Dabei rutschen zahlreiche Tiere aus und stürzen. Die Strauße werden vor den Augen ihrer Artgenossen kopfüber in einen Betäubungsapparat gezwängt und anschließend ausgeworfen, damit Arbeiter ihnen die Kehlen aufschneiden können.

Triggerwarnung

Dieses Foto enthält sensible Inhalte, die einige Personen als störend empfinden könnten.

„Exotenleder“: Pandemierisiko

Ein Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) und des Internationalen Livestock Research Institute (ILRI) thematisiert die Ursachen des Coronavirus und anderer Zoonosen. Demnach haben ungefähr 60 Prozent der menschlichen Krankheiten ihren Ursprung in Tieren. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass unter anderem die massenhafte Haltung von Tieren in Zuchtanlagen einer der Faktoren ist, der für das Aufkommen von Zoonosen verantwortlich ist. [3, 4]

Um aus den Häuten der Tiere enorme Profite erwirtschaften zu können, werden sie von der Exotenlederindustrie massenhaft in winzige Gehege auf unhygienischen Zuchtfarmen gesperrt. Gefährliche Krankheiten können sich so rasch von Tier zu Tier ausbreiten. Der enge Kontakt zwischen Arbeiter und Tier erhöht das Risiko, dass gefährliche Viren, ähnlich wie COVID-19, auf den Menschen überspringen können. [5] PETA und ihre internationalen Partnerorganisationen konnten dokumentieren, wie Arbeiter ohne Schutzausrüstung von Alligatoren verletzt wurden, als sie diese töten wollten, und wie sie beim Häuten und Ausweiden von Schlangen in direkten Kontakt mit Blut und Innereien kamen.

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Lederindustrie: Tiere werden für den Profit getötet

Immer mehr Modekonzerne entscheiden sich dazu, keine Produkte aus „Exotenleder“ mehr anzubieten. Doch auch die Produktion von Leder, für das keine exotischen Tiere gequält und getötet werden, sondern vorwiegend Rinder, ist mit extremem Tierleid verbunden. Die Unterscheidung von Tieren nach ihrem Nutzen für uns Menschen ist willkürlich und nennt sich Speziesismus – kein Tier hat es verdient, einen vorzeitigen und qualvollen Tod zu sterben, nur weil die Lederindustrie Profite mit seiner Haut oder seinem Fleisch machen möchte.

Was Sie tun können

Es ist ganz egal, welches Tier für seine Haut getötet wird, die Leder- und Exotenlederindustrie ist eine grausame Industrie, in der unzählige Tiere leiden. Es wird immer einfacher, sich vegan zu kleiden – auch für Leder gibt es zahlreiche synthetische und pflanzliche Alternativen, für die kein Tier sterben muss. Klären Sie bitte auch Ihr Umfeld über die Leder- und Exotenlederindustrie sowie über tierleidfreie Alternativen auf.