Esel lebt alleine auf Müllhalde – so leidet das Tier in Ranschbach

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Ende Mai 2021 meldete ein Augenzeuge uns von PETA Deutschland, dass ein Esel auf einem landwirtschaftlichen Hof in Ranschbach im Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz unter mangelhaften Bedingungen gehalten wird. Fotos zeigen, dass das Gehege unzureichend gesichert ist und rücksichtlos liegengelassener Müll ein Verletzungsrisiko darstellt. Wir haben uns daraufhin Ende Mai an das zuständige Kreisveterinäramt in Landau gewandt – die Antwort war jedoch wenig hoffnungsvoll.

Esel lebt in tierschutzwidriger Haltung auf vermülltem Gelände – Veterinäramt muss handeln

Der aufmerksame Spaziergänger übermittelte uns Fotos und berichtete, dass das Gehege der Eseldame Nelly mit teilweise verrosteten Stahlmatten eingezäunt ist, die notdürftig zusammengebunden sind. Im Gelände zurückgelassene Eisenstangen, Ziegelbruchstücke, alte Äste, Kisten und Bretter schränken die Bewegungsmöglichkeit des Esels ein und stellen zudem eine akute Verletzungsgefahr dar.

Nachdem der Whistleblower uns kontaktiert hatte, wandten wir uns am 27. Mai 2021 an das Kreisveterinäramt in Landau. Denn die Verletzungsgefahren für den Esel, der weitgehend blockierte Auslauf und die Einzelhaltung des Tieres sind tierschutzwidrig. Esel sind sehr soziale Tiere – wenn sie ohne Artgenossen gehalten werden, leiden sie. Das Veterinäramt antwortete uns, dass Nelly nur „kurzzeitig“ dort untergebracht worden wäre. Sie lebe sonst mit Rindern auf einer Wiese zusammen. Zudem würde ein weiterer Esel gesucht, um Nelly Gesellschaft zu leisten. Aktuelle Aufnahmen vom 8. Juni zeigen jedoch eine nahezu unveränderte Situation.

Wir haben die Behörde daher erneut gebeten, die tierschutzwidrige Eselhaltung zu beenden, und eine dauerhafte Unterbringung von Nelly bei einer Esel-Auffangstation in der Nähe des Hofes vorgeschlagen.

„Nelly hat Besseres verdient, als allein auf diesem Gelände leben zu müssen. Wir hoffen, dass die Behörden nun tätig werden und die Eselin da rausholen. Allerdings würde das Tierleid verdoppelt, wenn noch ein weiterer Esel auf dem vermüllten Gelände untergebracht würde – das sollte auf keinen Fall passieren.“

Peter Höffken, Fachreferent bei PETA.

Esel sind soziale Tiere und brauchen Artgenossen

Esel brauchen und genießen den Kontakt zu Artgenossen, mit denen sie enge Bindungen eingehen. Oft suchen Esel sich einen besten Freund, mit dem sie den Großteil ihrer Zeit verbringen. Werden diese Eselpaare voneinander getrennt, sind sie sichtlich unsicher und angespannt. Sie rufen dann laut und suchen nach ihren Freunden. Auch in der Natur bevorzugen Esel ein Leben in Gesellschaft: Während in sogenannten Muttergruppen eine Eselstute in einer Gemeinschaft mit ihren weiblichen Nachkommen lebt, gibt es teilweise „Junggesellengruppen“, in denen sich junge Eselhengste mit anderen Artgenossen zusammenschließen. Esel sind sehr soziale Tiere, die niemals in Einzelhaltung leben sollten, denn sie fühlen sich meist nur im Verband ihrer Herde sicher und wohl.

Wie Sie vernachlässigten Tieren helfen können

Selbst bei der tierfreundlich wirkenden Weidehaltung kann es – wie in diesem Fall – zu massivem Tierleid kommen. Wer aufmerksam ist, kann erkennen, ob auf der Weide gehaltene Tiere vernachlässigt werden.