Im Juni 2021 gab das Modeunternehmen Puig an, künftig kein Exotenleder mehr zu verwenden. Zu dem spanischen Familienunternehmen gehören die Marken Carolina Herrera, Paco Rabanne, Jean Paul Gaultier, Nina Ricci und Dries Van Noten.
Puig verbannt Exotenleder – angefangen mit der Marke Carolina Herrera
Die Puig-Gruppe möchte „für die nächste Generation eine bessere Welt hinterlassen“ und hat PETA UK zugesichert, dass bereits erste Schritte unternommen wurden, um die Häute exotischer Tiere dauerhaft aus dem Sortiment seiner Marke CH Carolina Herrera zu verbannen: Die aktuell erhältlichen Accessoires aus Krokodil- und Pythonhäuten werden die letzten des Labels sein. Aber auch die zum Konzern gehörigen Modelabels Nina Ricci und Paco Rabanne werden folgen – sowie die Marke Jean Paul Gaultier, an der Puig die Mehrheit der Anteile besitzt.
Exotenleder – Pythons, Alligatoren & Co. werden brutal getötet
Immer wieder offenbaren Aufnahmen schockierende Tierquälerei in der Exotenlederindustrie. Ein Bericht von PETA Asien aus dem Frühjahr 2021 zeigt, dass Pythons Mund und Anus mit einem Gummiband verschlossen bekommen und anschließend ein Loch in Kopf oder Schwanz der Schlangen geschnitten wird. Durch das Loch wird ein Schlauch eingeführt, um die Tiere mit einem Luftkompressor aufzupumpen – der starke Luftdruck im Körper der Schlange führt zu enormen Schmerzen.
Alligatoren werden meist in übelriechendem Wasser in dunklen, feuchten Hallen gehalten, bis sie brutal getötet werden: Ihnen wird das Genick aufgeschnitten und oftmals die Wirbelsäule ausgerenkt – die Tiere sind dabei oft noch bei vollem Bewusstsein. Junge Strauße werden mit nur einem Jahr zum Schlachthof transportiert, wo Menschen sie mit einer Maschine fixieren, auf den Kopf drehen und betäuben. Andere Strauße müssen dann mitansehen, wie ihren Artgenossen die Kehle aufgeschlitzt wird.
Wir von PETA Deutschland begrüßen die mitfühlende Entscheidung des Modeunternehmens Puig, Exotenleder aus den Kollektionen der zugehörigen Marken zu verbannen, und appellieren an andere Modehäuser und Labels, diesem Beispiel zu folgen. Mit dieser Entscheidung reihen sich die Marken von Puig in eine lange Liste führender Modekonzerne und Einzelhandelsunternehmen ein, die den Verkauf von Exotenleder bereits eingestellt haben – darunter Calvin Klein, Chanel, Victoria Beckham und Paul Smith.
Lederindustrie: Risiko für neue Krankheiten und Pandemien
Doch die Exotenlederindustrie ist nicht nur mit unvorstellbarem Tierleid verbunden, sondern stellt auch ein Risiko für die öffentliche Gesundheit dar: Fachleute warnen, dass die unhygienischen Bedingungen und die Vielzahl der zusammengepferchten Tiere auf engstem Raum Brutstätten für gefährliche Viren wie das neuartige Coronavirus sind.
Die Entscheidung gegen die Verwendung der Häute exotischer Tiere ist ein wichtiger Schritt – doch viele Marken und Unternehmen bieten weiterhin Leder an, das größtenteils von Rindern stammt. Auch diese Tiere leiden ihr Leben lang und werden brutal getötet, damit ihre Häute zu Leder verarbeitet werden können. Kein Tier möchte seine Haut und sein Leben lassen, nur damit wir Kleidung und Accessoires aus Leder tragen können. Die menschengemachte Einteilung von Tieren nach ihrem „Nutzen“ ist willkürlich, nicht zeitgemäß und nennt sich Speziesismus.
So können Sie Schlangen, Krokodilen & Co. in der Lederindustrie helfen
- Bitte kaufen Sie keine Kleidung und Accessoires aus tierischen Produkten. Es gibt zahlreiche Marken, die hochwertige und tierleidfreie Mode anbieten. Wenn die Nachfrage nach tierquälerischen Produkten sinkt, sind Marken wie Louis Vuitton, Hermès und Prada zu einem Umdenken gezwungen.
- Unterschreiben Sie bitte unsere Petition an Louis Vuitton, in der wir das Unternehmen auffordern, Exotenleder aus dem Sortiment zu nehmen.