Trotz Tierquälerei: Kein Verfahren gegen deutsche Stierkämpferin

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Toter Stier
Symbolbild

Update: 21. April 2022

Clara Sofie Kreutter tötete im August 2021 als erste deutsche Stierkämpferin zwei Stiere im spanischen Ledaña. Beide Stiere starben gewaltvoll durch Lanzenstöße, für die sich Kreutter feiern ließ. Vor allem einer der beiden Bullen litt massiv, da er nicht direkt getötet, sondern so schwer verletzt wurde, dass er qualvoll seinen Verletzungen erlag.

Wir von PETA Deutschland erstatteten daraufhin Strafanzeige gegen die Bad Berleburgerin. Die Staatsanwaltschaft Siegen teilte nun mit, dass das Töten der Stiere sowie sowie das ihnen von Clara Sofie Kreutter zugefügte erhebliche Leid nach deutschem Recht strafbar sind (Az. 41 Js 797/21). Dies soll nach dem Willen der Justiz jedoch ohne Folgen für sie bleiben. Maßgeblich für die Staatsanwaltschaft sei das „Recht des Tatortstaates“ Spanien. Dort sind Stierkämpfe von Tiermisshandlungsverboten ausgenommen. Wäre die Tierquälerei in Deutschland begangen worden, hätte Kreutter strafrechtliche Sanktionen zu erwarten. Gegen die Entscheidung werden wir Beschwerde bei der Oberstaatsanwaltschaft einlegen.

Update vom 10. Januar 2022

Clara Sofie Kreutter tritt als erste deutsche Frau in einer „Tradition“ an, die dringend abgeschafft werden muss: der Stierkampf. Das grausame Spektakel setzt fühlende Lebewesen einem ungleichen „Kampf“ aus, in dem die Stiere keine Überlebenschance haben. Ihren ersten makabren Auftritt hatte die Nordrhein-Westfälin im August 2021, als sie in der Arena zwei Stiere tötete und danach freudestrahlend verkündete, sie sei froh gewesen, „dass alles so gut geklappt habe“. [2]

Wir von PETA Deutschland erstatteten im August 2021 Strafanzeige gegen Clara Sofie Kreutter. Nun hat die Staatsanwaltschaft Siegen ein Strafermittlungsverfahren gegen Kreutter eingeleitet. (Az.: 41 Js 797/21) Wie verschiedene Medien aktuell berichten, will Clara Sofie Kreutter weiterhin als Stierkämpferin aktiv sein und ihr Geld hauptberuflich mit dem Töten von Stieren verdienen. [1] Ab Ende Februar seien allein für dieses Jahr 40 bis 50 Auftritte geplant. Da Kreutter bei den Stierkämpfen zu Pferd antritt, setzt sie nicht nur die Stiere, die sie unter Jubel tötet, sondern auch das Pferd, das sie reitet, unter massiven Stress. PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten.

Originaltext vom 2. September 2021

Nach Stierkampf: Deutsche Stierkämpferin angezeigt

Am 16. August 2021 tötete Clara Sofie Kreutter als erste deutsche Stierkämpferin zwei Stiere in der Arena im spanischen Ledaña. Medienberichten zufolge soll der 29-Jährigen bei einem der Tiere der Lanzenstoß misslungen sein, sodass der Stier besonders langsam und qualvoll an seinen Stichverletzungen starb. [1] Wir von PETA Deutschland haben Anzeige wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz erstattet.

Toter Stier in der Arena
Symbolbild. Nur sehr selten verlässt ein Stier die Kampfarena lebendig.

Tierquälerei: Stierkämpferin tötet Tiere qualvoll und setzt Pferd großer Gefahr aus

Clara Sofie Kreutter trat als erste deutsche Torera beim Stierkampf in Spanien an. Sie tötete in der Arena zwei Stiere, wobei ihr der Lanzenstoß beim ersten Versuch misslang. Der verletzte Stier schleppte sich unter unsäglichen Qualen durch die Arena, bis er schließlich seinen schweren Verletzungen erlag. Im Anschluss an das gewaltsame Spektakel posierte Kreutter mit den Ohren des getöteten Stiers und erklärte, sie sei „froh, dass alles so gut geklappt hat“. [3]

Nach Überprüfung des Sachverhalts erstatteten wir Ende August 2021 Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Siegen gegen die aus Bad Berleburg stammende Kreutter wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Tierquälerei kann nach deutschem Recht mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

„Kreutter hat zu ihrem eigenen Vergnügen und zur Unterhaltung zahlender Besucher:innen ein empfindungsfähiges Lebewesen mit wiederholten Lanzen- und Messerstichen langsam zu Tode gequält. Offenbar verfügt sie weder über Moral noch Mitgefühl. Zusätzlich setzte sie ihr Pferd einer großen Gefahr und erheblichem Stress aus. Wir fordern juristische Konsequenzen für Kreutter. Generell muss die grausame ‚Tradition‘ des Stierkampfs endlich in die Geschichtsbücher verbannt werden.“

Peter Höffken, PETA Deutschland

Stierkämpfe sind Tierquälerei und müssen verboten werden

In Spanien und anderen Ländern weltweit wird der Stierkampf bis heute als „Tradition“ erachtet. Umfragen zufolge lehnen die meisten Spanier:innen das rituelle Töten in der Arena jedoch ab. Beim berittenen Stierkampf stacheln Reiter:innen den Stier immer wieder an und rammen Lanzen in seinen Körper, um ihn zu schwächen. Bei der Veranstaltung in Ledaña tötete Kreutter noch einen zweiten Stier und posierte mit seinen abgeschnittenen Ohren lächelnd für die Kameras.

Auch für die eingesetzten Pferde ist der berittene Stierkampf eine Qual. Im Gegensatz zum üblichen Stierkampf sind die Fluchttiere dabei nicht geschützt, damit sie wendiger sind. Zudem werden ihnen während der „Show“ und umringt von lärmendem Publikum oft unnatürliche Dressureinlagen abverlangt. Die Verharmlosung der Gewalt gegen wehrlose Tiere, wie sie beim Stierkampf zelebriert wird, kann bei Zuschauer:innen zu emotionaler Abstumpfung führen. Eine abnehmende Schwelle zu Gewaltbereitschaft, Aggression und Tierquälerei können die Folge sein. Die Vereinten Nationen [4] raten davon ab, Kinder an Stierkämpfen teilnehmen zu lassen – ob als Zuschauende oder Toreros bzw. Toreras.

Matador ersticht Stier in Arena
Symbolbild. Unter dem Deckmantel der „Tradition“ werden Stiere regelrecht zu Tode gefoltert.

Stierkämpfe in Spanien beenden – jetzt unterschreiben!

Bitte helfen Sie den Stieren, die zu Unterhaltungszwecken ausgebeutet werden. Nehmen Sie nicht an tierquälerischen Veranstaltungen teil, bei denen Stiere zu Unterhaltungszwecken missbraucht werden. Besuchen Sie keine Events wie StierkämpfeStierläufe und das Feuerstier-Festival „Toro Júbilo“.

Klären Sie auch Ihr Umfeld über diese Tierquälerei auf und bitten Sie Familie, Freund:innen und Bekannte, solche „Volksfeste“ nicht zu besuchen.