Warum Sie nicht mit Delfinen schwimmen sollten

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In vielen Ländern wie Spanien und Ägypten oder in der Karibik wird Delfinschwimmen angeboten. Urlauber:innen können mit Delfinen in Gefangenschaft schwimmen, sich von einem Delfin durch das Wasser ziehen lassen oder ein gemeinsames Foto mit den Tieren machen. Wie bei allen Touristenattraktionen mit Tieren gibt es auch beim Delfinschwimmen eine Schattenseite, denn hinter dieser lukrativen Industrie verbirgt sich viel Leid für die Tiere.

Inhaltsverzeichnis

Warum sollte man nicht mit Delfinen schwimmen?

Delfine in Gefangenschaft wurden oft im Meer gefangen, wo sie in großen, komplexen Sozialverbänden lebten und enge und langjährige Beziehungen mit anderen Delfinen eingegangen sind und viel Platz zum Schwimmen hatten. In Gefangenschaft werden sie in karge Betonbecken in Meereszoos oder winzige Meeresbuchten eingesperrt, wo sie nur in endlosen Kreisen schwimmen können und alberne Tricks ausführen müssen.

Hinzu kommt der Stress, verursacht durch aufgeregte Tourist:innen, die ungebeten in ihre ohnehin kleine Welt eindringen. Während die ahnungslosen Urlauber:innen denken, dass die Delfine diese Aufmerksamkeit genießen, haben die Tiere in Wahrheit keine andere Wahl. Auch Angebote, mit freien Delfinen zu schwimmen, setzen die Tiere oft unter Druck. Teils werden sie sogar mit Helikoptern gesucht oder mit Booten umzingelt, was zu Lärm und großem Stress für die Tiere führen kann.

Ist es gefährlich, mit Delfinen zu schwimmen?

Es ist nicht ausgeschlossen, dass Delfine Menschen attackieren, wenn sie sich bedrängt fühlen und verteidigen wollen. So sind besonders Delfine in Meereszoos teils verhaltensgestört oder leiden unter psychischen Krankheiten. Wie bei allen Kontakten mit Wildtieren kann auch bei Delfinen keine Reaktion der Tiere mit Sicherheit vorhergesagt werden. Besonders, wenn Delfine Jungtiere bei sich haben, kann es zu Warnattacken kommen.

Ist Delfinschwimmen Tierquälerei?

Ja, denn Delfine sind beim Kontakt mit Menschen nicht nur Stress ausgesetzt, auch die Gefangenschaft in Meereszoos verursacht enormes Leid bei den Tieren. Die Belastung durch ihre Gefangenschaft kann so stark für die Tiere sein, dass sie depressiv oder aggressiv werden, an den Metallstangen oder Betonbecken kauen oder den Kopf gegen Metallgitter rammen. In einigen Zoos erhalten Delfine Psychopharmaka wie Diazepam, damit sie die Welt mit einer „rosa Brille“ sehen können. [1] Diazepam erhalten Menschen unter anderem gegen Klaustrophobie, zum Beispiel vor radiologischen Untersuchungen.

So können Sie tierfreundlich Delfine anschauen

Wer freie Delfine sehen möchte, kann die Tiere auch von Land aus an vielen europäischen Küsten beobachten, beispielsweise direkt vor der irischen oder französischen Atlantikküste. Bitte achten Sie auch bei Ausflügen mit dem Schnorchel, Boot, Kajak, Surfbrett oder einem Stand-Up-Paddle-Board immer auf genügend Abstand, damit die Tiere sich nicht bedrängt fühlen.

Helfen Sie Delfinen!

Bitte schwimmen Sie niemals mit gefangenen Delfinen und besuchen Sie keine Delfinarien. Helfen Sie den in Meereszoos eingesperrten Tieren, indem Sie unsere Petition für die Umsiedlung der Delfine aus Delfinarien in Auffangstationen unterschreiben.