Natürlich ist es unrealistisch, anzunehmen, dass alle Menschen über Nacht vegan werden und keine tierischen Produkte mehr konsumieren. Doch was würde passieren, wenn doch?
Wir könnten dem Welthunger den Kampf ansagen
In der Tierwirtschaft werden sogenannte Nutztiere täglich mit großen Mengen Getreide und Soja ernährt. Gleichzeitig leiden immer noch rund 822 Millionen Menschen Hunger. Würde alleine das Getreide nicht den Umweg über die Tiere nehmen müssen, könnten zusätzlich 4 Milliarden Menschen satt werden und wir könnten den Welthunger rein rechnerisch bekämpfen. [1, 2, 3]
Der Regenwald könnte sich regenerieren
Um Nahrung für die „Nutztiere“ anzubauen und Weideflächen zu schaffen, werden mehr als 83 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen beansprucht. Ein großer Teil dieser Flächen wird durch die Abholzung des Regenwaldes erschlossen. Die Weltgesundheitsorganisation FAO macht die Umwandlung in Weideland für 80 Prozent der Verluste des Regenwaldes verantwortlich. [4] Das im Regenwald angebaute Soja wird als Tiernahrung auch nach Deutschland importiert. Eine vegane Ernährung würde die grüne Lunge unserer Erde schützen und den Lebensraum vieler Arten erhalten.
Die Klimakatastrophe könnte gebremst werden
Der Konsum tierischer Produkte ist in hohem Maße für die Klimakatastrophe verantwortlich. Bis zu 20 Prozent der weltweit ausgestoßenen Treibhausgase sind der Tierwirtschaft zuzuschreiben – mehr als der gesamte Verkehrssektor. [5] Würden wir uns (plötzlich) alle vegan ernähren, könnten 16 Jahre des weltweit ausgestoßenen CO2 aus fossilen Brennstoffen entfernt werden. [6] Auch die lebensmittelbedingten Treibhaugasemissionen von Methan und Lachgas können mit einer veganen Ernährung um bis zu 50 Prozent reduziert werden. [7]
Wir würden weniger Wasser verschwenden
Weltweit leiden zahllose Menschen unter den Folgen von Wasserknappheit. Gleichzeig verschwendet die Tierindustrie rund 30 Prozent des weltweit genutzten Wassers – und das auch in Ländern, in denen ohnehin Wasserknappheit herrscht. [8] Mit einer weltweiten veganen Ernährung könnten wir unseren Wasserverbrauch also deutlich verringern.
Es wären weniger Schadstoffe in unserem Trinkwasser
Bei der Produktion von Tiernahrung und bei der Tierhaltung selbst wird unser Wasser durch Gülle, Pestizide, Herbizide und Medikamente verschmutzt. Auch Kläranlagen können die Schadstoffe teilweise nicht ganz filtern, wodurch die Menge und Qualität unseres Trinkwassers abnehmen. Die Nitratbelastung kann gerade für Säuglinge zu einer reellen Gefahr werden. Mit einem veganen Ökolandbau könnten wir unser Trinkwasser vor diesen Verschmutzungen bewahren.
Die Schlachthäuser würden leer bleiben
Die wohl offensichtlichste Folge einer veganen Welt wäre, dass keine sogenannten Nutztiere mehr leiden müssten. Allein der Name „Nutztiere“ impliziert, dass die Tiere lediglich gezüchtet werden, um sie zu nutzen – also einzusperren, auszubeuten und zu töten. Viele Tierarten wie Schweine, Rinder, Schafe und Hühner existieren in freier Wildbahn gar nicht in der Qualzuchtform, in der sie in der Landwirtschaft vorkommen. Würden alle Menschen vegan leben, würden diese Tiere also schlichtweg nicht mehr gezüchtet werden.
Wer sich jetzt fragt, was man denn mit den ganzen Tieren machen würde, wenn von heute auf morgen alle Menschen vegan wären, dem möchten wir antworten: Wir könnten ihnen einen leidfreien Lebensabend schenken, sie respektieren und ihnen mit der Liebe und Fürsorge begegnen, die sie verdienen.
Es gäbe vegane Lebensmittel in Hülle und Fülle
Schon jetzt gibt es zahlreiche vegane Alternativen für Fleisch, Eier, Milch, Käse, Butter und Honig. Sogar Shrimps, Kaviar und Nuggets gibt es in der tierleidfreien Variante. Würden sich alle Firmen nur noch auf die Herstellung von pflanzlichen Lebensmitteln konzentrieren, so würde es immer ausgefeiltere Produkte zu immer günstigeren Preisen geben. Die Supermarktregale wären prall gefüllt mit veganen Köstlichkeiten und – egal, nach welchem Produkt man greifen würde – man könnte sich sicher sein, dass kein Tier dafür leiden musste.
Machen Sie den ersten Schritt – werden Sie vegan!
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Quellen
[1] Poore, J, and Nemecek, T. (01.06.2018): Reducing Food’s Environmental Impacts Through Producers and Consumers, Science, vol. 360, issue 6392, pp. 987–992, https://www.science.org/doi/10.1126/science.aaq0216, (eingesehen am 06.12.2021)
[2] Mighty Earth (2016): Germany’s Mystery Meat, Mighty Investigation, https://www.mightyearth.org/wp-content/uploads/2016/07/MightyEarth_Germany27s_Mystery_Meat-English.pdf, (eingesehen am 06.12.2021)
[3] Planet Wissen 09.09.2019): Kampf um Nahrungsmittel, Was kann der Einzelne tun?, https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/wirtschaft/kampf_um_nahrungsmittel/pwiewaskanndereinzelnetun100.html, (eingesehen am 06.12.2021)
[4] Der Tagesspiegel (25.08.2019): Die G7 ringen um die Rettung des Regenwalds, https://www.tagesspiegel.de/politik/die-g7-ringen-um-die-rettung-des-regenwalds-5559064.html#:~:text=Die%20Weltern%C3%A4hrungsorganisation%20FAO%20macht%20die,der%20gr%C3%B6%C3%9Fte%20Fleischexporteur%20der%20Welt, (eingesehen am 06.12.2021)
[5] Xu, Xiaoming et al. (2021): Global greenhouse gas emissions from animal-based foods are twice those of plant-based foods, In: Nature Food volume 2, pages724–732 (2021),
https://www.nature.com/articles/s43016-021-00358-x, (eingesehen am 06.12.2021)[6] Poore, J. & Nemecek, T. (2018): Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers, https://science.sciencemag.org/content/360/6392/987, (eingesehen am 06.12.2021)
[7] Spiegel (13.08.2021): Die reichsten zehn Prozent verursachen mehr als ein Drittel der Treibhausgase, https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/geleakter-teil-des-ipcc-berichts-die-reichsten-zehn-prozent-verursachen-mehr-als-ein-drittel-der-treibhausgase-a-6d2e8438-7f3e-49bc-8967-4e3aeb6be585, (eingesehen am 06.12.2021)
[8] Gerbens-Leenes P.W./ Mekonnen M.M. / Hoekstra A.Y. (2013): The water footprint of poultry, pork and beef: A comparative study in different countries and production systems, Water Resources and Industry, Volumes 1-2, Pages 25-36, Enschede, The Netherlands