Beifang: Unzählige Tiere sind weitere Opfer der Fischerei

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Der Konsum von Fischfleisch ist mit dem qualvollen Tod unzähliger Tiere verbunden: So werden beim kommerziellen Fischfang und in der Aquakultur  jedes Jahr 790 bis 2.300 Milliarden Fische getötet. [1] Hinzu kommen Milliarden weitere Opfer, die als sogenannter „Beifang“ der Fischerei getötet werden – dazu gehören beispielsweise auch Wale, Haie, Robben und Meeresschildkröten.

Erfahren Sie hier, wie viele Tiere in der Fischerei-Industrie als „Beifang“ getötet werden, warum dieser Tod unvorstellbares Leid bedeutet und warum das auch für die Umwelt gefährlich ist.

Inhalte im Überblick

Was ist „Beifang“?

Als „Beifang“ werden all diejenigen Meerestiere bezeichnet, die beim kommerziellen Fischfang ungewollt in den Netzen landen, wenn Jagd auf Fische wie Sardinen, Heringe, Thunfische oder andere Arten gemacht wird.

Zu den „Beifangarten“ gehören alle Tiere, die beim kommerziellen Fischfang als „Nebenprodukte“ an Bord gezogen und als „Rückwurf“ ins Meer zurückgeworfen werden oder bei der Fischerei zufällig mit Fanggeräten in Berührung kommen und oftmals schwer verletzt, aber nicht gefangen werden. [2]

Beifang im Netz
Unter „Beifang“ fallen alle Meerestiere, die im Fischernetz landen, aber nicht das eigentliche Fangziel sind.

Ein Großteil der als „Beifang“ deklarierten Tiere landet in teils kilometerlangen Treib- oder Grundschleppnetzen, in denen sich Zigtausend Lebewesen verheddern. Die Tiere können sich nicht befreien und sterben unter Wasser oder ersticken an Bord der Schiffe, Meeressäuger verfangen sich zudem auch in Geisternetzen oder Stellnetzen und ertrinken häufig qualvoll.

Warum ist der Begriff „Beifang“ problematisch?

Der Begriff „Beifang“ ist nichts anderes als die Banalisierung des Tods von jährlich Hunderttausenden fühlenden Wassertieren. Den Tod all dieser Lebewesen, die einfach wieder tot ins Meer zurückgeworfen werden, als „Beifang“ abzutun, ist nichts anderes als die Bagatellisierung eines Verbrechens und die Abwertung der betroffenen Individuen, die getötet wurden, um wie „Müll“ entsorgt zu werden.

Grundsätzlich gilt zudem: Fischerei ist immer mit dem gewaltsamen Tod von fühlenden Lebewesen verbunden – egal ob die Tiere absichtlich oder „versehentlich“ gefangen werden.

Alle Tiere wünschen sich ein unversehrtes Leben ohne Leid und Schmerzen, kein Tier sollte für den menschlichen Konsum gequält und getötet werden, da wir für eine gesunde, ausgewogene Ernährung nicht auf tierische Produkte angewiesen sind. Eine vegane Ernährung hat gesundheitliche Vorteile, hilft der Umwelt und verhindert Tierleid.

Welche Tiere sind „Beifang“?

Alle Tiere, die nicht „Zielart“ der gewählten Fangmethode sind, nicht die gewünschte Größe oder auch Schonzeit haben, werden „Beifang“ genannt. Einige Tierarten sind häufiger betroffen als andere, zum Beispiel:

  • verschiedene Wal- und Delfinarten, unter anderem Große Tümmler, Bartenwale, Blauwale, Finnwale, Seiwale, Zwergwale, Buckelwale; [3]
  • Haie, darunter Blauhaie, Marko-Haie, Heringshaie, Hammerhaie, Walhaie, Fuchshaie, Ozeanische Weißspitzenhaie, Korallenhaie, Seidenhaie, Tigerhaie, Weiße Haie;
  • zahlreiche Fischarten, darunter Rochen wie Pelagischer Stachelrochen und Mantarochen; [2]
  • Krebstiere wie Garnelen und Krabben; [4]
  • Seevögel, darunter Albatrosse, Kormorane, Basstölpel, Seetaucher, Pelikane, Papageientaucher, Möwen, Sturmschwalben, Sturmtaucher und Seeschwalben; [5]
  • Meeresschildkröten;
  • Korallen.

Welche Tiere als „Beifang“ enden, hängt von der Fangmethode ab: Größere Meerestiere wie Delfine, Schweinswale und andere Walarten sterben qualvoll in Treib- oder Stellnetzen, Vögel durch die Langleinenfischerei. Grundschleppnetze zerstören Korallenriffe und töten somit „ungewollt“ unzählige Korallen und andere benthisch lebende Tiere.

Vogel im Fischernetz gefangen
Tiere, die in die Fischernetze geraten, können sich meist nicht aus eigener Kraft befreien und sterben.

Wie viele Tiere sterben als „Beifang“?

Nicht erfasste illegale „Rückwürfe“ von Meerestieren und Definitionsprobleme erschweren es, eine genaue Zahl oder den Prozentsatz der Tiere festzulegen, die jährlich als „Beifang“ sterben. Studien zufolge werden etwa bis zu 40 Prozent des „Fangs“ wieder über Bord geworfen. [6]

Hinzu kommen andere Meereslebewesen, deren Tod nicht in die Statistik eingeht. Für einzelne Tierarten gibt es relativ präzise Schätzungen; so sterben jährlich etwa:

  • Milliarden Fische [6]
  • Millionen Krebstiere [7]
  • über 700.000 Wasservögel [8]
  • 300.000 Wale, Delfine und Tümmler [9]
  • 50 bis 100 Millionen Haie und Rochen [10, 11]
  • 250.000 Meeresschildkröten [11]
  • im Durchschnitt 329 Seehunde [12]

Wie viel „Beifang“ gibt es pro Jahr?

Schätzungen zufolge sind um die 40 Prozent der jährlich gefangenen Tiere aus dem Meer „Beifang“ – das entspricht einer Menge an Meerestieren mit einem Gesamtgewicht von 38 Millionen Tonnen. [13]

Was wird mit „Beifang“ gemacht?

Ein Teil des Beifangs wird von der Nahrungsmittelindustrie verarbeitet, aber der Großteil wird als „Abfall“ zurück ins Meer geworfen, was als „Rückwurf“ bezeichnet wird. Oft überleben die beigefangenen Tiere den „Rückwurf“ nicht oder werden schwer verletzt sich selbst überlassen.

Warum überlebt der „Beifang“ nur selten?

Viele Tiere, die als „Beifang“ auf den Schiffen der Fischerei-Industrie landen, werden als „Nebenprodukte“ einfach an Bord gelassen, wo sie qualvoll ersticken und anschließend für den Verzehr oder zur Weiterverarbeitung verkauft werden.

Selbst wenn man sie noch lebendig zurückwirft, werden sie durch den groben und gewaltsamen Umgang oft schwer verletzt und erleiden lebensgefährliche und bleibende Verletzungen, die ihre Überlebenschancen deutlich herabsetzen. Gleiches gilt für Tiere, die durch Fanggeräte schwer verletzt, aber nicht an Bord der Schiffe gezogen werden.

Ökologische Auswirkungen: Ist „Beifang“ gefährlich?

Die Fischereiindustrie ist die größte Bedrohung für Meerestiere weltweit. Sie tötet nicht nur unzählige Individuen, sondern befeuert auch das Artensterben. [12]

Selbst für Seevögel ist die Fischerei eine Bedrohung: Für gefährdete Arten wie den Kurzschwanzalbatros, die „versehentlich“ in Netzen gefangen, verletzt und getötet werden, birgt die Fischerei ein großes Risiko für den Erhalt der Population. [5] Die Fischereiindustrie stellt somit auch für nicht kommerziell genutzte Arten eine Gefahr dar. In manchen Regionen werden spezielle Tiergruppen besonders oft als „Beifang“ gefangen:

  • Mittelmeer und Atlantik-Küste: Schildkröten.
  • Bering-See und südlicher Indischer Ozean: Seevögel.
  • Südamerikanische Atlantikküste und östlicher Pazifik: Meeressäugetiere wie Wale und Delfine.

Korallen als Beifang: Gefahren und Hintergründe

Grundschleppnetze gehören zu den größten Bedrohungen, insbesondere für benthisch lebende Tiere wie Korallen. In der portugiesischen Algarve wurde das Vorkommen von Korallen untersucht. Das Ergebnis: In 85 Prozent der auf dem Meeresgrund aufgestellten sogenannten Kiemennetze wurden Korallen als „Beifang“ gefangen. [14]

Korallen haben eine wichtige ökologische Rolle: Sie bieten Lebensraum für ein Viertel aller Pflanzen- und Tierarten im Meer. In den Verästelungen von Korallenriffen finden zahlreiche Meeresbewohner wie Fische, Weichtiere (z. B. Kraken, Schnecken, Muscheln), Stachelhäuter (z. B. Seeigel und Seesterne), Krebstiere, Seeanemonen und viele andere Schutz und Nahrung.

Korallenriffe gehören zusammen mit tropischen Regenwäldern zu den artenreichsten und ältesten Ökosystemen der Erde. Werden sie zerstört, verlieren zahlreiche weitere Meeresbewohner ihre Heimat und ihr Leben.

Korallenriff im Meer
Auch artenreiche und schützenswerte Korallen landen in den Schleppnetzen der Fischereien.

Wie kann „Beifang“ vermieden werden?

Das Leid unzähliger Tiere, die als „Beifang“ leiden und sterben, kann mit einer tierfreien veganen Ernährung vermieden werden: Mit dem Verzehr von Fischfleisch tragen wir dazu bei, dass Millionen Fische gejagt und gewaltsam getötet werden. Bitte entscheiden Sie sich daher gegen den Konsum von Fischfleisch. Damit helfen Sie den Tieren, den Ozeanen und tun Ihrer Gesundheit Gutes – denn Fischfleisch kann auch Mikroplastik und Schadstoffe enthalten.

Es ist problemlos möglich, unseren Nährstoffbedarf rein pflanzlich zu decken – das gilt auch für den Bedarf an Proteinen und Omega-3-Fettsäuren.

Helfen Sie, Tierleid zu beenden: Werden Sie vegan!

Entscheiden Sie sich für eine tierfreundliche vegane Ernährung. Fische, andere Meerestiere und sogenannte Nutztiere sind keine Nahrung. Jedes Lebewesen hat das Recht auf ein glückliches, selbstbestimmtes Leben ohne Angst, Schmerzen und Leid.

Unser 30-tägiges Veganstart-Programm begleitet Ihren Einstieg in eine tierfreie Lebensweise mit hilfreichen Tipps und leckeren Rezepten. Melden Sie sich kostenlos und unverbindlich an – per App oder E-Mail!