12-Jähriger verkauft schwaches und hungerndes Katzenbaby

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Ende Februar 2022 deckten wir von PETA Deutschland gemeinsam mit RTL einen schlimmen Fall von illegalem Katzenhandel in Berlin auf. Unsere Ermittlerin wurde auf ein dubioses Angebot für ein Katzenbaby auf Quoka.de aufmerksam und vereinbarte einen Termin mit dem Verkäufer. Das Tierbaby wurde für 250 Euro angeboten. Am Übergabeort – einem baufälligen Haus – wurden die Ermittelnden von einem etwa 12-jährigen Jungen empfangen, der das Katzenbaby aus seiner Jacke herausholte.

Katzenbabys waren unterernährt, dehydriert und geschwächt

Das Kitten war erst vier Wochen alt und damit viel zu früh von seiner Mutter getrennt worden. In der weiteren Recherche gelang es unserer Ermittlerin, in die Verkaufswohnung der Händlerfamilie zu gelangen. Dort entdeckte sie ein weiteres Katzenbaby. Beide Tiere wirkten stark geschwächt.

Die Ermittelnden verständigten die Polizei, welche die beiden Katzen beschlagnahmten und aufgrund des Gesundheitszustands direkt in eine Berliner Tierklinik brachte. Dort wurden die Tiere medizinisch versorgt. Zum Zeitpunkt der Beschlagnahmung war unklar, ob die geschwächten Kitten überleben.

„Die beiden Kitten waren in einem besorgniserregenden Gesundheitszustand. Beide waren unterernährt, zitterten und waren völlig geschwächt. Wir bedanken uns bei der Polizeibehörde des Abschnitts 55 für das schnelle Eingreifen und die Versorgung der Jungtiere, die nun im Tierheim Berlin in Quarantäne sind.“

Jana Hoger, PETA Deutschland

Die Polizei und das zuständige Veterinäramt ermitteln nun in diesem Fall. Dem 12-Jährigen wurde offenbar eine Provision von 15 Euro für den Verkauf des Katzenbabys angeboten.

Katzen stammten vermutlich aus Serbien

Vermutlich wurden die beiden Katzenbabys illegal aus Serbien eingeführt. Für Serbien gelten spezifische Vorgaben für die Einfuhr von Tieren nach Deutschland. So dürfen diese nicht vor dem 7. Lebensmonat und nur mit den entsprechenden Papieren und Gesundheitszertifikaten importiert werden.

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Leider werden immer wieder Katzenbabys und Hundewelpen aus Osteuropa illegal nach Deutschland eingeführt und verkauft. Hunde- und Katzenhändler:innen fahren oft grenznahe Bauernhöfe ab und sammeln Tierkinder ein – meist, ohne dafür zu bezahlen. Die Tierbabys werden auch viel zu früh von ihren Müttern getrennt, haben keine erforderlichen Impfungen oder Papiere. Viele sind krank und übertragen teilweise Krankheiten wie Salmonellen oder Parasiten wie Giardien und Würmer auf ihre neuen Halter:innen.

Immer wieder Fälle von illegalem Katzenhandel

Besonders seit der Corona-Pandemie boomt der illegale Handel mit Tierkindern. Immer wieder decken wir Fälle auf, bei denen zu junge, kranke und illegal importierte Katzenbabys und Hundewelpen im Internet angeboten werden.

„Mit Tierkindern wird mittlerweile gehandelt wie mit billiger Ware. Eine Katze zu kaufen, ist in Berlin genauso einfach, wie eine Pizza zu bestellen.“

Jana Hoger, PETA Deutschland

Was Sie tun können

Bitte kaufen Sie niemals Tiere über das Internet. Illegaler Tierhandel ist nicht immer leicht zu erkennen, oftmals behaupten Verkäufer:innen, die Tierbabys würden aus einem versehentlichen Wurf stammen. Wenn Sie sich einen Hund oder eine Katze wünschen, besuchen Sie ein Tierheim – dort warten zahllose Tiere auf ein liebevolles Zuhause.