Meinungsbeitrag: Wenn wir zulassen, dass die Klimakrise von anderen Nachrichten überlagert wird, sind wir alle in Gefahr

Teilen:

Ingrid Newkirk ist Gründerin und Vorsitzende von PETA. In diesem Beitrag weist sie darauf hin, dass es angesichts anderer wichtiger Nachrichten an Berichterstattung zum Klimawandel fehlt. Sie erklärt, wie wir unseren ökologischen Fußabdruck durch eine einzige Entscheidung stark verringern können, und zeigt auf, welche Auswirkungen das auf die weltweiten Ökosysteme hätte.

Der Klimawandel ist die größte globale Katastrophe unserer Zeit: Wo bleibt die Berichterstattung darüber?

Wer dieser Tage Nachrichten konsumiert, wird von Informationen und Emotionen geradezu überrollt: der Krieg in der Ukraine, die Hungersnot im Sudan, Naturkatastrophen von Australien bis Japan, die neuste Variante der Pandemie, Drogen- und Menschenhandel, steigende Ölpreise und Lebenshaltungskosten, Boris Johnsons politische Eskapaden und nicht zuletzt triviale Ereignisse wie ein romantisches Dinner von Kim Kardashian oder der Kleiderschrank von Brooklyn Beckham.

Zugegeben, das ist eine Menge. Aber manchmal scheint es mir, als würde der große Ball, den uns Greta Thunberg zugespielt hat, einfach davonrollen. Und wenn wir nicht aufpassen, holen wir ihn bald nicht mehr ein.

Die Vereinten Nationen haben es bestätigt: Es braucht einen globalen Umstieg auf eine vegane Ernährung, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu bekämpfen. Fleisch, Eier und Milchprodukte aus unserer Ernährung zu streichen oder zumindest häufig wegzulassen, ist damit aktuell die beste Möglichkeit, die uns allen zur Verfügung steht, um einen Beitrag zu leisten.

Streetaktion Klimateller Bon

Welche Maßnahmen könnten noch helfen, um die Klimakatastrophe abzuwenden?

Wenn es den Regierungen der Welt ernst damit ist, die menschliche Abhängigkeit von umweltbelastenden tierischen Produkten reduzieren zu wollen, dann sollten genau diese Erzeugnisse stark besteuert werden, genau wie Zigaretten, Benzin und Diesel.

Die Wissenschaftsvereinigung Union of Concerned Scientists führt Fleischkonsum auf Platz 2 der größten Umweltgefahren, welche die Erde derzeit bedrohen.

Aber wie viel weniger wäre genug? Die Fleischproduktion hat verheerende Auswirkungen auf alle Aspekte unserer Umwelt. Eine aktuelle Analyse des Einflusses von Lebensmitteln auf die Umwelt kommt zu dem Schluss, dass eine massive Reduzierung des Fleisch-, Eier- und Milchkonsums nötig ist, um die gefährlichen Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern. So müsste in den westlichen Ländern der Konsum von Rindfleisch um 90 Prozent und der tierischer Milch um 60 Prozent zurückgehen. Global betrachtet bedeutet das, die Menschen müssten im Schnitt 75 Prozent weniger Rindfleisch, 90 Prozent weniger Schweinefleisch und 50  Prozent weniger Eier konsumieren.

Wie die landwirtschaftliche Tierhaltung den Klimawandel verstärkt

Die landwirtschaftliche Tierhaltung ist nicht nachhaltig. Wenn Landflächen für die Aufzucht von Tieren statt für den Anbau von Nutzpflanzen eingesetzt werden, gehen kostbare Wasser- und Bodenressourcen verloren. Wälder werden gerodet, um Platz für Weideland oder Massentierhaltungen zu schaffen. Und tierische Abwässer gelangen ungeklärt in Flüsse und Bäche.

Es ist 18 Mal effizienter, eine pflanzliche Alternative zu Hühnerfleisch herzustellen, als ein echtes Huhn zu „produzieren“. Glücklicherweise kann man sich schon heute völlig problemlos gesund, umwelt- und tierfreundlich ernähren, etwa mit Gemüse, Obst, Getreide und Hülsenfrüchten.

Vegane Ernaherungspyramide

Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Universität Oxford ergab, dass das Weglassen tierischer Produkte den ernährungsbezogenen ökologischen Fußabdruck einer Person um 73 Prozent reduzieren kann. Würden sich alle Menschen vegan ernähren, könnte das die global genutzte landwirtschaftliche Fläche um 75 Prozent reduzieren. [1]

Darüber hinaus tut eine vegane Ernährung auch der Gesundheit gut: Sie verringert das Risiko für Adipositas, Herzerkrankungen und Krebs.

Die Verbindung zwischen Klimawandel und dem Konsum von tierischen Produkten ist hinreichend dokumentiert. Wir wissen heute, dass in beinahe jedem Schritt der Produktion von Fleisch, Eiern und Milch klimaverändernde Gase in die Atmosphäre freigesetzt werden und potenziell das Wettergeschehen und Ökosysteme stören.

Den Vereinten Nationen zufolge ist die landwirtschaftliche Tierhaltung für fast ein Fünftel der menschenverursachten Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Es liegt in unser aller Macht, das zu ändern. Wir können unseren Planeten schützen, indem wir die durch unsere Ernährung verursachten Treibhausgase aus der Landwirtschaft um bis zu 60 Prozent verringern – einfach, indem wir tierische Produkte weglassen. Supermärkte und Restaurants bieten heute so viele köstliche vegane Optionen an, dass niemand Nahrungsmittel mit tierischen Inhaltsstoffen essen muss. Es doch zu tun, ist, als würde man Benzin in ein loderndes Feuer gießen.

treibhausgase in der luft

Helfen Sie, die Klimakatastrophe abzuwenden

Unterschreiben Sie unsere Petition, um Subventionen für Tierprodukte abzuschaffen! Die industrielle Landwirtschaft erhält finanzielle Unterstützung aus öffentlichen Geldern, obwohl sie zu den größten Treibern der menschengemachten Klimakatastrophe zählt. Wir brauchen daher einen Ausstieg aus der industriellen Tierwirtschaft – und eine verstärkte Förderung des veganen Ökolandbaus.

Bitte unterzeichnen Sie unsere Petition und fordern Sie die Abschaffung von Subventionen für die Tierwirtschaft!