Tierversuche in Österreich: Hunderttausende Tiere gequält

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In Österreich werden jedes Jahr Hunderttausende Tiere in grausamen und unwissenschaftlichen Tierversuchen gequält. [1] In Österreich gibt es 400 Versuchslabore, [2] in denen jeden Tag Tiere misshandelt werden – obwohl es bereits zahlreiche Alternativen gibt.

Über 200.000 Tiere jährlich in Tierversuchen missbraucht

Jedes Jahr werden über 200.000 Kaninchen, Mäuse, Ratten und andere Tiere in österreichischen Versuchslaboren für wissenschaftliche Zwecke missbraucht. 2020 waren es 206.469 Individuen. [1] Lediglich Versuche an Menschenaffen wie Gorillas oder Schimpansen sind seit 2006 in Österreich verboten. [3]

In der gesamten EU werden jährlich etwa 10 Millionen Tiere gequält und getötet. [4] Dabei werden die fühlenden Individuen vergiftet, verbrannt, mit Krankheiten infiziert, zwangsernährt und verätzt. Zählt man die Tiere mit, die für die Zucht missbraucht oder einfach wie „Überschussware“ weggeworfen werden, handelt es sich sogar um 22 Millionen Tiere. [5] Zwar lautet das Ziel der EU-Tierversuchsrichtlinie, Tierversuche „für wissenschaftliche Zwecke und Bildungszwecke vollständig zu ersetzen“, [6] dennoch erreichte die Anzahl der in Österreich misshandelten Tiere im Jahr 2018 ein trauriges Rekordhoch. [7]

katze mit elektrode

Tierversuche sind ungenau und sinnlos

Es hat sich bereits oft gezeigt, dass die Ergebnisse aus Tierversuchen nicht gut auf den Menschen übertragen werden können. In zahlreichen Forschungsbereichen gibt es erhebliche Mängel: Beispielsweise kommen etwa 97 Prozent aller neuen potenziellen Medikamente für die Behandlung von Krebs nicht auf den Markt, obwohl sie zuvor in Tierversuchen für sicher und wirksam befunden wurden – in der Alzheimerforschung liegt die Misserfolgsquote sogar bei 99,6 Prozent. [8, 9]

Stärkere Finanzierung von tierfreien Alternativen geplant

Im Juli 2020 hatte der österreichische Bundesrat entschieden, tierversuchsfreie Forschung stärker zu fördern. Innovativen Testmethoden sollte derselbe Geldbetrag zur Verfügung gestellt werden wie Versuchen an Tieren. [10] Damit hätte Österreich sich einen enormen Vorsprung in der Forschung verschafft.

Leider hat der Nationalrat dem Vorhaben (noch) nicht zugestimmt und es ist auch nicht anzunehmen, dass er dies zeitnah thematisieren wird, da der Rat erst 2020 die Förderung von tierfreien Methoden auf 600.000 Euro verdoppelt hat. [11] Zwar ist diese Erhöhung besser als nichts, aber gleichzeitig auch nur ein Bruchteil dessen, was in Tierversuche fließt. Die Entscheidung des Rates wäre ein erster Schritt in Richtung des letztendlichen Ziels der EU gewesen, Tierversuche komplett abzuschaffen. [6] Dass Österreich eine Rolle als wissenschaftlicher Wegbereiter einnimmt, wird also auf unbestimmte Zeit verschoben.

Petrischale

PETAs Strategiepapier zum Ausstieg aus Tierversuchen

Mit dem Research Modernisation Deal – einem Strategiepapier zur Modernisierung der Forschung und zum Ausstieg aus Tierversuchen – legen wir von PETA ein Konzept vor, das bei der Förderung von tierfreien Forschungsmethoden unterstützen kann. Wir hoffen sehr, dass der Nationalrat doch noch für die Tiere entscheidet und das Ende der grausamen Tierversuche einleitet.

Fordern auch Sie das Ende der Tierversuche!

Immer mehr Politiker:innen, Behörden und Wissenschaftler:innen erkennen das Potenzial tierfreier Forschungsmethoden. Helfen Sie uns, diese Entwicklung schneller voranzubringen, und fordern Sie die Entscheidungsträger:innen auf nationaler und europäischer Ebene auf, unsere Forschung zu modernisieren!