TV-Moderatorin Katja Lührs im Interview mit PETA über Ostern, Tradition und Tierrechte.
Die Schauspielerin und TV-Moderatorin Katja Lührs kennen viele Menschen durch Fernsehsendungen wie „Die Schwarzwaldklinik“, „Ehen vor Gericht“, „Abendschau“ und „Bunte Talkshow“. Für PETA50PLUS hat Katja Lührs Fragen über ihr tierfreundliches Leben beantwortet. Hier erklärt sie ihre Gedanken zum Thema Ostern und Lämmer sowie Eier.
Was fällt Ihnen zu Ostern ein?
Ostern ist eine gute Zeit, etwas Positives in die Wege zu leiten. Es gilt, das Fest ohne Eier zu feiern. Damit leisten wir einen Beitrag, damit das Töten der männlichen Küken gestoppt wird. Denn jährlich wurden bundesweit Millionen männlicher Küken getötet, weil sie für die Eierproduktion wertlos sind. Doch Rührei zum Beispiel lässt sich tierfreundlich mit Tofu und Kurkuma herstellen. Vieles ist wirklich nurG ewohnheit und man kann sich jederzeit umstellen und am besten ist, man fängt bei sich selber an.
Welches Gericht steht bei Ihnen während der Osterfeiertage auf dem Speiseplan?
Hier ist mein Vorschlag für ein schnelles, leckeres, vitamin- und eiweißreiches Ostermahl: Seitanschnitzel mit Pfefferkörnern aus dem Bioladen mit Orangensauce.
Zutaten für ein Dinner zu zweit:
200 Gramm Seitan
eine unbehandelte Bio-Orange
2 EL Sesamöl
100 ml Gemüsebrühe
4 EL Soja-Joghurt
1 Prise Cayennepfeffer
1 Prise Curry
½ Teelöffel Kurkuma
1 Prise Salz
Zur Dekoration Pfefferminzblätter
Die Zubereitung:
Seitan-Filet schnetzeln. Orange mit Schale waschen und trocknen. Mit einem groben Käsehobler die Schale dünn abreiben und vom Fruchtfleisch trennen. Sesamöl in der Pfanne erhitzen und die Seitanstreifen einlegen und kurz anbraten.
Die Gemüsebrühe und etwas Orangensaft dazu geben sowie alle Gewürze. Nur minimal köcheln. Wenn möglich nur kurz erhitzen, damit möglichst viele Vitamine und Enzyme erhalten bleiben. Dann das Soja-Joghurt daruntermischen. Zum Schluss die in Häppchen geteilten Orangenscheiben darunter geben. Auf zwei Teller verteilen und mit Minze-Blätter dekorieren. Dazu schmecken entweder Nudeln, Reis oder auch Kartoffeln. Guten Appetit!
Was war Ihr wichtigstes Ostererlebnis?
Als mein Zuhause noch in einem kleinen ländlichen Ort war, konnte ich gleich hinter derGartentür über Felder und einen kleinen Berg in den Wald laufen. Auf diesem Weg kam ich auch bei drei Häusern vorbei. Immer wieder sah ich da zwei Kinder spielen – Geschwister, wie sich später herausstellte, ein Junge und ein Mädchen. „Grüß Gott“ riefen beide mir fast immer in Niederbayerisch entgegen. An einem Tag war es anders. Sie warteten schon auf mich, um mir traurig mitzuteilen, dass einige Schafe, die ihr Vater züchtete, wie jedes Jahr zum Schlachten kommen würden. Diesmal wäre es ganz besonders schlimm für die Geschwister, da zwei Schafe Zwillinge waren, die wenig Chancen zum Überleben gehabt hätten, wenn sie nicht von den Kindern großgezogen worden wären. Sie schilderten, mit wie viel Liebe sie die beiden Schafe hochgepäppelt haben. Aber ihr Vater wollte auch hier keine Ausnahme machen und die Tiere schon in der nächsten Woche zum Metzger bringen. Der Bruder schaute sehr traurig und seine Schwester weinte. Sie berichteten mir auch, dass ich im Dorf dafür bekannt sei, immer wieder Tiere in Not zu retten und in liebevolle Händezu geben. Die Kinder zeigten mir die Schafe. Die Eltern der beiden kannte ich zu diesem Zeitpunkt nur flüchtig. Allerdings hatte ich sie immer gegrüßt, wenn ich an ihnen vorbeigejoggt war. Ich beschloss den Vater anzurufen.
Wie ging die Aktion weiter?
Schon am nächsten Tag hatte ich ihn am Telefon. Mein Anliegen erstaunte ihn sehr und zunächst wollte er mir die Tiere nicht übergeben. Erst als ich über den Preis sprach, in dem Fall für ihn den Schlachtpreis, und anbot, auch mehr zu bezahlen, stimmte er zu. Das war gelungen, aber ich hatte keinen Platz, wo ich die zwei Schafe hätte unterstellen können. Wir verblieben dann so: Ich bezahlte sofort den geforderten Preis und die Tiere durften noch eine Zeit lang auf seiner Weide stehen – mit den Zuchttieren zusammen.
Konnten Sie ein neues Zuhause für die Tiere finden?
Da ich die von mir geretteten Tiere immer mit Glücksnahmen versah, bekamen sie die Namen Mangal und Tashi. Mangal bedeutet in einer der indischen Sprachen „Glück“ und„Tashi“ ebenfalls in der tibetischen Sprache. Nun suchte ich händeringend eine dauerhafte, liebevolle Bleibe für die Tiere. Mein Freund „Zufall“ kam mir zur Hilfe, mit anderen Worten „es fällt einem zu“, und ich lernte auf einer Tierschutzveranstaltung Herbert Denk kennen. Sein Anliegen war und ist, den Menschen zu verdeutlichen, was für tolle Tiere Ziegen, Kühe, Pferde, Schweine und Hühner sind, die sozusagen als „Nutzvieh“ meist schlimm gehalten werden. Wenn Menschen schon ihre Tiere „Vieh“ nennen, dann steckt da meist nicht viel Liebe dahinter. Herbert Denk und seine Frau Doris kümmern sich aber auch noch um Hunde in Rumänien, Katzen sowie Tauben. Und im Winter gibt es auf seinem Lebenshof eine Herberge für Igel, die es ohne die pflegende Hand des Menschen nicht in das neue Frühjahr schaffen würden.
Damit waren die Tiere in Sicherheit?
Ja, aber meine beiden Schafe mussten noch warten, bis sie dort aufgenommen wurden, denn das ganze Projekt war noch im Entstehen. Ich fand es ganz wunderbar, dass beide Lebenshofgründer sich sofort bereit erklärt hatten, die Tiere zu übernehmen.
Dann endlich kam der Tag des Umzugs. Der Vater und ein Helfer waren bereit, mit mir den Transport zu unternehmen. Dort angekommen hatten die beiden Schafe sofort neue Gesellschaft mit anderen Schafen – und auch mit Pferden, Schweinen und einer sehr geselligen Gans.
Wie geht es den Schafen Tashi und Mangal heute?
Tashi und Mangal leben jetzt schon drei Jahre dort und haben sich sehr gut eingelebt. Im Sommer, wenn ich nicht arbeite, bin ich fast jedes Wochenende bei ihnen. Mangal und Tashi leben dort unglaublich glücklich und ich freue mich jedes Mal, wenn ich beide sehe. Übrigens gibt es dort ein anderes junges Schaf, das sich mit mir angefreundet hat. Wenn ich Mohrrüben füttere, wie im Februar, als die Bilder entstanden, dann will es eigentlich nur von mir gestreichelt werden. Die anderen Schafe wollen die Rüben und das möglichst schnell. Dieses spezielle Schaf möchte nur seine Streicheleinheiten.