Säugetiere wie Hunde, Katzen und auch wir Menschen träumen. Ein Konstanzer Forschungsteam hat in einer neuen Studie nun Hinweise darauf gefunden, dass auch Spinnen in dieselbe Schlafphase abtauchen, in der wir Menschen zu träumen beginnen. [1] Die Erkenntnis beweist einmal mehr: Spinnen sind empfindsame Lebewesen, die ein Recht auf ein unversehrtes Leben haben. Es gibt viele tierfreundliche Wege, mit Spinnen im Haus umzugehen.
Spinnen verfallen in ähnlichen Schlafzustand wie Menschen
Können Spinnen träumen? Diese Frage stellte sich auch die Biologin Dr. Daniel Rösler und ihr Team der Universität Konstanz, als sie den Schlaf von Springspinnen untersuchte. [2] Die Bewegungen der Springspinnen wiesen auf REM-Schlaf, also eine Schlafphase mit Rapid Eye Movement (REM), hin – dieselbe Schlafphase, in der auch Menschen am intensivsten träumen.
Hunde, Katzen, Mäuse: Viele Tierarten träumen
Bei der Konstanzer Studie analysierten die Forschenden über Infrarotaufnahmen 34 junge Springspinnen. Bei den frisch geschlüpften Tieren entwickeln sich die Hautpigmente erst später, weshalb Rößler auf diese Weise beobachten konnte, wie sich die Netzhäute der Spinnen bewegten. Dazu kamen kurze Etappen, in denen die Körper intensiv auf eine Art und Weise zuckten, „die sehr so aussah, wie wenn Hunde oder Katzen träumen und ihre kurzen REM-Phasen haben“. [3]
Die Dokumentation des REM-schlafähnlichen Verhaltens bei einem wirbellosen Landtier trägt dazu bei, die Entwicklung des Schlafs bei Tieren besser zu verstehen. Aber auch bei Vögeln, Reptilien und Kopffüßlern vermutet die Wissenschaft ein reges Traumgeschehen.
Keine Angst vor nützlichen Spinnen – wechseln Sie die Perspektive
Schätzungsweise sechs Prozent aller Menschen leiden zumindest phasenweise unter Angst vor Spinnen. [4] Dabei sind Spinnen faszinierende Lebewesen, die Beachtenswertes für unser Ökosystem, die Artenvielfalt und den Planeten leisten. Die Abneigung gegenüber den Achtbeinern ist also unbegründet.
Statt Angst zu haben, hilft es, sich die positiven Seiten der spannenden Tiere vor Augen zu führen. Haben Sie sich beispielsweise schon einmal Spinnenfüße genauer angesehen? Unter dem Vergrößerungsglas erinnern sie stark an Katzenpfoten. Wir können mit unserem Denken beeinflussen, wie wir andere Tiere sehen – und sie behandeln.
Jetzt über Speziesismus informieren und Tierleid beenden!
Eine Spezies aufgrund ihrer Andersartigkeit zu beurteilen und sie beispielsweise auf ihr Aussehen zu reduzieren, ist Teil eines speziesistischen Denkmusters. Dabei werden andere Arten entwertet – mit der Begründung, der Mensch sei mehr wert. Das ist jedoch falsch. Jedes Lebewesen, egal ob Kühe, Hunde, Katzen, Schweine oder Spinnen, haben ein Recht auf ein selbstbestimmtes, unversehrtes Leben.
Durchbrechen Sie jetzt den gesellschaftlichen Kreislauf und informieren Sie sich und Ihr Umfeld über die fatalen Auswirkungen des Speziesismus!
-
Quellen
[1] PNAS (08.08.2022): Regularly occurring bouts of retinal movements suggest an REM sleep-like state in jumping spiders, https://www.pnas.org/doi/full/10.1073/pnas.2204754119 (eingesehen am 18.08.2022)
[2] Newser (09.08.2022): The Thing of Your Nightmares might actually have dreams, https://www.newser.com/story/323960/mind-blowing-find-spiders-might-dream.html (eingesehen am 18.08.2022)
[3] Spektrum (11.08.2022): Können Spinnen träumen?, https://www.spektrum.de/news/es-scheint-als-koennten-spinnen-traeumen/2047779 (eingesehen am 18.08.2022)
[4] Der Standard (15.01.2022): Woher die Angst vor Spinnen kommt, https://www.derstandard.de/story/2000132552435/woher-die-angst-vor-spinnen-kommt (eingesehen am 18.08.2022)
Hinweis: PETA lehnt Tierversuche grundsätzlich ab. Zwar können die oben genannten Ergebnisse dazu beitragen, dass sich der Blick der Menschen auf unsere Mitgeschöpfe ändert und somit langfristig Hoffnung auf eine bessere Zukunft für Tiere besteht. Dennoch ist die Durchführung dieser oder ähnlicher Tierversuche ethisch nicht zu rechtfertigen. Unserer Ansicht nach haben Forschende die ethische Verantwortung, solche Erkenntnisse nicht in Versuchen an Tieren, sondern durch Beobachtungsstudien in der natürlichen Umgebung der Tiere zu erlangen.
Trotz alledem ist den Tieren nun am meisten damit geholfen, die Ergebnisse publik zu machen, denn sie zeigen, wie faszinierend Tiere sind. Und sie verdeutlichen, dass es falsch ist, Tiere in Versuchslaboren einzusperren und in Experimenten zu missbrauchen.