„No Animals Were Harmed“: 6 Gründe gegen American Humane

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Warnung: Wenn Sie ein Gütesiegel von American Humane – der Organisation, die allgemein für den Vermerk „No Animals Were Harmed“ bekannt ist, beispielsweise bei Filmproduktionen – sehen, sollten Sie vorsichtig sein. Das gilt für alles, was die berüchtigte Organisation zertifiziert, von Film- und Fernsehproduktionen, bei denen Tiere ausgebeutet werden, bis hin zu Fleisch mit der irreführenden Aufschrift „American Humane Certified“.

American Humane mag zwar mit guten Absichten gestartet sein. Inzwischen handelt es sich bei der Organisation scheinbar jedoch um nicht mehr als ein Komitee, das es wiederholt versäumt hat, die Tiere in den Branchen zu schützen, die es überwachen soll. Das macht American Humane als Organisation unglaubwürdig.

6 Gründe, warum Sie einem American-Humane-Siegel nicht trauen sollten

1. Enormes Tierleid auf American-Humane-zertifizierten Farmen

Whistleblower:innen und verdeckte Ermittler:innen haben auf Farmen, die von American Humane zertifiziert waren, ungeheuerliche Grausamkeiten aufgedeckt. Im Februar 2022 stellte ein Informant, der auf der American-Humane-zertifizierten Culver Duck Farm gearbeitet hat, uns von PETA Videomaterial und Fotos zur Verfügung. Die Aufnahmen zeigen, wie Arbeiter:innen lebende Entenküken in einen Fleischwolf werfen, wie Enten erstickt und lebendig begraben werden, und weitere Quälerei an Tieren.

Entenkueken in der Mastanlage
Symbolbild. In einem von American Humane zertifizierten Betrieb wurden Entenküken lebend in den Fleischwolf geworfen.

2. Tierquälerei an Sets von Filmen mit „No Animals Were Harmed“-Siegel

Bei Produktionen mit dem Satz im Abspann „No Animals Were Harmed“ werden trotzdem Tiere bei den Dreharbeiten schwer verletzt oder sogar getötet, wie diese Beispiele zeigen [1]:

  • Drei Pferde starben am Set von HBOs Luck,
  • in Failure to Launch wurde ein Streifenhörnchen von seinem eigenen Betreuer zu Tode gequetscht,
  • 27 Schafe, Ziegen und andere Tiere starben an Dehydrierung, Erschöpfung oder Ertrinken während der Dreharbeiten zu The Hobbit: An Unexpected Journey,
  • ein Tiger ertrank fast während der Dreharbeiten zu Life of Pi.

Dies sind nur einige Beispiele für Tiere, die bei von American Humane überwachten Produktionen gelitten haben.

3. AHA zertifiziert Tierqualorte wie das Miami Seaquarium

American Humane zertifiziert Schein-„Naturschutz“-Aussteller, die Tiere aus Profitgründen ausbeuten. Die Agentur hat ihre Humane Conservation Certification sogar an berüchtigte Vergnügungsparks wie das Miami Seaquarium vergeben. Der Meereszoo hält die Orcafrau Lolita seit mehr als 50 Jahren im kleinsten Orcabecken der Welt gefangen – und ist damit für ungeheuerliches Tierleid, vorzeitige Todesfälle und das Versäumnis verantwortlich, den Tieren auch nur das für ihr Überleben notwendige Minimum zu bieten.

4. Tote Fische, kranke Tiere: AHA vergibt Label an Zoohandlungen

Mit Petco hat American Humane eine Zoohandelskette zertifiziert, die für massives Tierleid in den Geschäften und bei Lieferanten bekannt ist. Bei verdeckten PETA-Ermittlungen fanden Informant:innen in den Petco-Filialen tote Fische in den Regalen, Kot in den Käfigen, kranke Tiere, die in völlig überfüllten Behältern litten. Außerdem fanden die Ermittler:innen Reptilien, die nicht richtig gewärmt wurden, gesammelte Tierkadaver in kleinen Wannen und tote Tiere, die vergast, lebendig eingefroren oder zum Sterben zurückgelassen wurden.

Fisch im Plastiksack
Bei verdeckten PETA-Ermittlungen entdeckten wir massives Tierleid.

5. American Humane ist gegen Verbesserungen im US-Tierschutzgesetz

American Humane hat sich gegen Gesetze und Initiativen ausgesprochen, die den Tieren helfen würden. Die Organisation war beispielsweise gegen ein Verbot von Elefantenhaken in Kalifornien und andere tierfreundliche Gesetze in diesem Bundesstaat.

American Humane weigerte sich sogar, der Kampagne „No Reel Apes“ beizutreten, einer von Dr. Jane Goodall unterstützten Initiative zum Schutz von Affen, die gezwungen werden, in Film und Fernsehen aufzutreten, obwohl es überwältigende Beweise dafür gibt, dass der Einsatz dieser Tiere ihrem Überleben abträglich ist.

6. American-Humane-Führung besitzt Verstrickungen zur Tierqual-Lobby

Die Probleme beginnen ganz oben. Trotz der miserablen Erfolgsbilanz von American Humane erhält der CEO ein sattes Jahresgehalt von 700.000 Dollar – weit mehr als durchschnittliche Angestellte der gemeinnützigen Organisation. Es gibt noch weitere fragwürdige Verstrickungen: Der leitende Tierarzt des Unternehmens ist zudem der ehemalige Vizepräsident für Tiermedizin bei Petco, der es offenbar versäumt hat, dafür zu sorgen, dass die Tiere in den Geschäften dieser Kette eine angemessene tierärztliche Versorgung erhalten. Der Chief Operating Officer von American Humane war früher Vizepräsident einer PR-Firma, die Tierrechte, Umweltschutz und andere humane Gruppen angreift.

CGI-Technik statt Tierleid

Anstatt echte Tiere und damit fühlende Individuen zu Unterhaltungszwecken, z. B. im Rahmen von Filmdrehs, zu missbrauchen, sollten Filmestudios die Vorteile der Technik nutzen. Zahlreiche erfolgreiche Produktionen wie der Disneyfilm „Der einzig wahre Ivan“ (2020), Dumvo (2019) oder Noah (2014) zeigen, wie realitätsnah und beeindruckend computeranimierte Tiere nachgestellt werden können. CGI ist längst nicht mehr Zukunftsmusik, sondern sollte Voraussetzung sein – durch Verwendung von Computeranimation gäbe es erst gar keinen Bedarf für fadenscheinige Labels wie das von American Humane. Denn nur durch CGI ist verlässlich vorausgesetzt: „No Animals were harmed.“

So helfen Sie Tieren in der Filmindustrie

Bitte verlassen Sie sich nicht auf nicht aussagekräftige Siegel wie das von American Inhumane. Boykottieren Sie stattdessen Unterhaltungsangebote, die auf der Ausbeutung von Tieren basieren. Dank moderner Technik gibt es zahlreiche tierfreundliche Filme, für die keine Lebewesen gequält werden oder sterben müssen.