Video zeigt verhaltensgestörten Marder in Wildpark

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Während seine Artgenossen in den umliegenden Wäldern in Freiheit leben dürfen, ist ein Baummarder in einem kleinen Gehege inmitten eines Wildparks in Knüll eingesperrt – und wird für Unterhaltungszwecke missbraucht. Denn immer noch werden selbst heimische Wildtiere in Gefängnisse gesperrt, um Besucher:innen zu unterhalten.

Marder leidet eingesperrt auf engem Lebensraum

Ein Whistleblower spielte uns von PETA Deutschland das bedrückende Video zu. Darin ist ein Baummarder zu erkennen, der in seinem Gehege unentwegt im Kreis läuft. Im Boden sind deutlich Spuren zu erkennen, die darauf hinweisen, dass der Marder ständig stereotyp im Kreis durch sein kleines Gehege läuft – eine schwere Verhaltensstörung, die Tiere häufig in Gefangenschaft entwickeln – aufgrund von mangelnder Beschäftigung, den fehlenden sozialen Kontakten zu Artgenossen und weil sie ihre natürlichen Bedürfnisse und Instinkte nicht ausleben können.

Wir von PETA Deutschland fordern die Freilassung des Tieres beziehungsweise mindestens eine substantielle Verbesserung der Haltungsbedingungen. Dazu haben wir das örtliche Veterinäramt sowie den Wildpark selbst kontaktiert.

Marder sind in Wäldern zu Hause

Neben Tigern, Elefanten und Delfinen werden auch heimische Tiere des Waldes in Zoos und Parks in engen Gehegen gehalten und für Unterhaltungszwecke missbraucht. Der Baummarder ist in europäischen Wäldern zu Hause und hat enorme Ansprüche an seinen Lebensraum. Hier dürfen sich Menschen nicht von der Größe des Marders täuschen lassen: Mit seinen im Schnitt 46 Zentimetern Körperlänge erfordert sein Revier oft eine Größe von 3,5 bis 9 Quadratkilometern. Wie im hessischen Wildpark Knüll bekommen Marder in den meisten Parks nur wenige Quadratmeter Lebensraum zur Verfügung gestellt. Eine Katastrophe für die Tiere, denn sie fristen ein trostloses Dasein, entwickeln schwere Verhaltensstörungen, unter denen sie massiv leiden.

„Dem Baummarder muss es psychisch sehr schlecht gehen, da er schwere Verhaltensstereotypien zeigt. Er gehört nicht als traurige ‚Attraktion’ in ein winziges Tierparkgehege, sondern in die umliegenden Wälder, wo seine Artgenossen ein artgerechtes Leben in Freiheit führen. Wir bitten alle tierlieben Menschen, einen großen Bogen um Tierparks und Zoos zu machen, um solch traurige Tiergefängnisse nicht zu finanzieren.“

Peter Höffken, Fachreferent bei PETA Deutschland

Artgerecht ist nur die Freiheit: Bitte besuchen Sie keine Zoos

Tiere, die in Zoos oder Wildtierparks auf engstem Raum eingesperrt werden, leiden ihr Leben lang. Sie entwickeln Verhaltensstörungen wie das ständige Im-Kreis-Laufen oder verletzten sich selbst oder Artgenossen. Das Leben in Gefangenschaft ist eine artwidrige Haltungsbedingung, die Tierleid verursacht. Auch das Argument des Artenschutzes betrachten wir von PETA als vorgeschobenes Argument, denn die Auswilderung der meisten Tiere ist unter anderem aufgrund von Verhaltensstörungen und der fehlenden Möglichkeit zur Aneignung überlebenswichtiger Verhaltensweisen nicht möglich.

Tiere werden zur Schau gestellt und Menschen wird vermittelt, es sei in Ordnung, Lebewesen zur menschlichen Unterhaltung einzusperren. Insbesondere Kinder bekommen bei solch einem traurigen Anblick falsches Wissen über das Verhalten und die Bedürfnisse der Tiere vermittelt.

Marder in der Natur
Marder gehören in die freie Natur und nicht eingesperrt in Wildparks.

Was Sie für Tiere im Zoo tun können

  • Helfen Sie mit und besuchen Sie keine Zoos oder Wildparks.
  • Erzählen Sie auch Ihren Freund:innen, Familien und Bekannten von dem Leid der Tiere in Gefangenschaft.
  • Statt eines Zoo- oder Wildparkbesuchs können Sie sich spannende Dokumentationen über die jeweilige Tierart ansehen. Durch die moderne Technik ist es auch möglich, wilde Tiere in 3D und anderen Darstellungsformen zu erleben – und das natürlicher als in Gefangenschaft.