Straußenfleisch: Tierleid und Tod in der Fleischindustrie

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Seit Ende der 1980er-Jahre werden Afrikanische Strauße in Deutschland für den Verkauf von Eiern und vor allem Fleisch gehalten, ausgebeutet und getötet. [1]

In der Fleischindustrie leiden Strauße ihr gesamtes Leben unter artwidrigen Haltungsbedingungen bis zum qualvollen Tod im Schlachthof. Wie alle tierischen Produkte verursacht auch der Konsum von Fleisch, Eiern und Leder von Straußen Tierleid und Qual.

Inhaltsverzeichnis

Das Leid von Straußen in Gefangenschaft: Wildtiere mit großem Bewegungsdrang

Strauße sind die größten derzeit lebenden Vögel. Die männlichen Tiere werden bis zu 2,50 Meter groß und wiegen 100 bis 150 Kilogramm. Die flugunfähigen Laufvögel können 60 bis 70 km/h schnell laufen und sind in der afrikanischen Savanne jeden Tag in einem Radius von etwa 20 Kilometern unterwegs – vor allem auf der Suche nach Essbarem. Strauße sind Fluchttiere und laufen in Gefahrensituationen schnell davon. Die Wildtiere sind nicht domestiziert und haben aufgrund ihrer natürlichen Lebensweise einen sehr großen Bewegungsdrang. [2]

Die Haltung von Straußen ist in den Leitlinien des Bundeslandwirtschaftsministeriums geregelt. [3] Diese sind jedoch nicht nur rechtlich unverbindlich, sondern auch unzureichend, denn ein Gehege kann den Bedürfnissen von Straußen niemals gerecht werden:

  • In Gefangenschaft können die Tiere ihren enormen Bewegungsdrang und ihr natürliches Verhalten bei der Nahrungssuche nicht annähernd ausleben.
  • Wenn sich die Tiere erschrecken, kommt es häufig zu schwerwiegenden Verletzungen, denn aufgrund ihres angeborenen Fluchtverhaltens können sie beim Davonlaufen gegen Zäune oder Stallwände rennen.
  • Werden Strauße beispielsweise für erforderliche medizinische Behandlungen von Menschen gejagt, eingefangen und fixiert, versetzt dies die Tiere nicht nur in großen Stress, sondern verursacht häufig auch Frakturen der Flügel. [4]
Vogelstrauss
Strauße sind nicht domestiziert. Ein Leben in Gefangenschaft ist deshalb nicht artgerecht.

Obwohl die Wildvögel unter Bewegungsmangel, beengten Verhältnissen und oftmals ungeeigneten klimatischen Bedingungen besonders leiden, werden sie aus reiner Geldgier skrupellos ausgebeutet.

Wo kommt Straußenfleisch her?

Ein Großteil der Strauße wird wegen seiner Federn, seiner Haut und seines Fleisches in Südafrika gehalten und getötet. Doch auch Fleischproduzenten in anderen Staaten haben erkannt, dass die Straußenzucht profitabler ist als beispielsweise die von Rindern – darunter auch europäische Länder wie Deutschland.

Im Vergleich zu anderen sogenannten Nutztieren pflanzen sich Strauße schneller fort und bekommen rund 40 Küken im Jahr. Zudem erreichen sie das von der Industrie gewünschte Gewicht schneller. [5]

In der Fleischindustrie werden Strauße mit etwa 12 bis 14 Monaten getötet [6]– also lange, bevor sie ihre natürliche Lebenserwartung von 50 bis 75 Jahren erreichen.

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Für deutsche Klimaverhältnisse ungeeignet

Der Lebensraum des Afrikanischen Strauß ist die Savanne – eine trockene, weite, offene Graslandschaft mit subtropischem Klima. Die Temperaturen liegen das ganze Jahr über zwischen 20-30 °C. [2] Auch wenn es in ihrem natürlichen Lebensraum nachts ebenfalls abkühlen kann, so bedeutet das monatelange kalte Winterwetter Deutschlands mit Regen, Schnee und Eis für die Strauße jedoch großes Leid. Sie haben dann nur die traurige „Wahl“ zwischen der Kälte draußen und der Enge des Stalls. Die Tiere sind förmlich dazu gezwungen, sich in den kalten Monaten noch weniger zu bewegen.

Wenn die Vögel längere Zeit im Stall gehalten werden, führen der Bewegungsmangel und das fehlende UV-Licht zu Knochenschwäche und -brüchen. Da Strauße im Stall keinerlei Beschäftigungsmöglichkeiten haben, kommt es vermehrt zu Verhaltensstörungen wie Federpicken, bei dem sich die Tiere gegenseitig Federn ausreißen und blutige Wunden zufügen. [4] Die Ausscheidungen der Strauße führen nicht selten zu einer erhöhten Ammoniakkonzentration in den Ställen, die Augen und Lunge der Tiere schädigen kann.

Vogelstrauss
An das kalte und nasse Winterwetter in Deutschland sind die Tiere nicht angepasst.

Hohe Sterblichkeitsraten

Das Leid der Strauße spiegelt sich auch in der hohen Sterblichkeit von Jungvögeln wider. So ist die Mortalitätsrate von Straußenküken auf weltweiten Straußenfarmen sehr hoch und wird in Veröffentlichungen mit bis zu 78 Prozent angegeben. [7] Ein Grund dafür kann auch die Trennung der Küken von den Eltern sein, da die Eier künstlich ausgebrütet werden. Dies ist für Farmen wirtschaftlicher, denn so werden alle Jungtiere gemeinsam aufgezogen, und die Eltern können ihren Nachwuchs nicht verteidigen. Die Küken sind dadurch jedoch stressanfälliger und neigen in vielen Fällen zu einer Art Darmverschluss, an dem sie schnell sterben.

Qualvoller Tod im Schlachthof: Wie wird ein Strauß „geschlachtet“?

Im Schlachthaus erleiden die imposanten Wildvögel Qualen, unter anderem durch grausame Betäubungsmethoden. Um sie vor dem tödlichen Schnitt durch die Kehle kurzzeitig bewusstlos zu machen, werden sie mithilfe eines Bolzenschussgeräts betäubt, das ihnen eine Kugel in den Kopf jagt, oder mit einer Elektrozange, die Strom durch ihren Körper schießt. Wie bei jeder anderen Tierart sind Fehlbetäubungen nicht auszuschließen, was dazu führt, dass viele Strauße bei vollem Bewusstsein ausbluten.

Triggerwarnung

Dieses Foto enthält sensible Inhalte, die einige Personen als störend empfinden könnten.

sträuße hängen kopfüber
Hinter jedem Stück Straußenfleisch steht ein Tier, dessen Leben mit einem gewaltvollen Tod beendet wurde.

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