Video: Eisbär Fiete verhaltensgestört und dünn im Budapester Zoo

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Eisbaer Fiete laeuft im Gehege am Wasserbecken entlang.

Der Eisbär Fiete ist ein trauriges Beispiel für unzählige Tiere, die in der Gefangenschaft von Zoos über Jahre hinweg verkommen und nach anfänglichen „Begeisterungsstürmen“ in Vergessenheit geraten. Whistleblower spielten uns von PETA Deutschland aktuelles Videomaterial aus Ungarn zu, das den offenbar schlechten Zustand des einstigen „Publikumslieblings“ des Rostocker Zoos dokumentiert. Heute lebt und leidet der Eisbär in nicht artgerechter Haltung im Budapester Zoo.

Update 02.08.2023

Kurz nach Veröffentlichung des traurigen Videos gaben die Verantwortlichen des Rostocker Zoos bekannt, dass Eisbär Fiete „aus dem Budapester Zoo verlegt“, d.h. an einen anderen Zoo weitergereicht werden soll. [1] Am 12. Mai 2023 wurde er in den ebenfalls ungarischen Sóstó Zoo zurücktransportiert, in dem er bereits von 2016 bis Ende 2022 eingesperrt war. [2] Im Sóstó Zoo soll im Frühjahr 2024 ein „Eisbären-Zuchtzentrum“ eröffnet und die leidvolle Eisbärenhaltung somit weiter vorangetrieben werden.

An Fietes Stelle wird nun Eisbären-Mann Lloyd im Budapester Zoo zur Schau gestellt, der vom Karlsruher Zoo dorthin abgegeben wurde. In den Karlsruher Zoo wiederrum wurde Eisbär Kap transportiert, der Vater des im Dezember 2022 im Tierpark Hagenbeck geborenen Eisbär-Babys, um in Hamburg „Platz“ für Mutter Victoria und ihren Nachwuchs zu schaffen. [2] Die irrsinnige Zucht und das ständige, leidvolle Umhergetausche von Eisbären in Zoos muss endlich ein Ende haben!

Originalartikel vom 9. Mai 2023

Video zeigt Eisbär Fiete mit Verhaltensstörungen im Zoo Budapest

Die aktuellen Videoaufnahmen aus Ungarn von Eisbär Fiete sind besorgniserregend: Durch den sichtbar hervortretenden Hüftknochen wirkt er abgemagert. Außerdem zeigt Fiete deutliche Verhaltensstörungen. Ständig läuft er dieselben wenigen Schritte in dem beengten Gehege auf und ab.

Fiete wurde im Dezember 2014 im Rostocker Zoo geboren und als niedliches Eisbär-Baby dort als „Publikumsliebling“ vermarktet. Der Zoo Rostock ist für seine Eisbärenzucht bekannt und tauscht regelmäßig Eisbären mit anderen zoologischen Einrichtungen zu Zuchtzwecken. Ende 2016 wurde Fiete an den ungarischen Sóstó Zoo abgegeben. Grund war der Abriss der damaligen, stark veralteten Bärenanlage. Seit 2022 ist Fiete im Budapester Zoo eingesperrt.

PETA appelliert an Zoodirektorin: Fiete hat ein Recht auf ein artgerechteres Leben

Aufgrund des offenbar schlechten Zustands von Eisbär Fiete haben wir von PETA Deutschland in einem Brief an die Rostocker Zoodirektorin und Koordinatorin des Internationalen Eisbären-Zuchtbuchs Antje Angeli appelliert. Sie soll dringend Fietes Situation überprüfen und gegebenenfalls seinen Umzug an eine geeignetere zoologische Einrichtung mit mehr Platz und Beschäftigungsmöglichkeiten veranlassen. Darüber hinaus fordern wir weiterhin ein generelles Ende der tierquälerischen Eisbärenhaltung in Gefangenschaft.

„Fiete ist das traurige Paradebeispiel eines in Vergessenheit geratenen ‚Publikumslieblings‘. Wie nahezu alle Eisbären in Zoo-Gefangenschaft ist er stark verhaltensgestört und leidet unter den artwidrigen, beengten Bedingungen. Nur ein Stopp der sinnlosen Zucht von Eisbären in Zoos kann diesen Teufelskreis nachhaltig beenden.“

Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in Zoo und Zirkus

Kein Artenschutz: Zoos züchten Eisbären aus Profitgier

Zoologische Einrichtungen züchten Eisbären vor allem aus Marketing- und Profitgründen, um einen neuen „Knut-Effekt“ zu erreichen und zahlendes Publikum anzuziehen. Eisbären in Gefangenschaft können jedoch nicht artgerecht in Zoos gehalten werden. [3, 4] Die Einrichtungen nehmen also bewusst immense seelische und körperliche Leiden der Tiere in Kauf, um Geld aus den süßen Tierbabys zu schinden. Werden diese dann älter und der Publikumsandrang flacht ab, werden sie einfach weitergereicht – wie auch in Fietes Fall.

Zudem leisten Zoos mit der Zucht von Eisbären keinen Artenschutz: Die Tiere können nicht ausgewildert werden und leiden darüber hinaus in Gefangenschaft an einer hohen Jungstiersterblichkeit. [5] Dazu kommen die häufigen Transfers und Transporte der Tiere zwischen den Zoos, um die Zucht von am Ende schwer zwangsgestörten Tieren aufrechtzuerhalten. Ein weiterer enormer Stressfaktor [6], dem die Tiere in ihren nicht artgerechten Gefängnissen ausgesetzt sind.

Jetzt mithelfen und Leid von Eisbären in Zoos beenden!

Schließen Sie sich jetzt Zehntausenden Tierfreund:innen an und unterstützen auch Sie unsere Petition für ein Ende der tierquälerischen Eisbärenhaltung in deutschen Zoos. Jetzt unterschreiben!