Der Otter – 8 faszinierende Fakten über Otter

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Otter haben lange Körper, kurze Beine und Schwimmhäute zwischen den Zehen. Die intelligenten Wildtiere, die zu den Mardern gehören, leben vorwiegend amphibisch – also sowohl an Land als auch im Wasser. Weshalb Otter einen Lieblingsstein haben, warum die Wassermarder die Klimakrise verlangsamen und weitere spannende Fakten zu den faszinierenden Tieren, lesen Sie hier.

1. Wo gibt es Otter?

Otter leben überall auf der Welt, außer in Australien und auf entlegenen Inseln. [1] In Deutschland sind Otter durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Sie dürfen nicht wild gefangen werden. Vor allem in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und im östlichen Bayern leben einige Hundert Tiere.

Weltweit gibt es neben dem Eurasischen Fischotter noch zwölf weitere Otterarten. Diese unterteilen sich wiederum in zehn Unterarten. Während der im Amazonasgebiet lebende Riesenotter bis zu zwei Meter lang werden kann, erreicht sein kleinster Verwandter, der Zwergotter, mit Schwanz nicht ganz einen Meter.

Insgesamt gibt es 13 Otterarten.

2. Otter halten beim Schlafen Händchen

Vor allem Seeotter schlafen im Wasser. Um nicht von der Strömung fortgetragen zu werden und die Gruppe oder den Partner auf diese Weise zu verlieren, halten sich die Tiere daher mit den Pfoten aneinander fest. Das intelligente und vorausschauende Verhalten weist darauf hin, dass Otter ein Langzeitgedächtnis haben und das Wissen untereinander weitergeben, wie auch eine Studie herausfand. [2]

3. Otter ernähren sich vielseitig und erkennen giftige Muscheln

Da Otter zu den Mardern gehören, stehen ganz verschiedene Dinge auf ihrem Speiseplan – auch abhängig von der Unterart. Otter ernähren sich zu etwa 70 Prozent von Fischen und wirbellosen Meerestieren wie Muscheln, Krabben, Seeigeln, Seesternen, Abalonen und Tintenfischen. Sie erbeuten jedoch auch Frösche, Insekten, Mäuse und sogar Wasservögel.

Bei der Nahrungssuche und dem Verzehr ihrer Beute sind Otter sehr wählerisch und zeigen, wie intelligent sie wirklich sind. So erkennen und meiden Otter bewusst beispielsweise giftige Muscheln und entscheiden sich für nicht giftige Nahrungsalternativen. [3]

4. Otter spielen mit Steinen und nutzen sie als Werkzeuge

Wissenschaftler:innen beobachteten bei freilebenden Ottern, dass 10 der 13 Otterarten mit Steinen jonglierten, sie rollten und generell damit spielten. Nur wenige andere Tierarten wie beispielsweise Makaken zeigen spielerisches Verhalten. [4] Eine Theorie ist, dass die Tiere durch das Spielen ihre motorischen Fähigkeiten schulen.

Otter hält Stein in der Hand.
Im Alter soll das Spielen mit Steinen bei Ottern dem Abbau der kognitiven Leistung vorbeugen.

Außerdem nutzen Otter Steine bewusst als Werkzeuge, um damit beispielsweise Muscheln zu öffnen. Dafür suchen sie sich besonders schöne und praktische „Lieblingssteine“ aus, die sie über längere Zeit in ihren Hautfalten mit sich herumtragen und aufbewahren.

5. Otter haben das dickste Fell aller Säugetiere

Otter besitzen im Gegensatz zu anderen Meeressäugern wie Walen keine schützende Fettschicht. Unter Wasser sorgt ihr erhöhter Stoffwechsel dafür, dass die Tiere nicht erfrieren. Außerdem schützt Otter ihr warmer Pelz: Fischotter besitzen das dichteste Fell aller Säugetiere auf dem Planeten. [5] Auf einem Quadratzentimeter Haut wachsen ihm bis zu 80.000 Haare. [6] Zum Vergleich: Auf der gleichen Fläche wachsen uns Menschen gerade einmal 200 Haare. Die Haare greifen dabei so ineinander, dass sie die Luft im Unterfell speichern, was mit einer gut gefütterten und wasserabweisenden Winterjacke vergleichbar ist.

6. Otter sind wichtig für das Ökosystem und bremsen den Klimawandel

Wissenschaftler:innen fanden heraus, dass Otter ähnlich wichtig für das Ökosystem sind wie beispielsweise Wölfe. Die marinen Säugetiere ernähren sich beispielsweise von Seeigeln, die wiederum Seealgen essen. In Gebieten mit vielen Fischottern wächst auch viel Kelp bzw. Seetang, da die Otter unter anderem den Boden auf der Suche nach Seeigeln umwühlen und so die Verbreitung des Seegrases bedingen. Gäbe es keine Otter mehr, würde es weniger Seealgen geben, von denen sich Fische ernähren. Die Fische wiederum dienen Möwen und Seeadlern als Nahrungsquelle.

Auf der anderen Seite konnten in Gebieten wie Alaska und Sibirien, in denen Otter nahezu ausgerottet wurden, große Schäden wie steigende Wassertemperaturen oder übersäuerte Gewässer festgestellt werden. [7] Seealgen helfen dabei, die Wassertemperatur zu regulieren. Gibt es kein oder wenig Seegras, steigen auch die durch die Klimakrise ohnehin kritischer werdenden Temperaturen zusätzlich weiter. [8]

Zwei Otter auf einem STein im Wasser.
Gäbe es keine Otter mehr, würde es weniger Seealgen geben, von denen sich Fische ernähren.

7. Fischotter gelten in Europa als potentiell gefährdete Tierart

Durch die exzessive Jagd auf die Tiere im 18. und 19. Jahrhundert gelten europäische Fischotter als potentiell gefährdet. Seeotter sind mittlerweile sogar vom Aussterben bedroht. Weltweit leben gerade einmal 3.000 Tiere. [9] Otter wurden lange Zeit wegen ihres Pelzes gnadenlos gejagt und getötet.

8. Kann man Otter zu Hause halten?

Leider tauchen vor allem in den sozialen Medien immer wieder Videos von Ottern auf, die – besonders im asiatischen Raum – als sogenannte Haustiere gehalten werden. Wildtiere wie Otter haben jedoch höchste Ansprüche an ihr Lebensumfeld – in Privathand können die Tiere niemals artgerecht gehalten werden. Dazu kommt, dass die Privathaltung von Ottern als geschützte Tierart ohnehin an vielen Orten illegal ist.

Wildtiere gehören grundsätzlich in ihren natürlichen Lebensraum. Statt die Tiere nicht artgerecht einzusperren, liegt es an uns Menschen, dafür zu sorgen, dass die Lebensräume und Ökosysteme geschützt werden.

otter in der wiese
Aufgrund ihres hohen Anspruchs an ihr Lebensumfeld, können Otter nicht zu Hause gehalten werden.

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