Erfolg: Käfighaltung von Braunbären in Albanien beendet!

Teilen:

Albaniens letzter Braunbär in Gefangenschaft wurde 2022 von einer internationalen Tierschutzorganisation gerettet und in eine Auffangstation in Österreich gebracht. Endlich werden keine Braunbären mehr in Albanien eingesperrt!

Wir bedanken uns bei allen Unterstützer:innen, die unsere Petition an die albanische Regierung unterzeichnet haben!

  • Petitionstext

    In Albanien werden Dutzende Tiere unter schlimmsten Bedingungen gehalten.

    Dear Sir or Madam,

    I recently heard about the suffering of the brown bear named Tomi, and I understand that there are many other cases of abuse of bears in your country. I was horrified to learn that these animals are caught in the wild when they are cubs and then locked inside a cage for the rest of their lives. They are distressed and often get sick because of the housing conditions and constant stress of visitors.

    I urge you to take the necessary steps to stop this inhumane treatment of wild animals and to transfer them to sanctuaries or return them to the wild when possible.

    By making animal welfare and the protection of wild animals a priority for your office, you have the unique chance to show the world – including the European Union and people thinking about visiting your country – that animal abuse is not taken lightly in Albania.

Originaltext vom 16. Mai 2022

Dutzende Bären in jahrelanger Käfighaltung

In der Vergangenheit haben wir von PETA Deutschland zahlreiche Meldungen von besorgten Tourist:innen erhalten, die während ihrer Urlaubsreise in Restaurants, Hotels oder auch an Tankstellen in Albanien auf winzige Käfige mit Braunbären stießen. Was für die Inhaber:innen als Werbemaßnahme diente, bedeutete für die bis zu knapp drei Meter großen Wildtiere ein Leben voller Qual. Viele Bären haben durch die triste Gefangenschaft schwere Verhaltensstörungen entwickelt.

Ein Braunbaer ist in einem kleinen Kaefig mit gelben Staeben eingesperrt.
Unzumutbare Zustände für Tiere: kahle Käfige, nur wenig Platz und ständige Belästigung von Menschen.

Wildfänge: Bärenbabys ihren Müttern entrissen

Viele der Bären wurden als Jungtiere der Wildnis entrissen, nachdem ihre Mutter gewaltsam getötet wurde. [2] Die Bären, die in der Natur ein Streifgebiet von mehreren Hundert Quadratkilometern durchforsten, wurden in winzige, kahle Käfige gesteckt und für Tourist:innen und die Kundschaft zur Schau gestellt.

Der illegale Handel mit Wildtieren floriert noch immer in Albanien [3], obwohl Braunbären in der Roten Liste von Albaniens Flora und Fauna als „gefährdet“ eingestuft sind und durch das albanische Wildtierschutzrecht und Jagdrecht geschützt werden. [2, 4]

Braunbär Tomi: Mit Chips gefüttert und für Selfies missbraucht

2016 gingen bewegende Fotos des Braunbären Tomi durch die Welt, der in Albanien ein trauriges Dasein in Gefangenschaft fristen musste. [5] Tomi lebte lange Zeit in einem zugemüllten Betonkäfig. Er wurde von Tourist:innen mit Chips gefüttert und diente als Fotomotiv für Selfies.

Das Traurigste ist jedoch, dass Tomi noch bis 2014 die Freiheit genossen und Waldgebiete durchstreift hatte, bevor er von Jäger:innen eingefangen und an den Restaurantbetreiber verkauft wurde. Aus Frustration und Langeweile lief er kontinuierlich im Kreis oder biss sich in die eigenen Gliedmaßen. Auch wenn Tomi von Tierschützer:innen gerettet werden konnte, teilen in Albanien viele Artgenossen sein Leid.

Ein eingesperrter Baer laeuft in seiner Zelle entlang.
Die Braunbären liefen in den winzigen Käfigen vor Frust und Langeweile ständig im Kreis.

Viele Bären konnten bereits gerettet werden

Zahlreiche Bären konnten seit 2014 bereits aus derartigen Privathaltungen in Albanien gerettet werden. Laut Angaben der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN war mit Stand 2021 nur noch ein einziger Braunbär bekannt, der in der Nähe eines Restaurants in Tirana gehalten und dort öffentlich zur Schau gestellt wird. Dennoch gibt es nach wie vor Berichte über Bären, die aus der freien Wildbahn entnommen werden und in illegaler Privathaltung enden. [6]