Warum Sie in einem Nano-Aquarium niemals Tiere halten sollten

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Ein Nano-Aquarium ist ein extrem kleines Aquarium mit einem Fassungsvermögen von weniger als 30 Litern. Da die Aquarien so klein sind, werden sie gerne in kleinen Wohnungen, Geschäften oder Büros aufgestellt und erfreuen sich daher zunehmender Beliebtheit – mit gravierenden Folgen für die Tiere, die oftmals darin eingesperrt werden.

Erfahren Sie hier, warum Sie niemals Tiere wie Fische oder Garnelen in einem Mini-Aquarium halten sollen und wie Sie die kleinen Glasbehälter stattdessen tierfreundlich mit Pflanzen gestalten können.

Inhalte im Überblick

Welche Tiere kann man in einem Nano-Aquarium halten?

In einem Aquarium sollten niemals Tiere gehalten werden, erst recht nicht in einem Nano-Aquarium. Die winzigen Becken sind auch für kleine Tiere wie Garnelen, Schnecken, Krabben oder Röhrenwürmer kein geeigneter Lebensraum.

In Meeren und Seen sind Fische, Garnelen und andere Tiere frei und können so weit schwimmen und so tief tauchen, wie sie möchten. Sie können sich mit Artgenossen zusammenschließen oder sich zurückziehen, gemeinsam jagen oder sich verstecken. Im Mini-Aquarium sind sie auf kleinstem Raum eingesperrt, was großes Leid bei den Tieren verursacht.

Eine rote Garnele steht auf schwarzem Kies in einem Nano-Aquarium.
In einem Nano-Aquarium sollten keine Tiere, gehalten werden. Egal, wie klein diese sind.

Warum dürfen keine Fische in ein Nano-Aquarium?

Es gibt mehrere Gründe dafür, keine Fische oder andere Wassertiere in einem Nano-Aquarium zu halten. In Deutschland wird selbst von Aquaristikhändler:innen von der Haltung von Zierfischen bei einer Wassermenge von unter 54 Litern dringend abgeraten.

Neben dem Platzmangel sollten Sie folgende Dinge bedenken, wenn Sie überlegen, Tiere in einem kleinen Aquarium zu halten:

1. Gestörtes Sozialleben

Die Tiere können nicht frei interagieren, ihre Partner oder Freunde aussuchen oder ihre Jungen so großziehen, wie es typisch für ihre Art ist. Ihr Umfeld wird reduziert auf einen Mini-Raum, und ihr Sozialleben ist gestört. Dies führt zwangsläufig zu Verhaltensstörungen, Depressionen oder Aggressionen.

2. Physische Erkrankungen

Fische oder Wirbellose in einem kleinen Glasbehälter einzusperren, kann zu Stress und schlechter Wasserqualität führen. Diese wiederum verursacht Algenwachstum und Sauerstoffmangel und kann zu Unwohlsein, Erkrankung und frühem Tod der Fische führen.

3. Fehlende Verstecke und Rückzugsmöglichkeiten

Fische und auch andere Wasserbewohner benötigen Verstecke, um sich sicher und wohlzufühlen. In einem Mini-Aquarium gibt es kaum Platz für genug Verstecke wie Höhlen, Pflanzen oder Steine.

4. Ungenügendes Licht und zu viel Lärm

In einem Aquarium ist es sehr schwierig, natürliche Lichtverhältnisse nachzustellen. Oft sind die Becken überbelichtet, direkter Sonne ausgesetzt oder sie stehen in einer dunklen Ecke, neben Lärmquellen wie dem Fernseher oder der Kaffeemaschine. Dies führt ebenfalls zu Stress.

5. Schwierige Wasserpflege

Aufgrund des geringen Wasservolumens und den spezifischen Anforderungen an Wasserparameter können Nano-Aquarien schneller aus dem Gleichgewicht geraten und empfindlicher auf Veränderungen reagieren. Der richtige Sauerstoffgehalt ist schwierig aufrechtzuerhalten. Die Tiere leben gefährlich und sterben oft früher.

6. Höhere Anfälligkeit für Krankheiten

Aufgrund des begrenzten Platzes kann sich eine Krankheit schneller im gesamten Aquarium ausbreiten. Es ist schwieriger, kranke Tiere zu isolieren und zu behandeln.

Durch die hohe Sterbezahl der Tiere im Aquarium müssen immer neue Tiere nachgekauft werden. Durch Zucht oder Wildfänge entsteht jedoch unermessliches Tierleid. Viele Fische in der Zucht sterben, noch bevor sie in enge Plastiktüten verpackt und über Hunderte von Kilometern verschickt werden. Andere sterben während des Transports zwischen den Händler:innen aufgrund von Sauerstoffmangel oder kurz nach ihrer Ankunft im Aquarium.

Sind Nano-Aquarien gut?

Nano-Aquarien sind per se eine schöne Möglichkeit, eine Unterwasserwelt auch in kleinen Räumen und mit geringen Strom- und Wasserkosten zu gestalten und sich daran zu erfreuen – doch die Freude ist nur dann groß, wenn keine Lebewesen dafür leiden müssen. Füllen Sie stattdessen das Becken mit Wasserpflanzen, Algen oder mit unechten Tieren, zum Beispiel mit einer Unterwasserwelt aus Legos.

Welche Pflanzen für ein Mini-Aquarium?

Wenn Sie ein Nano-Aquarium als Pflanzenaquarium oder Aquascape gestalten wollen, sind einige Wasserpflanzen besonders gut geeignet. Wichtig dabei ist, dass die Pflanzen nicht zu hoch und zu schnell wachsen, sonst ist das ganze Becken schnell zugewuchert.

Gute Pflanzen für Nano-Aquarien sind beispielsweise:

  • Moose
  • Perlkraut
  • Cryptocorynen
  • Bucaphalandra
  • Javafarn
  • Anubias
  • Lilaeopsis brasiliensis

Oft gibt es im Onlinehandel bereits fertige Pflanzensets, die auf Nano-Aquarien abgestimmt sind.

Diverse gruene Pflanzen in einem Nano-Aquarium.
Ein Nano-Aquarium können Sie mit diversen Pflanzen und unechten Tieren oder sogar Lego schön gestalten.

Wie Sie Fischen helfen können

Fische sind fühlende Lebewesen. Die sozialen und intelligenten Tiere sind neugierig, lernfähig und leiden in der tristen Enge der Gefangenschaft, was oft zu Krankheit, Stereotypien, Depressionen, Aggressionen oder einem frühen Tod führt. Wir von PETA Deutschland fordern daher ein Importverbot von Fischen und anderen „exotischen“ Tieren. Unterschreiben Sie unsere Forderung und helfen Sie damit den Fischen!