Update vom 18. November 2024
Am 8. November 2023 hatten wir von PETA Deutschland Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Aurich gegen den Landwirt erstattet, der eine Kuh erbarmungslos hinter einem Traktor hergezogen hatte – das Video der Tierquälerei ging in den sozialen Medien viral. Neun Monate später die unfassbare Nachricht: Das Verfahren wurde mit der Begründung eingestellt, dass angeblich kein Straftatbestand erfüllt sei. Die Handlung stelle nach einem Gutachten des Veterinäramts rechtlich lediglich eine Ordnungswidrigkeit dar.
Wir von PETA Deutschland sind schockiert und haben am 5. November 2024 Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft Oldenburg wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz eingereicht. Das Verhalten des Landwirts zeigt aus unserer Sicht deutliche Rohheit; die Kuh musste außerdem wiederholte erhebliche Schmerzen und Leiden ertragen, die ihr der Mann vorsätzlich zufügte. Dazu kommt, dass die rechtliche Einordnung des Vorgangs nicht der Fachbehörde obliegt, sondern der Staatsanwaltschaft. Wir kämpfen weiter dafür, dass diese unfassbare Tierquälerei geahndet wird.
Originaltext vom 14. November 2023
Das Leben von Rindern in der Milchindustrie ist geprägt von Ausbeutung, Leid und Tod. Doch zu diesem alltäglichen und systembedingten Leid kommen nicht selten grobe Misshandlungen im Umgang mit den Rindern. So auch in einem Fall in Niedersachsen: Uns von PETA wurden Anfang November 2023 schockierende Videos zugeschickt, in denen eine junge Kuh an einen Anhänger festgebunden mit einem Traktor über den Asphalt gezogen wird. Sie versucht sich mit aller Kraft zu wehren, rutscht jedoch immer wieder weg. Sie schäumt vor Panik und Anstrengung. Dann steigt der Landwirt aus und versucht das verängstigte Tier erneut auf den Anhänger zu ziehen. Als sie sich weiterhin wehrt, schlägt und tritt er das sanfte Tier immer wieder.
Kühe zu Milchmaschinen degradiert
Auch neben solchen Misshandlungen besteht das Leben von Rindern in der Milchindustrie aus Entbehrungen, Qualzucht und einer artwidrigen Haltung. Immer wieder werden Kühe unter Zwang künstlich befruchtet, um den Milchfluss konstant hoch zu halten. Genau wie menschliche Mütter sind sie neun Monate lang schwanger und geben nur Milch, nachdem sie ein Kind zur Welt gebracht haben. Kuhmutter und -kind haben eine enge Bindung zueinander, die ein Leben lang bestehen bleiben kann. Sie kümmern sich liebevoll um ihren Nachwuchs. In der landwirtschaftlichen Tierhaltung wird ihnen dieses natürliche Bedürfnis jedoch verwehrt. Das Neugeborene wird Kuhmüttern bereits kurz nach der Geburt entrissen – oft schreien die beiden tagelang nacheinander.
Männliche Kälber haben für Milchbetriebe meist wirtschaftlich keinen Wert und werden oft nach wenigen Wochen auf Transporter verfrachtet und zur Mast und Tötung ins Ausland verkauft. Sobald die „Milchleistung“ der qualgezüchteten Kühe aufgrund der extremen Belastung durch Zucht und Haltung nachlässt oder sie krank werden, enden auch sie nach einem qualvollen Dasein als industrielle „Milchmaschinen“ letztlich im Schlachthaus.
Wir von PETA haben Strafanzeige erstattet
Wir haben gegen den Verantwortlichen Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Aurich erstattet sowie eine Meldung an das zuständige Veterinäramt gemacht. Wir fordern ein Tierhalteverbot, denn die schlimme Behandlung der Kuh in der Öffentlichkeit zeigt, wie selbstverständlich dieses Verhalten für den Mann zu sein scheint und wie wenig Respekt diese Person für das Leid fühlender Wesen hat.
Wie Sie Kühen helfen können
Nicht einmal während der beschriebenen Misshandlungen hat diese Kuh ihre Kraft genutzt. Helfen Sie den sanften Riesen, indem Sie nicht mehr für deren Ausbeutung und Tod im Schlachthaus verantwortlich sind. Entscheiden Sie sich gegen den Konsum von Milch, Milchprodukten und Fleisch. Wählen Sie stattdessen aus den zahlreichen pflanzlichen Produkten und ernähren Sie sich vegan. Hilfe bekommen Sie mit unserem kostenlosen und unverbindlichen Veganstart-Programm.