Video: Hollywood-Tieragentur lässt Tiere frieren und hungern

Teilen:

Eine verdeckte Ermittlung von PETA USA bei Atlanta Film Animals (AFA) – einem Unternehmen, das Tiere für die Film-, Fernseh- und Werbeindustrie dressiert und an Studios wie Disney, Netflix, Universal Pictures und Warner Bros. vermittelt – hat Anfang 2024 enormes Tierleid aufgedeckt: Die Mitarbeitenden hinter den Kulissen wenden veraltete Trainingsmethoden an – wie Katzen und anderen Tieren Nahrung zu verweigern, älteren Schweinen die tierärztliche Versorgung vorzuenthalten und Hunde in kalten, kahlen Zwingern unterzubringen. Zu den Projekten der AFA-Trainer:innen gehören Filme wie Cruella, Susi und Strolch, Der Gesang der Flusskrebse und Doggy Style sowie Fernsehsendungen wie Will Trent.

So gefühllos gingen Mitarbeitende mit den Tieren um

Eine Mitarbeiterin von Atlanta Film Animals beleidigte Cookie, einen 60-jährigen weiblichen Kakadu, der sich aus Angst und Stress durch die fast ständige Gefangenschaft die Brust kahl gerupft hatte, als „verdammte Hure“. In der Natur fliegen Kakadus viele Kilometer am Tag und verbringen die meiste Zeit damit, mit ihrem Schwarm nach Beeren, Samen und Nüssen zu suchen – aber bei AFA war Cookie gezwungen, ihre Tage und Nächte in Gefangenschaft zu verbringen, ohne zu fliegen, sich frei bewegen oder andere natürliche Verhaltensweisen ausleben zu können.

„Wenn sie nicht hungrig sind, arbeiten sie nicht“

Das AFA-Personal verweigerte den Tieren routinemäßig Nahrung, um sie auf die Rollen in den Produktionen vorzubereiten, und wendete dabei rückständige Trainingstechniken an. Eine Mitarbeiterin erzählte, dass die AFA den Katzen Barnaby und Zeppelin während des Trainings für die Fernsehshow Will Trent Nahrung verweigerte, denn wenn die beiden Katzen keinen „Hunger“ hätten, würden sie „nicht arbeiten“. Sie erklärte, dass Trainer:innen die Hunde morgens nicht füttern würden, wenn sie planten, sie an diesem Tag zu trainieren, damit sie kooperieren.

Ein:e Vorgesetzte:r sagte, dass die Tiertrainer:innen die Vögel im Grunde genommen „aushungern“ ließen. Die Trainer:innen waren besessen davon, verschiedene Tiere auf dem „richtigen“ Gewicht zu halten, damit sie hungrig genug waren, um für Nahrung aufzutreten.

Hunde wurden in der Kälte und Katzen in Käfigen gehalten

Ein 13-jähriger Hund namens Frankie – der offenbar in dem Film Doggy Style (Originaltitel: Strays) „verwendet“ wurde – war blind und taub und litt an Herzversagen. Doch anstatt ihm zu ermöglichen, seinen Lebensabend in einem gemütlichen Zuhause mit einer liebevollen Familie zu verbringen, brachte die AFA ihn und andere Hunde wie unbenutzte Requisiten in einer ungeheizten Garage unter, selbst als die Temperaturen auf bis zu 2 Grad Celsius sanken. Zwei weitere Hunde wurden über Nacht im Freien gelassen, als die Temperatur auf -10 Grad Celsius sank – einer davon nur mit einer einzigen Decke (die nass werden und gefrieren konnte).

Berichten zufolge erhielt die AFA einen Hund namens Winnie aus einem Tierheim, um ihn in Produktionen einzusetzen, darunter auch in dem auf Tournee befindlichen Musical Annie, in dem Sandy, der Hund, die beste Freundin der Hauptfigur ist. Außerhalb der Bühne wurde sie jedoch den ganzen Tag in einem kahlen Zwinger gehalten.

Die Mitarbeitenden sperrten eine Katze namens Shiva routinemäßig den ganzen Tag ein, manchmal mit einem schmutzigen Katzenklo und Erbrochenem auf ihren Decken. Die getigerten Katzen Snap, Crackle und Pop wurden in Metallkisten gehalten, wenn sie nicht gerade für Tricks dressiert wurden.

Personal verweigerte „ausgemusterten“ Tieren tierärztliche und andere Grundversorgung

Berichten zufolge wurden viele Tiere bei Atlanta Film Animals aus der Produktion „ausgemustert“, was oft ständiges Eingesperrtsein und unzureichende Pflege bedeutete.

Die älteren Schweine Herbie und Fiona wurden aus einer Live-Action-Show in den Universal Studios „ausgemustert“. Das Management verweigerte Herbie die tierärztliche Behandlung eines Abszesses im Gesicht, aus dem weißer Ausfluss quoll, und behauptete, man könne nichts für ihn tun, weil Schweine sogenannte „Nutztiere“ seien. Eine Aufsichtsperson sagte stattdessen, dass sie den Abszess „ausgedrückt“ habe.

Herbie und Fiona hatten beide Schwierigkeiten zu laufen und hinkten auf ihren überlang gewachsenen Klauen, die ihnen nicht geschnitten wurden. Das Personal fütterte die Schweine mit verschimmelten Lebensmitteln und fauligem „Kompost“, darunter auch Tomaten, die nach Aussage eines Mitarbeiters von Ratten gegessen wurden.

Die Arbeiter:innen hielten Maya, Candy und Spanky – drei Kapuzineraffen, von denen ein:e Manager:in sagte, sie seien „im Ruhestand“ – in mit Abfall übersäten Gehegen, die Berichten zufolge vier Tage hintereinander nicht gereinigt wurden. Maya und Candy waren zusammen eingesperrt, obwohl Maya Candy offenbar daran hinderte, zu essen.

Ein Schrank, der Decken und anderes Zubehör für die Affen enthielt, war mit Nagetierkot verschmutzt. Ein Mitarbeiter erklärte, dass nach dem Einfrieren der Wasserleitungen mehrere Tage lang „überhaupt kein Wasser“ in die Affengehege gelangt sei. Derselbe Mitarbeiter nannte Spanky wiederholt einen „Psycho“.

Vögel von Kopf bis Fuß gestresst

Eine Aufsichtsperson sagte, dass Kakadu-Dame Cookie sich die Federn ausgerissen hat, weil sie Angst hatte, von einem Ort zum anderen gebracht zu werden. Trotz ihrer offensichtlichen psychischen Probleme und ihrer federlosen Brust, ihres Halses und ihrer Beine hielten die Mitarbeitenden der AFA sie in einem kargen Käfig, oft mit nur einem einzigen Spielzeug. Eine Mitarbeiterin nannte Cookie eine „verdammte Hure“ und eine „Schlampe“ und sagte, dass sie Sherlock, einen anderen Kakadu, bestraft habe, indem sie seine Nahrung stundenlang in Sichtweite – aber außer Reichweite – liegen ließ.

Hühner wurden in einem Stall gehalten, der oft nicht gereinigt wurde und der nach Aussage eines Mitarbeiters bei jedem Regen „durchnässt“ war. Viele der Vögel hatten schuppige Beine und Füße, von denen einige geschwollen und sogar blutig waren. Ein Arbeiter sagte, dass die Hühner Milben und Pododermatitis hatten – eine schmerzhafte Infektion, die durch Bakterien in nasser, schmutziger Einstreu verursacht wird – und dass sie aber nicht von tierärztlich untersucht worden waren.

Tierleid ist in der Filmbranche an der Tagesordnung

Atlanta Film Animals ist ein Zweig von Birds & Animals Unlimited (BAU), das von Hollywood-Tiertrainer Gary Gero betrieben wird. Im Jahr 2016 untersuchte PETA USA BAU und fand Tierleid und Entbehrungen, die mit denen bei AFA fast identisch sind, darunter Schweine mit unbehandelten Krankheiten, Katzen, die für ihre Rollen praktisch ausgehungert wurden, Tiere, die in verdreckte Gehege gesperrt wurden, und Hunde, die in kalten, kargen Zwingern gehalten wurden.

Es ist an der Zeit, dass Studios, Produzent:innen und Zuschauer:innen erkennen, dass die Tiere, die in Film- und Fernsehproduktionen eingesetzt werden, nicht mit ihren Trainer:innen auf der Couch kuscheln. Stattdessen wurden die Tiere, die bei AFA und BAU gefunden wurden, von ihren Müttern getrennt und eingesperrt. Das ist Hollywood für Tiere.

Sie können Tieren in Film und Fernsehen helfen

Schreiben Sie an die Social-Media-Seiten Ihrer bevorzugten Fernsehsender und Filmstudios oder kommentieren Sie diese, um ihnen mitzuteilen, warum Sie nicht wollen, dass Tiere in deren Produktionen verwendet werden. Sie können auch dazu beitragen, dieses Leiden zu beenden, indem Sie niemals eine Eintrittskarte für einen Film kaufen, in dem Tiere ausgebeutet werden.