Wir von PETA Deutschland setzen uns mit unserer Tierschutz-Kampagne PETA HELPS ROMANIA seit vielen Jahren dafür ein, das Leid der Tiere in Rumänien nachhaltig zu beenden. Der Fokus der Kampagne liegt auf einem Kastrationsprojekt, Bildungsarbeit, um Empathie und Mitgefühl für alle Lebewesen zu schaffen, und der politischen Arbeit. Doch unser Team von PETA HELPS ROMANIA hilft auch Tag für Tag Tieren in Not und kümmert sich um besonders hilfsbedürftige Tiere – wozu auch die medizinische Versorgung von in Not geratenen Tieren zählt.
Ende März erfuhr unser Team vor Ort von einem erst wenige Tage alten Ziegenbaby, dessen Überlebenschancen aufgrund einer Fehlbildung denkbar schlecht standen. Erfahren Sie hier, wie wir gemeinsam mit unseren Partner:innen in Rumänien das Leben des jungen Ziegenbocks retten konnten.
Lebensrettende Not-OP: Ziegenbaby drohte aufgrund angeborener Fehlbildung der Tod
Während einer Kastrationskampagne im Dorf Budeşti im Südosten des Landes kam eine Frau auf uns zu, die ein sehr kleines Ziegenbaby im Arm hielt. Es war erst sechs Tage alt. Die Frau erzählte uns, dass das Lamm seit seiner Geburt keinen Stuhlgang hatte, da es keinen Anus besaß. Das Ziegenbaby sei von seiner Mutter verstoßen und künstlich mit der Milchflasche ernährt worden.
Bei einer ausführlicheren Untersuchung durch unsere Tierärztin stellte sie fest, dass das Ziegenbaby mit einer Anomalie geboren worden war: Der junge Ziegenbock hatte keinen Darmausgang – kaum vorstellbar, wie schwer es für dieses kleine Baby gewesen sein musste, so lange ohne ein funktionierendes Verdauungssystem zu überleben. Wir beschlossen, sofort einzugreifen und eine Notoperation durchzuführen, um sein Rektum zu öffnen und eine Analöffnung zu schaffen.
Auch nach der Operation stand es schlecht um den kleinen Ziegenbock Edi
Auch wenn die Operation erfolgreich verlief, waren die nächsten Tage und Wochen anstrengend für das Tierkind, das Edi getauft wurde: Das Zicklein wurde immer noch von seiner Mutter und den anderen Ziegen der Halterin abgelehnt, so dass es weiterhin mit der Milchflasche ernährt und in einer beheizten Umgebung gehalten werden musste, um zu überleben. Zunächst schien das gut zu funktionieren, doch nach ein paar Tagen, nachdem er zurück in den Stall gebracht worden war, begann er sehr wenig zu essen und bekam Magen-Darm-Probleme.
Die Halterin weigerte sich mittlerweile, Edi zur Beratung und Behandlung zu uns zu bringen – sie wollte nichts mehr für ihn tun. Sie teilte mit, dass sie ihn „opfern“ würde, wenn er sich nicht innerhalb einer Woche erholen würde. Daraufhin beschloss unser Team vor Ort, Edi endgültig in seine Obhut zu nehmen.
Endlich in Sicherheit: Edi kämpfte sich zurück ins Leben
Es war für alle Beteiligten ein langer und harter Kampf; eine Zeit, während der wir uns über jeden guten oder schwierigen Moment von Edi freuten oder ihn bedauerten – fast zwei Monate lang war unklar, ob Edi überleben würde.
Denn Edi musste weiter mit der Milchflasche ernährt, warm gehalten und mit viel Aufmerksamkeit und Zuneigung umsorgt werden. Doch so sehr sich die Helfenden auch bemühten, Edi aß nicht genug und hatte weiterhin Magen-Darm-Probleme. Oft wirkte er apathisch und schwach, jeden Morgen suchten sie Edis Schlafplatz in der Hoffnung auf, ihn lebend zu finden.
Gemeinsam und mit der Hilfe von auf Ziegen spezialisierten rumänischen Tierärzt:innen schafften wir es. Langsam, aber sicher begann sich Edi zu erholen: Er begann, sich für Milch zu interessieren und die umliegende Natur zu erkunden, schnüffelte am Gras und kaute auf ein paar Halmen, die er sich aussuchte. Später lernte er wiederzukäuen. Mit der Zeit gewann er seinen Appetit zurück, sein Gesundheitszustand verbesserte sich, sein Gang wurde besser und er begann zuzunehmen.
Erfolgreicher Einsatz für Edi – und für unzählige weitere Tiere
Wir und unser Team vor Ort haben uns gefreut, als der junge Ziegenbock allmählich zu Kräften kam, dass er sich wie eine richtige Ziege verhielt, dass er rannte und spielte. Jeder kleine Schritt nach vorn war eine Freude für uns und ein Beweis für seinen Kampfgeist und die Liebe, die alle Beteiligten ihm schenkten. Edi wurde von Tag zu Tag stärker und gesünder – und mit jedem Fortschritt, den er machte, erfüllte er die Herzen der Helfenden mit Hoffnung und Freude.
Edi, wie ihn unsere Mitarbeiterin Marie genannt hat, ist nun bereits 70 Tage alt und ihn erwartet ein glückliches Leben in Freiheit.
Wir sind für Tiere wie Edi da, um ihnen die Chance zu geben, zu leben und Freiheit, Liebe und alle ihre Rechte zu genießen, wenn sie geboren werden.
Helfen Sie, das Leid zahlloser Tiere in Rumänien zu beenden!
Der Fokus unserer Arbeit in Rumänien liegt auf politischer Arbeit, Bildung und karitativer Hilfe für Tiere in Not: Die Situation der Tiere im Land ist prekär, vor allem heimatlose Hunde werden dort seit 2013 legal massenhaft getötet.
Setzen Sie sich gemeinsam mit uns für die Hunde und andere Tiere in Rumänien ein, indem Sie unsere Petition für den Ausbau von Kastrationszentren unterschreiben – denn je mehr Hunde kastriert sind, desto mehr können wir uns darauf konzentrieren, das Leid aller Tiere in Rumänien zu beenden.