Im Jahr 2024 dokumentierte PETA Asien erneut in einer verdeckten Ermittlung grausame Zustände auf Kopi Luwak-Farmen auf Java, Indonesien. Dort werden Schleichkatzen für die Produktion von Kopi Luwak missbraucht. Diese Kaffeesorte wird aus Beeren hergestellt, die die Tiere gegessen und wieder ausgeschieden haben. Die Aufnahmen zeigen kranke Fleckenmusangs – eine Schleichkatzenart – mit blutigen und offenen Wunden, die in verdreckten, kleinen Drahtkäfigen gefangen gehalten werden. Erfahren Sie hier mehr über das Tierqualprodukt, die schockierenden Entdeckungen auf den Kopi Luwak-Farmen und was Sie tun können, um dieses Leid zu beenden.
Neue Aufdeckung: Kranke Schleichkatzen auf Kopi Luwak-Farmen auf Java
In einer umfassenden Recherche auf Kopi Luwak-Farmen in Indonesien, dem weltweit größten Produzenten des Kaffees, deckten Mitarbeitende von PETA Asien erschreckende Missstände auf. Eine der ermittelnden Personen fand eine schwerkranke Schleichkatze, die zu schwach war, um zu stehen und regungslos in ihrem armseligen Käfig lag. Als der Besitzer der Farm alarmiert wurde, erwiderte dieser nur, er wolle das Tier „entsorgen“. Die ermittelnde Person brachte das Tier umgehend in eine Tierklinik, doch trotz intensiver Pflege konnte die kranke Schleichkatze nicht gerettet werden.
Viele der unterernährten Tiere hatten riesige Fellpartien verloren, litten unter Parasitenbefall und hatten schmerzhafte, klaffende Wunden. Eine der Schleichkatzen war teilweise erblindet. Dennoch wurden sie weiterhin für die Kopi Luwak-Produktion missbraucht. Mehrere Schleichkatzen wurden dabei beobachtet, wie sie in ihren kargen Käfigen unaufhörlich auf und ab liefen oder sich im Kreis drehten. Das sind Anzeichen für Verhaltensstörungen, die die Tiere durch die extreme psychische Belastung und durch die Qualen und Frustration ihrer Gefangenschaft erleiden.
Greenwashing: Kopi Luwak stammt nicht von wild lebenden Tieren!
Kopi Luwak wird häufig mit dem Versprechen „von wild lebenden Tieren“ beworben, obwohl die Farmer:innen selbst zugegeben haben, dass es nahezu unmöglich ist, ausschließlich Schleichkatzenkaffee aus Wildsammlung zu produzieren. Die Industrie etikettiert wissentlich Kaffee von in Gefangenschaft gehaltenen Tieren falsch, um Verbraucher:innen und Händler:innen zu täuschen. Ein Farmarbeiter sagte gegenüber einem PETA Asien-Ermittler: „Wir deklarieren ihn als ‚Wildsammlung’, denn obwohl die Tiere jetzt in Käfigen gehalten werden, stammen sie aus der Wildnis.“
Die aktuellen Undercover-Aufnahmen zeigen zudem, dass ein Farmer auch eingesperrten, illegal gehaltenen Binturongs Kaffeekirschen zu essen gab – eine Tierart, die als „gefährdet“ auf der Roten Liste gefährdeter Arten eingestuft wird. [1] Die ausgeschiedenen Bohnen wurden dann in betrügerischer Weise als Schleichkatzenkaffee etikettiert und verkauft. Greenwashing, der Versuch, ein Produkt positiver darzustellen als es ist, und die Täuschung von Verbraucher:innen ist gängige Praxis in dieser Industrie.
Kopi Luwak: ein Nährboden für zoonotische Krankheiten
Obwohl die betroffene Schleichkatzenart – der Fleckenmusang – unter dem Artenschutzabkommen CITES als geschützt gilt, werden die Tiere meist schon mit rund sechs Monaten in freier Wildbahn eingefangen. Sie müssen ihr Dasein in dreckigen, kotverkrusteten Käfigen voller verwesender Kaffeebeeren fristen und bekommen fast ausschließlich diese Beerenart zu essen, um Kopi Luwak zu „produzieren“. Wenn Tiere auf engstem Raum eingesperrt sind und deren Immunsystem aufgrund von Stress unterdrückt wird, bildet dies die perfekte Brutstätte für zoonotische Krankheiten. So hat sich beispielsweise die Infektionskrankheit SARS, die beim Menschen eine geschätzte Sterblichkeitsrate von etwa 15 Prozent hat [2], von Schleichkatzen auf Menschen übertragen.
So helfen Sie Schleichkatzen!
Kaufen Sie bitte niemals Kopi Luwak. Dieser Kaffee ist keine Delikatesse, sondern ein Tierqualprodukt! Der Missbrauch von Schleichkatzen kann durch Ihre Hilfe beendet werden. Unterstützen Sie jetzt unsere Petition an zahlreiche Händler:innen und fordern Sie sie dazu auf, Kopi Luwak aus ihrem Sortiment zu nehmen.
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Quellen
[1] Willcox, D.H.A. et al. (2016): Arctictis binturong. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T41690A45217088. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-1.RLTS.T41690A45217088.en (eingesehen am 14.11.2024)
[2] Robert Roos, Center for Infectious Disease Research and Policy, University of Minnesota (07.05.2003): Estimates of SARS death rates revised upward, https://www.cidrap.umn.edu/sars/estimates-sars-death-rates-revised-upward (eingesehen am 14.11.2024)