Tierquälerei in Ettlingen – Staatsanwaltschaft bleibt tatenlos

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Im März 2018 berichteten wir von PETA Deutschland über einen Bauernhof in Ettlingen bei Karlsruhe, auf dem die Tiere unzureichend versorgt wurden. Wir erstatteten damals Anzeige gegen die Verantwortlichen wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und forderten ein Tierhalteverbot sowie empfindliche Strafen.

Trotz offensichtlichem Tierleid: Staatsanwaltschaft nimmt keine Ermittlungen auf

Wie die Bilder zeigen, kümmerten sich die Hofbetreiber nicht ausreichend um die Versorgung der Tiere. Mindestens ein Esel war länger anhaltendem, erheblichem Leiden ausgesetzt – und genau das sind die Merkmale dieses Straftatbestands.

Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe bestätigte, dass die Hufe des Esels überlang waren und das Tier entkräftet und ausgekühlt am Boden lag, unter anderem aufgrund von fehlendem Witterungsschutz. Dennoch weigerte sie sich, Ermittlungen in diesem Fall aufzunehmen.

Aus diesem Grund legten wir Dienstaufsichtsbeschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe ein, die jedoch die Entscheidung der Staatsanwaltschaft Karlsruhe bestätigte.

Nach einer weiteren Dienstaufsichtsbeschwerde bestätigte das Ministerium der Justiz und für Europa Baden-Württemberg dann jedoch in einem Schreiben im Mai 2019: „Das Landratsamt Karlsruhe ist als zuständige Bußgeldbehörde zur Bewertung gelangt, dass den Tieren, auch dem fraglichen Esel, erhebliche Leiden zugefügt wurden.“ [1] Die Behörde weist in ihrem Schreiben außerdem darauf hin, dass ein Vorsatz nicht nachgewiesen werden könne und die beschuldigten Tierhalter und Behörden in jedem Falle „grob fahrlässig“ gehandelt hätten. Weil ein vorsätzliches Handeln oder mindestens ein bedingter Vorsatz nicht nachweisbar sei, könne keine Anklage erhoben werden. [1]

Vor dem Hintergrund der dokumentierten Zustände auf dem Ettlinger Bauernhof erscheint diese Aussage mehr als fragwürdig.

Kühe liegen inmitten ihrer eigenen Ausscheidungen, die bereits enorme Ausmaße erreicht haben und anscheinend nicht entfernt werden.

Das Gelände ist nicht ausreichend umzäunt, und in unmittelbarer Nähe verläuft eine Straße. Durch die Ausbruchsmöglichkeit besteht ein erhöhtes Unfallrisiko.

Zeugenaussagen zufolge lag auf der Weide monatelang lediglich ein verschimmelter Strohballen. Wasser finden die Tiere lediglich in einem Bach, der unterhalb eines sehr steilen Hanges verläuft und zu dem sie nur schwer gelangen. In der Vergangenheit stürzte eine Kuh bereits den Hang hinab und musste mit einem Kran gerettet werden.

Für sehr abgemagerte Tiere werden vor allem die kalten Monate zum Überlebenskampf.

Dieser Esel konnte nicht mehr aufstehen. Fürsorgliche Zeugen hatten eine Decke um ihn gelegt. Der Amtsveterinär unternahm nichts weiter, als die Halter anzurufen, und bezeichnete den Zustand der Kühe als „noch okay“.

„Die beiden Landwirte sind offensichtlich völlig unfähig, sich um die in ihrer Obhut befindlichen Tiere zu kümmern. Sie vermarkten ihren Betrieb – zumindest noch bis vor Kurzem – als Bio, während die Tiere aufs Übelste vernachlässigt und unterversorgt wurden. Die Kühe und Esel waren ihrem Schicksal schutzlos ausgeliefert, da das zuständige Veterinäramt den Hof trotz mehrerer Meldungen offensichtlich nicht gewissenhaft kontrollierte und keine effektiven Maßnahmen zur Abstellung dieser Missstände vornahm.“ 

Dr. Edmund Haferbeck, PETA Deutschland

So können Sie den Tieren helfen

In der industriellen Tierhaltung leiden Tiere immer – selbst wenn alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Kälber werden im Normalfall bereits wenige Tage nach der Geburt von ihren Müttern getrennt, ausgebeutet oder direkt getötet. Auch Hühner, Schweine und andere Tiere werden wegen ihres Fleisches bereits im Kindesalter getötet.

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