Hunderttausende Katzen werden jedes Jahr vermisst; und oftmals erfahren ihre Halter:innen nie, was mit ihnen geschehen ist. Einfaches Herumstreunen, ein Unfall oder die Tötung durch Jäger:innen – die Ursachen für ein Wegbleiben können ganz unterschiedlich sein.
Verschwindet ein geliebtes „Haustier“, sind die Sorgen und Ängste um den tierischen Freund verständlicherweise riesig. Wichtig ist in diesem Fall, so schnell wie möglich alle nötigen Maßnahmen einzuleiten, um das Tier wiederzufinden. Denn eventuell befindet sich die vermisste Katze in Gefahr und braucht schnelle Hilfe.
Katze vermisst: Was tun? Wo melde ich meine Katze als vermisst?
Wenn Ihre Katze ungewöhnlich lang nicht nach Hause kommt, ist es völlig normal, sich Sorgen zu machen. Aber: Behalten Sie die Ruhe. Diese Schritte helfen Ihnen, um vermisste Tiere wiederzufinden.
1. Direkte Umgebung absuchen
Zuerst sollten Sie die direkte Umgebung überprüfen, sprich, ob sich der Vierbeiner nicht in einem Zimmer oder an einem ruhigen Ort in der Wohnung versteckt hat. Ist die Katze nicht in den Innenräumen aufzufinden, sollten Sie im Umfeld des Hauses nachsehen. Katzen verstecken sich dort gerne in Büschen und Sträuchern. Hierbei ist es ratsam, die Katze bei ihrem Namen zu rufen oder bekannte Lockrufe zu verwenden.
2. Nachbar:innen fragen und bitten, in Garagen, Kellern und Schuppen zu schauen
Lässt sich der tierische Freund nicht finden, sollten Sie in der Nachbarschaft klingeln und bitten, in Kellern, Garagen und Treppenhäusern nachzusehen.
3. Vermisstenmeldung beim Heimtierregister
Bleibt die Suche weiterhin erfolglos, sollten dringend die umliegenden Tierarztpraxen, Tierheime und die Polizei benachrichtigt werden. Auch die Vermisstenmeldung bei einem Heimtierregister wie Tasso oder Findefix ist empfehlenswert. Dort gibt es die Möglichkeit, einen Steckbrief des verschwundenen Vierbeiners anzufertigen und auszudrucken.
4. Suchplakate mit Foto und Beschreibung verteilen
Der Steckbrief – mit einem aktuellen Foto der vermissten Katze und einem Hinweis, wann Sie diese zuletzt gesehen haben – sollte möglichst an vielen Orten in der Umgebung verteilt werden. Dafür können Sie beispielsweise ein Suchplakat aufhängen. Je mehr Menschen über das Verschwinden der Katze Bescheid wissen, umso höher ist die Chance, dass diese aufgefunden wird.
5. Suche über soziale Medien
Auch die Einbindung sozialer Netzwerke kann bei der Suche nach dem Vierbeiner hilfreich sein. Hier besteht die Möglichkeit, die Suche in unterschiedlichen örtlichen Gruppen mit der Bitte zu posten und den Aufruf weiter zu teilen. Manche Halter:innen bieten auch eine Belohnung für Finder:innen an.
Wann soll man eine Katze als vermisst melden?
Eine Katze sollte als vermisst gemeldet werden, sobald sie länger als gewöhnlich nicht nach Hause kommt. Wenn eine sonst ortstreue Katze mehr als 24 Stunden fehlt, ist es ratsam, aktiv nach ihr zu suchen und sie offiziell als vermisst zu melden. Bei „Freigängerkatzen“, die gelegentlich länger unterwegs sind, könnte es sinnvoll sein, zunächst die typischen Aufenthaltsorte zu überprüfen und in der Nachbarschaft nachzufragen.
Falls die Katze tagsüber regelmäßig zu Hause ist und plötzlich über mehrere Stunden verschwindet, kann eine frühere Suche sinnvoll sein. Auch wenn besondere Umstände vorliegen, wie z. B. schlechtes Wetter, Bauarbeiten in der Nähe oder andere Gründe, die die Katze aufscheuchen könnten, sollten Sie eine Suche früher einleiten.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine entlaufene Katze wiederkommt?
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine entlaufene Katze zurückkehrt, ist relativ hoch, besonders wenn schnell gehandelt wird. Etwa 70 bis 80 % der vermissten Katzen kehren innerhalb der ersten 24 Stunden zurück, insbesondere, wenn sie Freigänger sind und mit der Umgebung vertraut. Nach drei bis fünf Tagen sinkt die Wahrscheinlichkeit, aber viele Katzen werden auch nach Wochen oder Monaten wiedergefunden.
Kann ein Unfall ausgeschlossen werden?
Leider verunglücken jedes Jahr sehr viele Katzen bei Unfällen oder werden Opfer von Jäger:innen. Jährlich werden in Deutschland schätzungsweise mehrere Hunderttausend Katzen von Jäger:innen erschossen oder in Fallen getötet. Genaue Zahlen zu den Abschüssen gibt es nicht, weil in den meisten Bundesländern keine Meldepflicht besteht.
Da sich verletzte Tiere oftmals an einen ruhigen Platz zurückziehen, sollten unbedingt auch Sträucher, Büsche, Straßenränder und andere mögliche Verstecke überprüft werden.
Katze gestohlen oder entführt?
Katzendiebstahl ereignet sich unserer Erfahrung nach zwar eher selten, ist allerdings nicht auszuschließen. Wenn sich Vorfälle von verschwundenen Katzen in der Region häufen, sollten sich Katzenhalter:innen unbedingt an die zuständigen Behörden wenden. Gegebenenfalls haben sich noch andere Betroffene gemeldet; vielleicht gibt es sogar schon Erkenntnisse.
Leider gibt es jedoch auch immer wieder Tierquäler:innen, die eine Katze entführen, misshandeln oder töten. Aus diesem Grund raten wir von PETA Deutschland allen Katzenhalter:innen, die Tiere nur in einem gesicherten Auslauf oder eingezäunten Garten frei laufen zu lassen.
Lassen Sie Ihre Katze registrieren: Mikrochip bei Katzen kann Tierleben retten
Lassen Sie Ihr Tier unbedingt kennzeichnen und registrieren. Ein Mikrochip unter der Haut weist die Identität der Katze zweifelsfrei nach. Eine zusätzliche Tätowierung im Ohr lässt einfach erkennen, dass der Vierbeiner ein Zuhause hat. Ein Tierheim oder eine tiermedizinische Praxis kann die Halter:innen dann direkt ausfindig machen. Die Chipnummer und die Tätowierung sollten bei einem Heimtierregister hinterlegt sein. Ist der Vierbeiner zum Zeitpunkt des Verschwindens noch nicht gechippt, können Sie dies auch noch im Nachhinein erledigen.
So helfen Sie Katzen
Fordern Sie mit uns ein Heimtierschutzgesetz und setzen Sie sich für eine Kastrations- und Registrierungspflicht von Freigängern ein. Zusätzlich fordern wir mit der Einführung eines Heimtierschutzgesetzes ein Verbot für Jäger:innen, tierische Mitbewohner zu erschießen.
Sie haben eine Katze gefunden? Das sollten Sie jetzt tun:
