Nicht jeder Mensch ist im klassischen Sinne weiblich oder männlich. Genetische, anatomische oder hormonelle Faktoren verhindern eine eindeutige Zuordnung zu einem Geschlecht. Rund 0,1 Prozent der deutschen Bevölkerung ist durch die sogenannte Sexualdifferenzierungsstörung intersexuell bzw. bildet das dritte Geschlecht. Im Dezember 2018 führte der Bundestag nun auch offiziell die dritte Geschlechtsoption „divers“ für das Geburtenregister ein.
Dass Intersexualität häufiger vorkommt, als man vielleicht glaubt, zeigt sich nicht nur bei uns Menschen: Im Tierreich gibt es viele Arten, die zweigeschlechtlich bzw. Zwitter sind, wie die folgenden Beispiele zeigen.
1. Landlungenschnecke
Landlungenschnecken sind Zwitter und besitzen einen Genitalapparat mit männlichen, weiblichen und zwittrigen Organen. Andere Schneckenarten können im Laufe ihres Lebens ihr Geschlecht ändern.
2. Koralle
Korallen lassen sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zuordnen. Sie können gleichzeitig Spermien und Eizellen abgeben.
3. Regenwurm
Regenwürmer sind Zwitter und befruchten sich gegenseitig. Sie heften sich mithilfe eines Sekrets an den „Bäuchen” aneinander. Anschließend scheiden beide Spermien aus.
4. Clownfisch
Clownfische sind transsexuell. Zuerst sind sie geschlechtslos, dann männlich und anschließend haben sie die Möglichkeit, sich zu einem Weibchen zu verwandeln.
5. Blumentopfschlange
Blumentopfschlangen schlüpfen aus unbefruchteten Eiern, denn es gibt keine klassisch weiblichen oder männlichen Tiere. Die als weiblich bezeichneten Tiere klonen sich einfach selbst.
6. Seepocke
Seepocken können befruchten, aber auch befruchtet werden. Wenn sie erwachsen sind, ist es ihnen nicht mehr möglich, ihren Standort zu wechseln. Glücklicherweise ist ihr Penis acht Mal so lang wie ihr Körper. Sie tasten damit den Platz um sich herum ab und suchen nach anderen Seepocken, um diese zu befruchten.