Update Februar 2022
Frau verkauft weiterhin verstümmelte Welpen
Am 12. Februar 2022 erreichte uns von PETA Deutschland die Meldung, dass die skrupellose Hundehändlerin aus dem Hartz – trotz der bereits rechtskräftigen Verurteilung mit Geldstrafe – weiterhin verstümmelte Dobermannwelpen auf einschlägigen Internetplattformen verkauft. Laut unseren Informationen werden die Welpen illegal aus Drittländern, darunter Serbien, eingeführt und mit gefälschten Pässen deutschlandweit an Interessent:innen verkauft.
Wir erstatten zum 8. Mal Strafanzeige gegen die Frau und arbeiten eng mit den Behörden und der Polizei zusammen, um die Tierquälerei endlich zu beenden.
Update August 2021
Hundehändlerin zu Geldstrafe verurteilt
Am 27. August 2021 erreichte uns von PETA Deutschland die Nachricht, dass die Hundehändlerin aus Wienrode rechtskräftig wegen Tierquälerei zu einer Geldstrafe von 4.200 Euro verurteilt wurde. Anfang August 2021 hatten wir erneut Strafanzeige gegen die Züchterin gestellt, weil diese weiterhin auf ihrem Grundstück verstümmelte Welpen verkaufte. Der Landkreis Harz fordert zusätzlich ein Zuchtverbot.
Update Januar 2021
PETA erstattet erneut Strafanzeige gegen Dobermannhändlerin aus dem Harz
Trotz des laufenden Strafverfahrens gegen die Züchterin inserierte sie erneut auf Internetportalen und verkauft Welpen aus Serbien. Wir von PETA Deutschland konnten das illegale Treiben der Händlerin erneut aufdecken, die Inserate löschen lassen und erneut Strafanzeige gegen die Frau erstatten.
Update aus 2019/2020
Vierbeiner haben liebevolles Zuhause gefunden
Alle beschlagnahmten Vierbeiner haben mittlerweile liebevolle Adoptanten gefunden und sind bereits in liebevolle Zuhause gezogen. Wir wünschen allen Hunden ein tolles Leben in ihren neuen Familien.
Originaltext vom März 2019
Verstümmelte Hundewelpen aus fensterlosem Keller gerettet
In Deutschland ist das Kupieren von Ruten und Ohren bei Hunden seit mehr als 20 Jahren illegal. Auch in Deutschland gibt es noch immer skrupellose Menschen, die ihre tierischen Mitbewohner aufgrund eines „Schönheitsideals“ dieser schmerzhaften Prozedur unterziehen.
Dabei ist ihnen völlig gleichgültig, welch schreckliche Schmerzen das Tier bei der Amputation erleidet und welche lebenslangen Probleme der Vierbeiner bei der Kommunikation mit Artgenossen durch diesen Eingriff haben wird. Amputationsschmerzen halten oftmals mehrere Wochen an, und Phantomschmerzen können das Tier sogar ein Leben lang begleiten.
PETA deckt illegalen Fall von kupierten Dobermännern in Deutschland auf
Über eine Internetanzeige wurden wir auf eine Züchterin aus Sachsen-Anhalt aufmerksam. Diese bot in ihrer Anzeige auf „Quoka“ kupierte Welpen zum Kauf an. Wir traten mit ihr in Kontakt, und sie gab uns umfangreiche Details über die Hunde und das Kupieren der Welpen in ihren eigenen vier Wänden.
Unser Lockvogel vereinbarte einen Termin, um die „reservierte Hündin“ vor Ort kennenzulernen und alle Einzelheiten mit der Züchterin zu besprechen.
Vor Ort erwarteten uns schreckliche Bilder
Die Züchterin, Frau S., hielt die kleinen, erst vier Wochen alten Dobermannwelpen in einem fensterlosen Keller – isoliert von der Außenwelt und von der Mutterhündin. Diese und zwei weitere Zuchthündinnen waren separat von den Hundekindern in einem anderen Teil des Hauses untergebracht.
Alle Welpen waren in einem schrecklichen Zustand: Sie wurden inmitten von Kot und Urin in einer kleinen Wurfkiste aufgezogen und waren am ganzen Körper mit Fäkalien verschmutzt. In ihren ersten Lebenswochen hatten sie noch nie das Tageslicht gesehen oder die in dieser wichtigen Prägephase dringend benötigte Fürsorge und Liebe ihrer Mutter erhalten.
Ohren und Schwänze im eigenem Haus illegal kupiert
Frau S. erklärte detailliert, wie die schmerzvolle Amputation der Ohren kurz vor der Abgabe an die Käufer an den Welpen vollzogen wird. Hierfür sollte eine Freundin aus Serbien anreisen, welche die Teilamputation der Ohren im Haus der Züchterin vornehmen würde.
Viele Mittäter im Umkreis der Züchterin
Auch die Ruten der jungen Hunde waren bereits im Alter von drei Tagen abgeschnitten worden. Dies habe ein Mann aus dem Bekanntenkreis von Frau S. gemacht, welcher zu DDR-Zeiten eine „Kupierlizenz“ hatte. Auch dieses Vorgehen verstößt seit Jahren gegen das Tierschutzgesetz und ist illegal, wenn es keine medizinische Indikation für den Eingriff gibt.
Selbst die Tierärztin, welche die Welpen impfte und mit einem Microchip versah, zeigte das illegale Treiben der Züchterin nicht an. Sie stellte Impfpässe aus, ohne diese jedoch abzustempeln – so versuchte sie zu umgehen, dass sie, als Mitwisserin dieser illegalen Machenschaften, ihre Approbation als Tierärztin verliert.
Unser Lockvogel reservierte sich einen der Welpen und blieb so in Kontakt mit der Züchterin und weiteren Käufern der Hunde. Acht der zehn Welpen waren mit kupierten Ohren und Schwänzen „bestellt“ – scheinbar keiner der Käufer machte sich über das Leid der Welpen Gedanken. Sie alle wollten einen verstümmelten Hund mit offenen Wunden bei sich aufnehmen, und die Züchterin wollte die Vierbeiner nach dem Kupieren sofort loswerden.
Schmerzmittel bräuchten die Vierbeiner nicht, so die Züchterin, die neuen Halter sollten den Welpen lediglich ein Antibiotikum spritzen. Aus diesem Grund ist davon auszugehen, dass die Hundekinder unter schlimmen Schmerzen litten.
Information der zuständigen Behörden und der Staatsanwaltschaft
Gemeinsam mit den Behörden planten wir den Zugriff, denn um der Züchterin und ihrer Freundin das Handwerk zu legen, mussten sie auf frischer Tat ertappt werden. Dazu bedurfte es sorgfältiger Vorbereitungen und Absprachen. Die Razzia erfolgte schließlich am gleichen Tag, an dem auch die Ohren der Welpen kupiert werden sollten.
Erfolg! Alle Welpen wurden aus der skrupellosen Zucht befreit
In einem Großeinsatz von Polizei, Staatsanwaltschaft, Veterinärbehörden und Feuerwehr konnten alle Welpen vor dem schmerzhaften Eingriff gerettet werden. Sie wurden aus dem fensterlosen Keller der Züchterin befreit und Mitarbeitern des lokalen Tierheims übergeben.
Zusätzlich wurden fünf weitere Junghunde sichergestellt, welche die Freundin mit gefälschten Papieren aus Serbien mitgebracht hatte. Ihnen waren bereits die Ruten und Ohren amputiert worden. Auch sie sollten für jeweils 1.500 Euro verkauft werden. Gefälschte Impfpässe und Gesundheitszeugnisse aus Bulgarien sollten die illegalen Machenschaften verdecken.
Strafanzeige gegen die Käufer der Welpen und Junghunde
Die Käufer der Welpen und Junghunde haben sich der Anstiftung zu diesen Handlungen verdächtig gemacht. Sie hatten über die illegalen Machenschaften vollumfängliche Kenntnis, waren darüber aufgeklärt und hatten die Amputationen dennoch inklusive aller Konsequenzen in Auftrag gegeben und somit zu dieser – ebenso wie zu den damit einhergehenden mutmaßlichen Verstößen und weiteren strafrechtlichen Vorschriften – angestiftet.
In Deutschland wird der Anstifter gleich einem Täter bestraft
Wir hoffen, dass für alle Welpen nun das liebevolle Zuhause gefunden wird, das sie verdient haben. Für die Züchterin der Welpen fordern wir ein lebenslanges Zuchtverbot und ein Tierhalteverbot. Nur so kann sichergestellt werden, dass Frau S. keinen Tieren mehr schadet.
Was Sie tun können
- Bitte lassen Sie Ihren Vierbeiner niemals kupieren, außer es liegt eine medizinische Indikation vor. Die Tiere leiden oft lebenslänglich unter diesem schmerzhaften Eingriff. Ein Hund sollte als Gefährte und Freund angesehen und seines Charakters wegen geliebt werden – nicht aufgrund seines Aussehens.
- Leiten Sie diese Informationen auch an Freunde und Bekannte weiter und berichten Sie, wie grausam dieser Eingriff ist.
- Sollten Sie auf Ausstellungen Hunde mit kupierten Ohren oder Ruten sichten, ist dies sofort anzuzeigen. Die Ausstellung von kupierten Hunden ist untersagt, egal, ob die Ohren legal oder illegal im Ausland kupiert wurden.
- Erfahren Sie von solch illegalen Machenschaften, werden sie bitte Whistleblower und helfen Sie den Tieren.
- Bitte fordern Sie das Bundeslandwirtschaftsministerium unter [email protected] auf, ein Einfuhrverbot von kupierten Hunden nach Deutschland zu erlassen.