Wildschweinjagd: Darum sollte die Jagd auf Wildschweine verboten werden

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Wildschweine gehören zu den am meisten gejagten Tieren in unseren Wäldern. Jäger:innen töten jedes Jahr Hunderttausende der nützlichen Tiere – teils sogar –  in einem irrsinnigen Vernichtungsfeldzug unter dem Deckmantel einer angeblichen Seuchenprävention. Die Politik gibt für die grausame Jagd indes grünes Licht und erlaubt das Töten von Wildschweinen in unfassbarer Zahl.

Mit der Wildschweinjagd gehen die Politiker:innen nur der gezielten Panikmache seitens der Landwirt:innen und Jägerschaft auf den Leim, die rein aus Angst vor wirtschaftlichen Verlusten um jeden Preis verhindern wollen, dass die Afrikanische Schweinepest (ASP) in einzelne Schweinezucht- und Mastanlagen übertritt. Deswegen werden jedes Jahr Hunderttausende, fast ausschließlich gesunde Wildschweine „präventiv“ getötet. Was  dabei jedoch nicht beachtet wird, ist die Tatsache, dass die ASP vor allem durch menschliche Aktivitäten, darunter auch die Jagd, verbreitet wird.

Erfahren Sie hier, vier Gründe, warum die Wildschweinjagd abgeschafft werden muss.

1. Die Wildschweinjagd ist grausam

Wildschweine sind sehr intelligente Tiere. Um sie zu töten, bedienen sich Jäger:innen daher vielfältiger grausamer Jagdarten (Titel: 7 Jagdarten, die zeigen, wie grausam die Jagd ist). Bei Drückjagden etwa versetzen Hunde die Wildtiere in Todesangst und treiben sie vor die Gewehre der Jäger:innen. Laut der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz werden dabei bis zu zwei Drittel der Wildschweine nicht sofort getötet [1]. Sie flüchten verwundet, mit zerschossenen Knochen und heraushängenden Därmen, quälen sich stunden- oder sogar tagelang und sterben einen langsamen und schmerzhaften Tod.

Daneben werden auch grausame Fallen namens „Saufänge“ eingesetzt, um die klugen Tiere zu fangen und anschließend zu töten. Zudem werden immer häufiger Sondergenehmigungen erteilt, wie etwa die Aufhebung des Muttertierschutzes, die Abschussgenehmigung von Leitbachen oder die Genehmigung von Nachtsichtgeräten. Sogar besonders grausame und verbotene Jagdmethoden wie die Bogenjagd werden teils ernsthaft diskutiert.

Online-Petition
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Fordern Sie die Bundesregierung auf, in einem ersten Schritt die Hobbyjagd in Deutschland zu verbieten.
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2. Die Jagd auf Wildscheine reguliert den Bestand nicht

Jäger:innen behaupten oft, sie müssen Wildschweinbestände regulieren, da diese sonst ansteigen würden. Wissenschaftliche Studien [2] belegen jedoch, dass die Populationen sich von alleine regulieren und es ohne die Wildschweinjagd sogar weniger Wildschweine gäbe. Wie viele Wildtiere einer Art es gibt, wird nämlich über die Nahrungsverfügbarkeit, das Klima und Krankheiten bestimmt. Insbesondere in Bezug auf Wildschweine besagen wissenschaftliche Erkenntnisse, dass die Zerstörung der Sozialstrukturen durch die Jagd letztlich einen Anstieg der Wildschweinpopulationen bedingt. Aus einer Studie geht hervor, dass die Geschlechtsreife weiblicher Wildschweine in bejagten Wildschweinpopulationen früher eintritt und die Geburtenrate steigt [3]. Die Population würde sich also auf einem tragfähigen Niveau einpendeln, wenn die Tiere in Ruhe gelassen würden. Unter dem Deckmantel der Kirrung (Anlockfütterung) und mit Ablenkfütterungen werden Wildschweine zusätzlich reichhaltig mit Nahrung versorgt. Dadurch sind Jäger:innen mitverantwortlich für den Anstieg der Wildschweinpopulationen.

3. Präventives Jagen von Wildschweinen rettet uns nicht vor der Afrikanischen Schweinepest

Die Hetzkampagne des Bauernverbandes gegen Wildschweine im Zuge einer befürchteten Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) offenbart den Charakter dieser lebensverachtenden Branche. Bei einem Ausbruch hierzulande wäre der Markt für deutsches Schweinefleisch ruiniert. Deshalb werden in deutschen Wäldern nun jedes Jahr Hunderttausende Wildschweine „präventiv“ getötet – damit Schweinezuchtbetriebe weiterhin Tiere unter furchtbaren Bedingungen und auf Hochtouren für die Fleischproduktion mästen können.

Die großflächige präventive Jagd auf Wildschweine ist vollkommen irrsinnig, denn die Schweinepest wird Experte:innen zufolge hauptsächlich durch kontaminierte Speise- und Schlachtabfälle verbreitet – also durch den Menschen. Die Übertragung in Tierhaltungsanlagen würde, wenn überhaupt, durch Menschen erfolgen. Nur an diesem Punkt ergeben Präventivmaßnahmen Sinn. Für den Menschen und andere Haustierarten ist die Krankheit ungefährlich.

Unter dem Vorwand der „Seuchenprävention“ werden verstärkt grausame Drückjagden durchgeführt, obgleich bei einem Ausbruch der Schweinepest vor allem diese Jagdmethode zu einer Verbreitung der Krankheit beiträgt. So schreibt das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI): „Eine Bejagung könnte Unruhe in die dort ansässigen Rotten bringen und unter Umständen zu ausgeprägten Wanderbewegungen führen, die das Risiko einer Verschleppung des Erregers erhöhen“. [2]

4. Wildschweine sind ein wichtiger Bestandteil eines intakten Ökosystems

Jäger:innen begründen die Wildschweinjagd oft damit, dass es zu viele dieser Tiere gäbe und sie Schäden anrichten würden. Tatsächlich sind Wildschweine für einen intakten und gesunden Wald unerlässlich. Nicht umsonst werden sie als „Gärtner des Waldes“ bezeichnet, denn durch ihr Wühlen im Waldboden tragen sie zur Verjüngung des Waldes bei. Zudem verbreiten sie den Samen der Pflanzen, regulieren den Bestand von Blatthornkäfern und schützen damit die Bäume. Ohne Wildschweine gibt es also keinen gesunden Wald.

Dennoch erklären die auf Profitmaximierung ausgelegten Betreiber:innen von Schweinemastbetrieben die nützlichen Tiere zum Störfaktor, weil ihr Leben für sie weniger zählt als ein paar Euro Gewinn. Es sind nicht die Wildschweine, die dem Ökosystem und unseren Lebensgrundlagen schaden, sondern die voranschreitende Umweltzerstörung durch die industrielle Tierwirtschaft.

Wie Sie Wildschweinen helfen können

  • Klären Sie Freund:innen, Familie und Bekannte über die Sinnlosigkeit der Wildschweinjagd auf.
  • Ernähren Sie sich vegan, denn damit helfen Sie, die Zerstörung des natürlichen Lebensraumes durch die industrielle Landwirtschaft zu reduzieren.
  • Unterschreiben Sie unsere Petition an die Bundesregierung und fordern Sie die Abschaffung der Hobbyjagd. Tiere zu töten, darf kein „Freizeitvergnügen“ sein!