Hausspinnen: So vertreiben Sie Spinnen aus dem Haus

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Was Menschen mit Arachnophobie Schauer über den Rücken jagt, freut Spinnenfreund:innen: Gerade im Herbst entdecken viele Menschen Spinnen im Haus oder in der Wohnung. Zu dieser Jahreszeit sind die Tiere nämlich teils besonders auffällig, da sie etwa in ihrer größten Lebensphase sind oder auf Partnersuche und so vermehrt aktiv.

Nicht alle Menschen freuen sich jedoch über die nützlichen Gäste. Welche „Hausspinnen“ es häufig in unsere vier Wände zieht und wie Sie Spinnen tierfreundlich vertreiben können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Inhalte im Überblick

Was bedeutet es, wenn man viele Spinnen in der Wohnung hat?

Spinnen im Haus zu haben, können Sie als positives Zeichen werten. Denn die Tiere fühlen sich vor allem in einem guten Raumklima wohl. Die ausgewählten Zimmer bieten also die besten Lebensbedingungen wie Wärme, Trockenheit und Nahrung. Spinnen helfen Ihnen darüber hinaus, Insekten wie Fliegen oder Mücken fernzuhalten, da diese auf ihrem Speiseplan stehen.

Diese 3 Hausspinnen fühlen sich in menschlichen Behausungen am wohlsten

Die Winkelspinne

Bei Winkelspinnen handelt es sich um eine besonders große Spinnenart, die in der Wohnung meist schnell auffällt. Sie wird häufig mit der Nosferatu-Spinne verwechselt. Von der Gattung der Winkelspinnen kommen in Deutschland zehn verschiedene Arten vor. Sie können mit Beinen gerechnet bis zu 12 Zentimeter groß werden.

Wenn sie im Haus ein gemütliches Plätzchen gefunden hat, baut sich die Hausspinne eine trichterförmige Wohnröhre und wartet darin auf Beute in Form von Insekten und Asseln. Winkelspinnen haben unzählige kleine Härchen an den Beinen. Mit diesen nehmen sie jede winzige Erschütterung und sogar Schall wahr. Für den Menschen sind die Tiere übrigens völlig ungefährlich.

Die Winkelspinne lebt häufig in schwer zugänglichen und dunklen Ecken, die über längere Zeit ungestört sind.

Zitterspinne und Weberknecht

Diese beiden werden häufig verwechselt. Doch im Gegensatz zu Weberknechten bauen sich Zitterspinnen Netze – teils sogar recht große, die man im Haus häufig findet. Eindeutig erkennen kann man die Zitterspinne auch an ihrem deutlich zweigeteilten Körper, den der Weberknecht nicht hat.

Eine faszinierende Besonderheit an den Zitterspinnen war zugleich namensgebend: Wird die Spinne in ihrem Netz gestört oder fühlt sich bedroht, fängt sie an, stark hin und her zu schwingen – sie „zittert“ also. Doch warum tut sie das? Ganz einfach: So verschwimmen ihre Umrisse und der Feind ist so verwirrt, das er bestenfalls von seiner Beute ablässt. Es gibt weltweit tausende verschiedene Arten von Zitterspinnen und Weberknechten. Auch vor Weberknechten und Zitterspinnen müssen Sie sich nicht fürchten. Die Tiere sind vollkommen harmlos für den Menschen.

Wie überstehen Hausspinnen den Winter?

Natürlich sind auch Hausspinnen grundsätzlich an ein Leben in der Natur angepasst. Einige Arten überleben den Winter dennoch nicht, da sie zuvor für Nachwuchs sorgen und selbst im Herbst sterben. Andere überwintern unter Steinen, in Felsspalten oder unter Baumrinden. Einige Weberknechte beispielsweise halten während der Überwinterung Beinkontakt, um sich bei Störungen gegenseitig alarmieren zu können. Zitterspinnen wiederum überstehen den Winter im Freien nicht.

Wie kann man Spinnen vertreiben?

Wen Spinnen in der eigenen Behausung stören, der sollte die Tiere vorsichtig mit einem Glas oder einem Insektenfänger nach draußen bringen. Denn das eigene Unbehagen über ein anderes Lebewesen rechtfertigt natürlich nicht dessen Tötung.

Viele Menschen haben hingegen kein Problem mit spinnenden Mitbewohnern oder freuen sich sogar darüber, die faszinierenden Tiere beobachten zu können. Doch ist eine Überwinterung im Haus überhaupt gut für die Spinnen? Wie auch bei anderen Tieren, die sich im Herbst in unsere Häuser verkriechen (z.B. Wanzen), macht Spinnen die trockene Heizungsluft zu schaffen. Diese kann auf Dauer sogar tödlich für die Tiere sein. Zudem fehlt in den trockenen Räumen meist ausreichend Nahrung. Wer die Spinnen nicht nach draußen bringen möchte, sollte sie deshalb in einen feuchten Kellerraum oder Schuppen setzen.

Eine grosse Spinne sitzt in einer Glasschale.
Mit einem Glas oder Insektenfänger können Sie Spinnen unbeschadet in die Freiheit entlassen.

Was hilft sofort gegen Spinnen?

Wer Spinnen und andere Insekten gar nicht erst in die Wohnung lassen möchte, kann Insektennetze an Fenstern und Türen anbringen.

  • Prüfen Sie außerdem die Dichtungen von Außen- und Kellertüren. Spinnen können sich durch die kleinsten Spalten und Ritzen bewegen. Günstige Möglichkeiten sind Zugluftstopper und selbstklebende Gummidichtungen.
  • Spinnen lieben Holz- und Steinhaufen als Unterschlüpfe. Wer solche Haufen direkt neben dem Haus hat, kann sich also auf häufigeren tierischen Besuch einstellen. Wer diesen vermeiden möchte, kann Holz- und Steinhaufen weiter weg im Garten aufbahren.
  • Putzen Sie regelmäßig. Eine saubere Umgebung beugt beispielsweise Fruchtfliegen und Trauermücken vor, von denen sich viele Spinnenarten ernähren. Dazu gehört auch, den Biomüll so schnell wie möglich zu entsorgen.
  • Eine Studie fand heraus, dass manche Spinnenarten den Geruch von Kastanien- und Minzöl nicht mögen. [1] Die Düfte können dabei helfen, die Krabbler direkt fernzuhalten. Dagegen gibt es keine aussagekräftigen Studien, ob das häufig empfohlene Lavendelöl nachhaltig Spinnen vertreibt.
  • Weißweinessig soll ebenfalls dabei helfen, Hausspinnen tierfreundlich zu vertreiben. Die Tiere mögen die enthaltene Säure nicht. Wenn Sie zur Hälfte Wasser und Essig mischen und den Mix auf Fenster und Türen sprühen, können Sie ebenfalls Spinnen fernhalten.

Pfefferminzöl scheint die wirksamste Methode zu sein, um Spinnen dauerhaft aus dem Haus zu vertreiben. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, beispielsweise in Form von Duft-Sprays, Aroma-Diffusern und Duftschalen oder Duftkerzen.

Mit diesen Mitteln sollten Sie Spinnen niemals vertreiben

Bitte nutzen Sie grundsätzliche keine Insektensprays oder andere Biozid-Produkte. Die Chemiekeulen schaden nicht nur den Tieren, sondern auch Ihrer und der Gesundheit Ihrer Familie. Außerdem lagern sich manche Stoffe in der Umwelt ab und haben so negative Auswirkungen auf unser ohnehin durch die Klimakrise angeschlagenes Ökosystem.

Eine Person in gruenem Hemd haelt ein weisses Geschirrtuch und eine Spruehflasche in den Haenden.
Greifen Sie gegen Spinnen niemals zu Insektensprays. Beugen Sie lieber mit Duftölen oder Essig vor.

Spinnen- und Insektensterben: Warum wir alle Tiere schützen müssen

Zwar gehören Spinnen nicht zu den Insekten, doch auch ihr Lebensraum ist bedroht: Denn aktuell findet das größte Insektensterben weltweit statt. Das betrifft auch die nützlichen Achtbeiner. Lesen Sie jetzt mehr über das menschengemachte Problem, wie das Insektensterben uns alle massiv betrifft und was Sie dagegen tun können.