„Rennpferd“ wird trotz Arthrose eingesetzt – und stirbt!

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Im Mai 2019 lahmte Voyage King nach einem Pferderennen in Hongkong. In beiden Vorderfesseln des Pferdes wurde Arthrose diagnostiziert. Sechs Monate später zerschmetterte eine der Vorderfesseln bei einem Rennen und Voyage King starb. Er muss in seinen letzten Augenblicken unerträgliche Schmerzen erlitten haben. Doch warum wurde Voyage King nach der Diagnose im Mai überhaupt noch eingesetzt?

Leider ereignen sich Verletzungen dieser Art auf weltweiten Rennbahnen viel zu häufig. Im letzten Rennjahr starben auf australischen Rennbahnen 122 Pferde – die meisten davon an „schwerwiegenden Verletzungen der vorderen Gliedmaße“. Das ist ein totes Pferd alle drei Tage. Auch in Deutschland ist die Situation gravierend: Von 2015 bis zum Herbst 2019 wurden nach einer Erhebung von PETA Deutschland allein bei Galopprennen hierzulande mindestens 49 Pferde noch auf den Rennbahnen getötet. Die Dunkelziffer dürfte wesentlich höher liegen, weil „Ausfälle“ während des Trainings bei der Ermittlung der Todesfälle nicht berücksichtigt wurden.

Auf Rennbahnen in aller Welt werden erschöpften Pferden oftmals hohe Dosen an Medikamenten verabreicht, damit sie weiter in Rennen eingesetzt werden können (und Preisgelder gewinnen) – auch wenn sie eigentlich Erholung bräuchten. Die Trainer bedienen sich häufig Entzündungshemmern, Schmerzmitteln, Beruhigungsmitteln, Hormonen, Diuretika, Muskelrelaxanzien und anderen Medikamenten, um Verletzungen zu verbergen und die Leistung der Tiere zu steigern. Kein Wunder, dass Pferde unter dieser Behandlung anfällig für einen völligen Zusammenbruch werden.

Experten zufolge weisen 90 Prozent der bei Rennen eingesetzten Pferde aufgrund des großen psychischen Stresses Magengeschwüre auf [1].

Hongkong hat strengere Medikationsvorgaben als Australien – doch auch das konnte Voyage King nicht retten. Aufzeichnungen des Hong Kong Jockey Club zufolge hatte er nach einem Rennen im September 2019 größere Mengen Blut in der Luftröhre [2] – ein weiteres häufig vorzufindendes Symptom bei Pferden, die über ihre Grenzen hinweg und darüber hinaus getrieben werden. Forschende der Universität Melbourne stellten fest, dass über die Hälfte der in Rennen eingesetzten und von ihnen untersuchten Pferde Blut in der Luftröhre hatten.

Voyage Kings Geschichte ist tragisch, aber sie ist kein Einzelfall. Er musste bereits im Alter von zwei Jahren in Australien an Rennen teilnehmen – noch bevor sein Körper völlig ausgewachsen war. Eine Studie an zwei- bis dreijährigen Vollblütern aus der Rennindustrie zeigte, dass 85 % von ihnen an mindestens einer Krankheit oder Verletzung litten [3].

Voyage King hieß früher Pure Luck und wurde von Ben Currie, einem der führenden Trainer Australiens, ausgebildet. Currie war bereits wegen schwerer Tierschutzverstöße angeklagt, z. B. weil er Pferden Elektroschocks verabreicht hatte [4]. In einer weiteren Anklage ging es darum, dass er blutende Pferde nicht den Stewards gemeldet hatte.

Helfen Sie den Pferden

PETA Asien hat den Hong Kong Jockey Club dazu aufgefordert, eine offizielle Ermittlung zu den Gründen einzuleiten, warum Voyage King trotz seiner Verletzungen rennen musste.

PETA setzt sich weltweit für einen besseren Umgang mit Pferden ein. Unter anderem appellieren wir an die koreanische Rennbehörde, einen umfassenden Plan für das Ausscheiden von Pferden aus dem Rennbetrieb umzusetzen. Denn 97 % aller Pferde in Südkorea, die aus dem Rennbetrieb ausscheiden, weil die Preisgelder ausbleiben, werden zur Fleischproduktion geschlachtet.

Menschen, denen wirklich etwas an Pferden liegt, unterstützen keine Rennen. Das Leid dieser Tiere wird erst dann aufhören, wenn die Öffentlichkeit erkennt, dass Tiere nicht zu unserer Unterhaltung da sind.

 

Was Sie tun können 

  • Bitte besuchen Sie niemals eine Pferdesportveranstaltung!
  • Auch Wetten auf Pferderennen finanzieren diese Tierquälerei, bitte wetten Sie daher nicht auf Rennen.
  • Informieren Sie Freunde und Bekannte über die Problematik des Pferderennens