Gehört die Praxis der Zwangsernährung von Enten und Gänsen für das Tierqualprodukt „Foie gras“ bald auch in Belgien der Vergangenheit an? Vieles deutet darauf hin. Aktuell sorgt die Entscheidung von Flandern für Furore. Neben der Pelzproduktion verbietet die Flämische Region Belgiens ab 2023 nun auch die Zwangsfütterung von Enten und Gänsen.
Was ist Stopfleber?
Als Stopfleber wird die krankhaft vergrößerte „Fettleber“ von Enten und Gänsen bezeichnet. Das Qualprodukt wird erzeugt, indem man die Leber von Gänsen oder Enten mittels Zwangsfütterung („Stopfen“) auf etwa das Zehnfache ihres Gewichts anschwellen lässt.
Weitere Regionen verbieten Stopfleber
Die Herstellung von Foie gras wurde bereits 2015 in Wallonien und 2017 in der Region Brüssel verboten; bis 2023 wird nun auch Flandern Foie-gras-frei. Nach Angaben der Organisation „GAIA“ sprechen sich 84 % der Belgier für ein Verbot des Stopfens in ihrem Land aus (Stand 2017).
Deutschland verbietet die Produktion von Stopfleber, doch der Verkauf ist nach wie vor legal
In Deutschland verbietet das Tierschutzgesetz die Zwangsfütterung von Enten und Gänsen. Dennoch leiden die Tiere auf Farmen in Bulgarien, Frankreich, Ungarn und Spanien weiter – unter anderem, weil der Verkauf von Stopfleber in Deutschland nach wie vor erlaubt ist.
Was Sie tun können
Gesetze wie das aktuell in Flandern beschlossene können dazu beitragen, Tiere zu schützen. Noch effektiver ist jedoch die Änderung des persönlichen Konsumverhaltens. Wer Tiere wirksam vor Leid und Tod bewahren möchte, der findet auf Veganstart.de im Rahmen eines kostenlosen 30-tägigen Programms wertvolle Unterstützung für den Einstieg in eine vegane Ernährung.
Wer Stopfleber in einem Restaurant oder Feinkostgeschäft entdeckt, sollte nicht schweigen, sondern sich aktiv für die Tiere einsetzen und den Fall über [email protected] melden.