Erfolg: Landwirt von Grusel-Hof zu einem Jahr Freiheitsstrafe verurteilt

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Bereits vergangenes Jahr haben wir den Landwirt Martin Franz Xaver K. aus Thannhausen angezeigt, weil er die Rinder auf seinem Hof hatte verwahrlosen lassen. Aufgrund der schrecklichen Zustände verhängte das Veterinäramt Wochen später ein Tierhalteverbot.

Gestern fand der Hauptverhandlungstermin vor dem Amtsgericht Günzburg statt, bei dem dieses Verbot gerichtlich bestätigt wurde. Zusätzlich wurde der Landwirt zu einem Jahr Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt.

„Das Urteil ist ein klares, positives Zeichen in Richtung Tierschutz. Der Staatsanwalt hob in seinem Plädoyer ausdrücklich hervor, dass Tierschutz nichts mit Spinnerei zu tun hat, sondern in der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Bayern steht.“

Dr. Edmund Haferbeck, Agrarwissenschaftler und Leiter der Rechts- und Wissenschaftsabteilung bei PETA

Was war geschehen?

Bereits 2013 hatten wir Strafanzeige gegen den Landwirt gestellt, weil uns erschreckende Bilder von den Rindern auf seinem Hof zugespielt wurden: verwahrloste und teils bereits tote Rinder in einem Gemisch aus Schlamm und Exkrementen. Leider wurde das Verfahren damals gegen Zahlung einer Geldbuße von 750 Euro eingestellt.

Vergangenes Jahr wurden uns erneut Bilder vom selben Hof zugespielt, auf denen zu erkennen war, dass der Landwirt nichts an der Tierhaltung verbessert hat. Viele Rinder standen in 15 bis 25 Zentimeter hohem Schlamm, Mist und Exkrementen, was zu schlimmen Klauenerkrankungen führen kann. Die Tiere mussten wohl sogar in ihrem Kot stehen und liegen, da kaum trockene und saubere Liegeflächen im Stall vorhanden waren. Haltungsbedingungen wie diese begünstigen die schnelle Ausbreitung von Krankheitserregern sowie die erhöhte Anfälligkeit der Tiere für Krankheitsausbrüche.

Das Gericht stellte zudem fest, dass viele Tiere furchtbar lahmten oder extrem abgemagert waren. Auch Parasitenbefall wurde festgestellt und eine nicht ausreichende Futtergrundlage mit Mineralstoffen. Alles Faktoren, die neben den desolaten Haltungsbedingungen Tiere schnell krank machen können. Bayern ist das Bundesland, in dem Landwirte deutschlandweit am seltensten mit behördlichen Kontrollen rechnen müssen. Sogenannte Nutztiere sind hier also den meisten Gefahren ausgesetzt.

Tote Kuehe im Stall

Wir möchten uns bei den Whistleblowern bedanken, die uns über Jahre hinweg mit Bildmaterial versorgt haben. Nur durch Ihre Mithilfe können wir Tierquälerei öffentlich machen und dafür kämpfen, dass Tierquäler angemessen bestraft werden. Falls Sie uns einen Missstand melden wollen, so nutzen Sie bitte das Whistleblower-Formular: