Hund Arko: Die Zeit der Albträume ist vorbei

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Vom Albtraum ins Glück

Als wir uns vor wenigen Wochen Fotos aus einem städtischen Tierheim in Rumänien ansahen, brachte uns ein Bild zum Stocken. Es zeigte einen tiefschwarzen Hund, der kaum erkennbar war – bis auf die Augen. Diese unfassbar traurigen Augen blickten verzweifelt durch die rostigen Gitterstäbe nach draußen – mit einem Ausdruck, der uns mitten im Herz traf. So unglaublich verzweifelt, traurig und verloren. Was war mit dieser armen Seele nur geschehen?

Uns war klar: Wir mussten im städtischen Tierheim nach diesem Hund suchen. Wann immer es unserem Team möglich ist, kümmern wir uns sonntags um die Hunde im Tierheim, denn an diesem Tag haben die Mitarbeiter frei und die 300 vergessenen Seelen werden somit weder gefüttert noch versorgt. Wir wussten: Am nächsten Sonntag würden wir nach ihm Ausschau halten.

Ob wir das kleine, schwarze Fellknäuel finden würden?

Die Situation vor Ort ist grausam. Wir wissen, dass wir nicht alle Hunde aus dieser schrecklichen Haft befreien können. Oftmals sind die wenigen Minuten, die wir sonntags mit den Vierbeinern verbringen, die einzigen, in denen sie in ihrem traurigen Dasein ein wenig Liebe erfahren.

Wir suchten Zwinger 23, dort sollte sich der kleine, schwarze Hund befinden. Und tatsächlich: Ganz nah am Gitter sahen wir seine graue Schnauze. Der Hund schien wie eingefroren. Er gab keinen Laut von sich, starrte einfach nur nach draußen. Seine Augen schienen leer.

Die anderen Hunde sprangen ans Gitter, aber er bewegte sich nicht. Wir öffneten die Tür, und die rostigen Gitter ließen die Hunde zurückweichen. Der schwarze Vierbeiner blickte uns tief in die Augen – dann sahen wir sein Fell. Es war von Regen und Urin durchnässt. Eine zentimeterhohe, völlig verfilzte Fellschicht deckte den kleinen mageren Körper ab. Die Schnauze war grau und er schien gezeichnet vom Leben.

Wir konnten ihn nicht zurücklassen

Wir beschlossen, den Senior nicht zurückzulassen, denn hier würde er nicht mehr lange leben. Arko, wie wir ihn nannten, ließ sich behutsam zum Auto tragen. Gleich am nächsten Morgen wollten wir ihn vom Tierarzt untersuchen lassen. Doch nun würde er die erste Nacht seines Lebens in Sicherheit verbringen – in einem ehrenamtlich betriebenen Tierheim, zusammen mit anderen geretteten Hunden.

Endlich konnten wir Arko von der dicken, verklebten und verfilzten Fellschicht befreien. Darunter zeigte sich ein magerer Hundekörper, der wohl seit langer Zeit keine Fürsorge und Liebe mehr bekommen hatte. Es war zu kalt, um Arko wieder zu den anderen Hunden ins Tierheim zurückzubringen.

Also nahm eine Mitarbeiterin aus unserem Team den kleinen Vierbeiner mit zu sich nach Hause. Und hier zeigte sich, was den Hundesenior Nacht für Nacht quälte: Arko litt an schlimmen Albträumen.

Er schrie, bellte und weinte – Nacht für Nacht. Jedes Mal musste er behutsam aufgeweckt werden. Erst als er verstand, dass er in Sicherheit war, schlief er in den Armen der Mitarbeiterin ein. Was hatte Arko wohl schon Schlimmes in seinem Leben erfahren müssen? Wie war er ins städtische Tierheim gekommen?

Wer konnte eine solch sensible Seele einfach zurücklassen? Wir konnten es uns nicht erklären. Jeden Tag zeigte er uns, welch unglaublich sanftes Gemüt in ihm steckte. Immer wieder schien es, als ob er sein Glück nicht fassen konnte.

Die Reise ins Glück

Nach einigen Wochen liebevoller Pflege durch unsere Mitarbeiterin fanden wir für Arko ein neues festes Zuhause. Nun konnte er endlich die Reise in ein riesengroßes Glück antreten.

Arko wurde von einer liebevollen Familie adoptiert. Als sie den Hundesenior kennenlernten, war klar, er würde zu ihnen gehören. Auch sein neuer bester Freund Alfred zeigte ihm vom ersten Tag an, wie schön das Leben sein kann. Ein Leben, in dem jedes Lebewesen geliebt wird, in dem man nicht an der Kette in einem kalten Garten sitzen muss, und vor allem ein Leben, das nie mehr von Angst begleitet sein wird.

Wenige Tage nach dem Einzug in sein neues Zuhause geschah etwas Wundervolles: Arko überwand seine schrecklichen Albträume und konnte nach Monaten der Angst und Ungewissheit endlich ruhig und zufrieden neben Alfred, seinem neuen besten Freund, schlafen.

Wir wünschen Arko noch viele wunderschöne Jahre voller Liebe und Glück.

Was Sie tun können

Rumänien ist das Land mit den meisten heimatlosen Hunden in ganz Europa. Tausende von ihnen werden Jahr für Jahr von Hundefängern gefangen und in städtischen Tierheimen und Tötungsstationen untergebracht. Um dieses Leid zu verringern, haben wir gemeinsam mit unserem Partner Eduxanima ein großes Kastrations- und Bildungsprogramm vor Ort ins Leben gerufen.

Mit einer mobilen Kastrationskampagne können wir jedes Jahr über 8.000 Tieren helfen. Mithilfe von Kastration und Registrierung sorgen wir für eine nachhaltige Populationskontrolle von Hunden und Katzen. Durch Spenden von Laufleinen und Nahrung und mit medizinischer Versorgung hilft unser Team Hunden, die auf der Straße leben, und jenen, die zwar ein Zuhause haben, aber im Freien gehalten werden.

Kinder lernen im Tierschutzunterricht an Schulen, wie wichtig es ist, Mitgefühl und Empathie für alle Lebewesen zu entwickeln. Durch Gespräche mit Politikern und lokalen Bürgermeistern wird die Kampagne auf viele weitere Orte in Rumänien ausgeweitet, denn nur so lässt sich das Leid tausender Tiere langfristig verringern. Wo immer Hilfe benötigt wird, helfen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Kräften.

Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende, damit wir das Kastrationsprojekt in Rumänien weiter ausbauen können.