Video: Jagdhunde attackieren Wildschwein 10 Minuten – Jäger untätig

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Im November 2019 beobachtete ein Whistleblower einen grausamen Zwischenfall bei Gelnhausen: Mehrere Jagdhunde attackierten und bissen mindestens zehn Minuten lang ein Wildschwein – erst dann schritt ein Jäger ein. Das Schwein muss unglaubliche Schmerzen bei den Attacken gelitten haben. Auf dem Video ist zu sehen, wie es immer schwächer wurde und den Bissen immer weniger ausweichen konnte.

Wie kam es zu der Tat?

In dem Gebiet um die Deponie bei Gelnhausen fand eine Jagd statt, mehrere Schilder machten darauf aufmerksam. Auch berichtete der Augenzeuge, dass in dem Gebiet ständig geschossen wurde und ein weiteres verletztes Tier flüchtete.

Leider benutzen viele Jäger immer noch Hunde, um Wildtiere aufzuscheuchen und aufzuspüren. Die Hetzjagd ist in Deutschland offiziell verboten, jedoch kommt es immer wieder zu Vorfällen – insbesondere bei Drückjagden – bei denen die Hunde der Jäger außer Kontrolle geraten.

Die Hunde werden für die Jagd einer brutalen Ausbildung unterzogen, bei der sie meist durch Gewalt und Unterdrückung lernen müssen, den Befehlen der Jäger zu folgen.

Wir haben Anzeige gegen die Jäger erstattet

Wir von PETA haben Anzeige gegen die namentlich unbekannten Jäger erstattet, da sie bei dem Angriff auf das Wildschwein tatenlos zusahen. Das Tierschutzgesetz regelt im § 17 Nr. 2b, dass Tieren keine länger anhaltenden oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leid zugefügt werden dürfen. Auch verstößt es gegen die Weidgerechtigkeit des Bundesjagdgesetzes, ein Wildschwein einem zehnminütigen Todeskampf gegen mehrere Jagdhunde auszusetzen.

„Wir fordern, die Täter hart zu bestrafen, ihnen den Jagdschein zu entziehen und die Hobbyjagd gänzlich zu verbieten, da solche Vorfälle keine Ausnahme sind.“

Leider kein Einzelfall

Solche Fälle tragen sich immer wieder zu. Dieser Fall gelangte nur zufällig an die Öffentlichkeit – die Dunkelziffer vergleichbarer Taten dürfte jedoch hoch sein. Trotz der harten Ausbildung der Jagdhunde kommt es immer wieder zu Zwischenfällen, bei denen die Hunde außer Kontrolle geraten oder nicht beaufsichtigt werden. In Sachsen-Anhalt ereignete sich 2019 ein ähnlicher Fall, bei dem Jäger ein Wildschwein bei einer Drückjagd unnötig lange leiden ließen. Das Schwein wurde bereits sieben bis acht Mal angeschossen und versuchte eine halbe Stunde lang, unter Todesqualen zu flüchten, während die Jäger nur danebenstanden. [1] Das Verfahren gegen den Schützen wurde Ende September 2019 eingestellt – der Jäger musste lediglich eine Geldbuße von 1.500 Euro zahlen.

Was Sie tun können

Wenn Sie Zeuge von Tierquälerei werden, melden Sie diese! Versuchen Sie, Bild- und Video-Aufnahmen von der Tat zu machen, und wenden Sie sich damit an die Polizei oder uns.