Tierquälerei in NRW: Arbeiter schleudert Enten gegen die Wand

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Ein Mitarbeiter eines Entenmastbetriebes im Kreis Gütersloh schleudert kranke Pekingenten mit voller Wucht gegen die Wände, um sie zu töten. Ein Tier, das nicht mehr laufen kann, erschlägt er mit einer Mistgabel. Diese und weitere Verstöße gegen das Tierschutzgesetz konnten jetzt durch Undercover-Aufnahmen, die PETA zugespielt wurden, aufgedeckt werden.

Update Mai 2021

Nachdem PETA Deutschland im letzten Jahr gegen den Mastbetrieb in Gütersloh Strafanzeige erstattete, kam es nun zu einer Geldbuße in Höhe von 360 Euro an den Tierschutzverein Bielefeld. Zugespieltes Videomaterial zeigte grausamen Missbrauch von Enten in diesem Betrieb sowie tierschutzwidrige Tötungen ohne die gesetzlich notwendige Betäubung.

Die Staatsanwaltschaft ermittelte den Täter, bei dem es sich um einen angestellten Landwirt handelt. Der Mann tötete kranke Enten, indem er sie mit voller Wucht gegen Wände schleuderte oder mit einer Mistgabel erschlug. Nach Veröffentlichung der Bilder wurde der Landwirt fristlos gekündigt. Das Verfahren gegen die Betriebsleitung wurde jedoch eingestellt.

Diese Enten und Küken starben in den Hallen oder wurden brutal erschlagen – ihre toten Körper werden wie Müll entsorgt

Kranke, tote und sterbende Tiere

In der Anlage in Rietberg werden an die 2.000 Pekingenten und in der Vorweihnachtszeit zusätzlich Gänse gemästet. In den Stallabteilen, in denen Tiere verschiedener Altersstufen aufgezogen werden, entdeckten die Ermittler auch kranke und tote Enten. Einige Tierleichen lagen hier offenbar schon mehrere Tage lang zwischen den Lebenden. Enten litten an blutenden Wunden, gebrochenen Beinen, Augenentzündungen.

Eine Krankenbucht, in der solche Tiere separiert und behandelt werden müssen, gab es in diesem Betrieb nicht. Sogenannte Rückenlieger, die sich nicht mehr auf den Beinen halten konnten und im verkoteten Stroh lagen, wurden von anderen Enten überrannt. Einige Tiere befanden sich im Todeskampf. Schon Küken zeigten Wachstumsprobleme.

Mitarbeiter kicken qualgezüchtete Enten umher

Wie Puten und Hühner werden auch Enten in der Fleischindustrie dahingehend gezüchtet, in kürzester Zeit möglichst viel Brustfleisch anzusetzen. Ihre Muskeln und ihr Skelett kommen bei diesem Turbowachstum jedoch nicht mit. Viele Tiere fallen auf den Rücken und kommen aus eigener Kraft nicht mehr hoch. Sie verdursten oft qualvoll. In besagtem Betrieb in Rietberg kickten die Mitarbeiter Rückenlieger so lange mit dem Fuß herum, bis manche Tiere wieder auf die Beine kamen und panisch weghumpelten. 

Wasservögel ohne Wasser

Ein großes Problem in der Entenmast ist, dass es keine gesetzlich geregelten Haltungsvorschriften für die Tiere gibt. Für Pekingenten gelten das Tierschutzgesetz sowie die allgemeinen Bestimmungen der Tierschutznutztierhaltungsverordnung. Darin wird auf die ureigensten Bedürfnisse der Wasservögel allerdings nicht eingegangen. So gibt es beispielsweise nur Empfehlungen und freiwillige Vereinbarungen der Mäster, den Enten Wasser zur Verfügung zu stellen. In der Regel kommt in den Mastbetrieben das einzige Wasser jedoch nur tröpfchenweise aus Nippeltränken.

So können die Tiere weder ihr Gefieder putzen noch gründeln, also am Grund von flachen Gewässern nach Nahrung suchen und dabei Kopf und Vorderkörper ins Wasser tauchen. Ebenso wenig können sie ihr Sozialverhalten auf dem Wasser ausleben. Viele Mastenten haben daher ein völlig verdrecktes Gefieder und werden anfällig für Krankheiten. Manche Tiere leiden an Atemwegserkrankungen, da sie versuchen, im Stroh zu gründeln, das durch Kot und Urin meistens feucht ist. 

Totes Entenkueken
Dieses Küken hatte keine Chance – für die Betreiber ist ein einzelnes Leben offenbar nichts wert

Verstöße gegen das Tierschutzgesetz

PETA erstatte aus folgenden Gründen Strafanzeige gegen den Betrieb in Rietberg: unbehandelte kranke Tiere, fehlende Krankenbuchten, tote Enten, die zu lange zwischen den Lebenden lagen, tierschutzwidriger Umgang mit und illegale Tötung von Pekingenten. Das Gesetz schreibt vor, dass kranke Tiere, deren Behandlung für den Betrieb unwirtschaftlich wäre, auch bei sogenannten Nottötungen zuerst betäubt werden müssen.

Dass Enten hier scheinbar regelmäßig bei vollem Bewusstsein umgebracht wurden, ist nicht nur grausam, sondern erfüllt auch einen Straftatbestand. Um das Leid der Pekingenten umgehend zu beenden, wurde bereits das Veterinäramt des Kreises Gütersloh informiert.

Was Sie tun können 

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