Immer mehr große US-Universitäten ordnen angesichts der Coronavirus-Pandemie das Töten unzähliger Tiere an, die für die jeweiligen Versuche nicht als „absolut notwendig“ gelten. Einem Whistleblower zufolge drohen auch an deutschen Universitäten Massentötungen von Tieren, da Labore aufgrund der Corona-Krise geschlossen werden sollen.
Die aktuellen Entwicklungen verdeutlichen: Tierversuche sind vielfach unnötig
Noch immer fließen jedes Jahr Milliarden Euro – großteils aus Steuergeldern – in Tierversuche, die offensichtlich problemlos eingestellt werden können und in denen Tiere missbraucht werden, die für die Forschung „nicht notwendig“ sind.
PETA fordert alle Universitäten und Forschungsinstitute, die Tierversuche durchführen, zu folgenden Schritten auf:
- Einstellung aller Tierversuche und Sicherstellung der Versorgung der Tiere
- Überprüfung laufender und geplanter Experimente in Bezug auf den Nutzen für die menschliche Gesundheit unter Berücksichtigung des Schadens, der den Tieren zugefügt wird sowie der hohen Misserfolgsquote
- Umstieg auf tierfreie Forschungsmethoden, die für den Menschen relevante Ergebnisse hervorbringen
Tierversuche versagen häufig
Studien zeigen, dass 90 Prozent der Grundlagenforschung, die großteils Tierversuche involviert, keine Behandlungsmöglichkeiten für den Menschen hervorbringen. [1] 95 Prozent aller neuen Medikamente, die sich im Tierversuch als sicher und wirksam erwiesen, versagen in nachfolgenden klinischen Studien am Menschen. [2] Dennoch fließen in Deutschland nach wie vor Unsummen in Tierversuche, die zu einem großen Teil an Universitäten und anderen Forschungsinstituten stattfinden.
Tierversuche sind grausam
Wie sinnlos und grausam Tierversuche sein können, verdeutlichen diese Beispiele: An der Medizinischen Hochschule Hannover etwa wurden neugeborene Katzen taub gemacht und ein dreiviertel Jahr lang verschiedenen Experimenten ausgesetzt, für die Experimentatoren ihnen beispielsweise Apparaturen auf den Rücken nähten und auf den Kopf schraubten. [3] An der Universität Regensburg wurden Mäuse Stromschlägen und heißen Lichtstrahlen ausgesetzt, um das Angst- und Schmerzverhalten der Tiere zu beobachten. [4] In verschiedenen deutschen Instituten werden Affen zu Hirnforschungs-Experimenten missbraucht. Hierfür werden Rhesusaffen Titanzylinder in den Schädel implantiert, um sie im Primatenstuhl fixieren zu können, damit sie ihre Köpfe nicht mehr bewegen. Die Tiere werden Flüssigkeitsentzug ausgesetzt, damit sie kooperieren: Bei „richtigem“ Verhalten wartet als Belohnung Wasser oder Saft auf sie. [5, 6, 7] All diese Experimente wurden durch öffentliche Gelder finanziert.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren. Die Tierrechtsorganisation setzt sich für das Ende aller Tierversuche ein und fordert einen Paradigmenwechsel hin zu effektiveren, für den Menschen relevanten, tierfreien Forschungsmethoden.
Was Sie tun können
- Informieren Sie auch Ihre Freunde und Bekannten darüber, wie grausam und unnötig Tierversuche sind.
- Setzen Sie sich mit uns dafür ein, dass Fördergelder gerechter verteilt werden und tierfreie Methoden endlich angemessen unterstützt werden.
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Quellen
[1] Contopoulos-Ioannidis, D. G. et al. (2003): Translation of highly promising basic science research into clinical applications. The American Journal of Medicine, vol. 114, pp. 477-484.
[2] National Center for Advancing Translational Sciences (NCATS). About NCATS. https://ncats.nih.gov/about (zuletzt abgerufen am 17.03.2020).
[3] Konerding, W.S. et al. (2017): Encapsulated cell device approach for combined electrical stimulation and neurotrophic treatment of the deaf cochlea. Hearing Research, vol. 350, pp. 110–121
[4] Menon, R. et al. (2018): Oxytocin Signaling in the Lateral Septum Prevents Social Fear during Lactation. Current Biology, vol. 28, pp. 1066–1078
[5] Drebitz, E. et al (2019): Optimizing the Yield of Multi-Unit Activity by Including the Entire Spiking Activity. Frontiers in Neurosciences, vol. 13, art. 83.
[6] Michaels, J.A. et al. (2018): Neural Dynamics of Variable Grasp-Movement Preparation in the Macaque Frontoparietal Network. The Journal of Neuroscience, vol. 38, pp. 5759 –5773.
[7] Lovell, J. M. et al. (2015): Stimulation of the Dopaminergic Midbrain as a Behavioral Reward in Instrumentally Conditioned Monkeys. Brain Stimulation, vol. 8, pp. 868–874.