Corona lässt Stadttauben verhungern: Fütterungsverbote aufheben

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Durch die Corona-Pandemie hat sich die ohnehin drastische Lage für Stadttauben weiter verschlechtert. Schon unter normalen Bedingungen ist es den Tieren kaum möglich, artgerechtes Futter vorzufinden – doch dies verschärft sich nun dadurch, dass sich in den Städten kaum noch Menschen aufhalten.

Deshalb haben wir uns mit einem Schreiben an 78 deutsche Städte gewandt und sie dazu aufgefordert, bestehende Taubenfütterungsverbote auszusetzen und kommunale Fütterungen zu organisieren. Kommunen sind tierschutzrechtlich verpflichtet, Stadttauben zu schützen. Dies beinhaltet nicht nur deren artgerechte Versorgung, sondern auch Verantwortung dafür, dieses menschengemachte Tierschutzproblem zu lösen. Im Dezember 2021 wurde dazu nun ein neues Rechtsgutachten veröffentlicht. [1]

Warum geht es Stadttauben so schlecht?

Tauben leiden in unseren Städten Hunger, Not und zum Teil schlimmste Verletzungen – und schuld daran ist der Mensch. Bei sogenannten Stadttauben handelt es sich um gezüchtete, domestizierte Tiere, die ausgesetzt wurden und als verwilderte Haustiere somit „in ihrem Nahrungserwerb völlig auf den Menschen angewiesen sind“. [1] Das Schicksal der Stadttauben ist vergleichbar mit dem der zahllosen sogenannten Straßenhunde in Ländern wie Rumänien.

Tote Taube

Fütterungsverbote verschlimmern das Leid

Artgerechte Taubennahrung besteht aus Körnern und Samen – doch die sind für die ausgesetzten Tiere in Städten kaum vorzufinden. Viele Tauben sind aufgrund ihrer schutzlosen und ausgelieferten Situation geschwächt und damit anfällig für Krankheiten.

Aus juristischer Sicht ist ein Fütterungsverbot aufgrund des im Grundgesetz verankerten Staatsziels Tierschutz auch ohne die aktuelle Corona-Pandemie höchst bedenklich.

Unsere Forderung

Wir haben uns mit einem Schreiben an 78 deutsche Städte und damit an die jeweils zuständigen Veterinärämter, Umweltausschüsse und Oberbürgermeister gewandt, um sie zu tierfreundlichem Handeln zu bewegen. Unsere Aufforderung beinhaltet das Aussetzen des Taubenfütterungsverbots sowie die Organisation von kommunalen Fütterungen.

Tauben picken nach Brot auf der Strasse

So können Sie helfen

  • Klären Sie Familie, Freunde und Bekannte über das Leid der Stadttauben auf.
  • Erkundigen Sie sich in Ihrer Stadt nach Stadttaubenprojekten und entsprechenden Initiativen und setzen Sie sich gemeinsam für die Errichtung und Pflege von betreuten Taubenschlägen ein.
  • Informieren Sie sich auch über die Ursachen für das Leid der Tauben, darunter beispielsweise die grausamen Taubenwettflüge.