Tiere im Regenwald: Faszinierende Artenvielfalt des Dschungels

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Der Regenwald bietet Lebensraum für die verschiedensten Tiere. Obwohl weniger als fünf Prozent unserer Erde mit Regenwald bedeckt sind, lebt hier rund die Hälfte aller Tierarten. [1] Davon sind noch unzählige Arten unerforscht.

Die unglaubliche Artenvielfalt des Regenwalds

Die Artenvielfalt des Regenwalds hat ihren Ursprung in seinen perfekten Lebensbedingungen. Durch den Wegfall der Jahreszeiten und einer konstanten Temperatur zwischen 20 und 28 Grad fühlen sich hier verschiedenste Tierarten wohl. Die tropische Feuchte des Waldes bietet ihnen zudem stets Zugang zu Trinkwasser. Viele dieser Tiere haben Spezialisierungen wie etwa Tag- oder Nachtaktivität gebildet oder sich an die verschiedenen Nahrungsquellen angepasst. So leben einige Tiere nur in einem bestimmten Baum, während andere sich durch Gift vor natürlichen Feinden schützen. [1]

Durch die fortschreitende Abholzung der Regenwälder verlieren jedoch immer mehr Tiere ihren Lebensraum; inzwischen sind bereits zahllose Arten gefährdet. Durch Lebensraumzerstörung, Wilderei und den Klimawandel sterben jeden Tag 150 Arten weltweit für immer aus. [2]

Gefährlich, giftig, einzigartig: Welche Tiere leben im Regenwald?

Insekten, Spinnen, Krebstiere

Den größten Anteil der Tiere im Regenwald bilden Insekten, Spinnen und Krebstiere. So leben hier beispielsweise rund 40 verschiedene Arten der Blattschneiderameise. Diese faszinierenden, kleinen Tiere arbeiten nicht nur in perfekter Symbiose zusammen, sie züchten sogar ihre eigenen Pilze. Dafür tragen die Ameisen Blätter zu den Pilzen in den Untergrund, damit sie dort besser wachsen können. [3]
 

Reptilien

Der Regenwald ist auch für seine Reptilienarten bekannt. Im südamerikanischen Regenwald etwa lebt die Anakonda, die mit bis zu 10 Metern Länge als größte Schlange der Welt gilt. Und im zentralafrikanischen Regenwald ist die Nashornviper, eine der giftigsten Schlangen der Welt, anzutreffen. [4] 

Vögel

Besonders auffällig sind die Vögel des Regenwaldes wie Papageien, Paradiesvögel und Kolibris. Durch ihr farbenprächtiges Gefieder und ihre exotischen Balztänze wollen männliche Tiere ihre Paarungschancen bei den Vogeldamen steigern. Andere Vogelarten wiederum, wie beispielsweise der Tukan, nutzen ihren auffälligen und großen Schnabel eher zur Verteilung der Körperwärme. [4] Auch der Kolibri hat herausragende Fähigkeiten: Mit fast 100 Flügelschlägen pro Sekunde schwebt er in der Luft, während er Nektar aus Blüten saugt. Mit seinem schillernden Gefieder hält er Konkurrenten von seinen Lieblingsblumen fern. [5] Zudem hat er mit über 340 Arten weltweit eine große Familie.
 

Säugetiere

Obwohl die Säugetiere nur einen kleinen Teil der unzähligen Tierarten im Regenwald ausmachen, leben hier einige der ungewöhnlichsten und exotischsten Tiere. Dazu gehört beispielsweise der Tapir, der sich durch seinen kurzen, aber kräftigen Rüssel auszeichnet. Tapire gibt es bereits seit 50 Millionen Jahren, damit gelten sie als eine Art Ur-Tier. Allerdings gibt es heute nur noch fünf Arten, die fast alle als gefährdet gelten. [6] Auch das Okapi, ein ebenfalls exotischer Bewohner des Regenwaldes, wird als stark gefährdet eingestuft. Mittlerweile trifft man die faszinierenden Waldgiraffen nur noch in den Wäldern der Demokratischen Republik Kongo an, in Uganda gelten sie bereits als ausgestorben. [7]
 

Menschenaffen

Ebenfalls tierische Vertreter des Regenwaldes sind unsere nahen Verwandten, die Menschenaffen. Doch auch sie sind vom Aussterben bedroht: Bonobos, Schimpansen, Orang-Utans und Gorillas verlieren durch die Rodung der Regenwälder immer mehr Lebensraum. So kommen Orang-Utans nur noch auf den Inseln Borneo und Sumatra vor. [4] Dabei sind die Menschenaffen überaus empfindsame und intelligente Tiere. Beispielsweise können Orang-Utans 1.000 verschiedenen Pflanzen unterscheiden. [8]
 

Was bedroht die Tiere im Regenwald?

Vor allem der Mensch ist dafür verantwortlich, dass so viele Tierarten auf der Welt gefährdet sind und unwiderruflich aussterben werden. Riesige Regenwaldflächen werden gerodet, um Tierfutter wie Soja anzubauen oder die Flächen als Weideland für die Tierwirtschaft zu nutzen. [9] Für tierische Produkte wie Fleisch, Milch, Fischfleisch und Eier wird der Lebensraum von Wildtieren auf dieser Weise zerstört. Daneben zerteilen Straßen einen Großteil der noch vorhandenen Lebensräume und verhindern ein Ausbreiten der Arten. Dünger, Pestizide und Herbizide verschmutzen Luft, Boden und Gewässer. Auch der vom Menschen verursachte Klimawandel lässt viele Arten sterben. Und auch hier ist die Tierwirtschaft in hohem Maße verantwortlich, denn sie verursacht Unmengen an CO2, Methan und Lachgas.
 

Nicht zuletzt sind die Tiere im Regenwald durch Jagd und den Tierhandel stark bedroht. Einige Tierarten werden wegen ihres Fleisches, ihres Fells oder als Trophäe so stark bejagt, dass sich die Bestände kaum von allein erholen können. Für den Reptilienhandel werden Wildtiere wie Bartagamen, Schlangen und Schildkröten oftmals gewaltsam aus ihren Lebensräumen gerissen und in anderen Ländern als „Haustiere“ verkauft. Auch bei vielen Tieren, die in Zoos eingesperrt und zur Schau gestellt werden, handelt es sich um Wildfänge aus der Natur. Insbesondere Menschenaffen, Elefanten und Fische werden häufig gefangen und an Zoos verkauft, da diese Tierarten besonders sensibel sind und sich unter den schlechten Haltungsbedingungen im Zoo kaum vermehren.

Helfen Sie, die Tiere im Regenwald zu schützen​​

  • Bitte kaufen Sie niemals exotische „Haustiere“ wie Schlangen, Spinnen, Bartagamen oder Schildkröten. Wenn Sie ein solches Tier aufnehmen möchten, besuchen Sie bitte ein Tierheim – dort warten viele Exoten auf ein neues Zuhause.
  • Besuchen Sie niemals Zoos oder Tierparks, denn es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich bei manchen Tieren im Zoo um Wildfänge handelt.
  • Die Produktion von Fleisch, Milch, Fischfleisch und Eiern ist in hohem Maße verantwortlich für die Abholzung des Regenwaldes und den Klimawandel. Indem Sie sich für eine rein pflanzliche Ernährung entscheiden, tragen Sie einen wichtigen Teil dazu bei, die Tiere im Regenwald zu schützen.