Marleys Zustand war kritisch – das ist sein Kampf ums Überleben

Teilen:

Marleys Geschichte ging unserem gesamten Team unter die Haut. Als wir Marley fanden, konnte keiner wissen, dass das Leben des kleinen Welpen an einem dünnen Faden hing. Als unser Team von PETA HELPS ROMANIA mit der Kastrationskampagne in einem ländlichen Gebiet unterwegs war, wurden die Mitarbeiter zu einem Notfall gerufen. Ein kleiner Welpe sei wahrscheinlich von einem Auto angefahren worden und konnte nun nicht mehr richtig laufen. Es war klar, dass wir helfen mussten, so machte sich das Team auf den Weg in das 60 Kilometer entfernte Örtchen.

Marleys Zustand war kritisch – doch wir ahnten nicht, was ihm noch bevorstand

Dort wartete die Familie, die den kleinen Vierbeiner aufgefunden hatte. Sofort war zu erkennen, dass sein Zustand kritisch war. Marley hatte massive Schmerzen, er winselte bei jeder Bewegung. Wir mussten ihn dringend röntgen lassen, um herauszufinden, welche seiner Knochen durch den Aufprall mit dem Auto gebrochen worden waren. Der kleine Welpe wurde behutsam in einen Käfig unseres Autos gesetzt und umgehend in eine befreundete Tierarztpraxis gebracht. Das Ergebnis der Röntgenuntersuchung war verheerend. Beide Vorderbeine und das Becken waren schwer verletzt und gebrochen. Es würde Wochen dauern, bis er wieder gesund sein würde – doch wir wollten es versuchen und dem kleinen Leben eine Chance geben.

Marleys Vorderbeine bekamen einen stabilen Gips und der kleine Vierbeiner wurde in einer Intensivbehandlung versorgt. Doch schnell wurde klar, dass das nicht das einzige Problem war. Wenige Stunden nachdem der kleine Welpe versorgt worden war, zeigte er Übelkeit und fing an zu erbrechen. Ihm war schlecht, sein Kopf gesenkt und er zeigte plötzlich keinerlei Interesse mehr an seiner Umwelt.

Sein Bauch war vor Schmerzen verkrampft und unser Team alarmiert. Denn alle Symptome waren typisch für die Erkrankung „Parvovirose“ – eine oftmals tödlich verlaufende Krankheit, die massive Durchfälle und Erbrechen hervorruft. Viele der Welpen, die an Parvovirose erkranken, sterben nach wenigen Tagen. Die Tage zuvor sind gekennzeichnet von massiven, grauenvollen Schmerzen, Erbrechen, Durchfall und einem sehr schlechten Allgemeinzustand. Das Team ließ keine Zeit verstreichen und testete Marley umgehend. Das Testergebnis war eindeutig.

Marley war mit Parvovirose infiziert

Wie würde der Welpe, der bereits so viel durchgemacht hatte, das überstehen? Hatte er überhaupt eine Chance? Wir wollten es zumindest versuchen, auch wenn die Hoffnung so unglaublich gering war, dass Marley es schaffen würde.

So begannen wir umgehend mit der Behandlung. Marley bekam über einen Venenkatheter dringend benötigte Medikamente. In einer Intensivtherapie kümmerte sich unser Team Tag und Nacht um den kleinen Welpen. Sein kleiner Körper lag schwer in seinem Käfig auf der Krankenstation. Er hatte keine Kraft, sich zu bewegen – er schien sich selbst aufzugeben. Seine kleinen dunklen Augen ließ er die meiste Zeit geschlossen.

Immer größer wurden die Zweifel und die Angst, dass Marley es nicht schaffen würde

Es vergingen einige Tage, geprägt vom Kampf um das Leben von Marley und mit der Frage, wann es Zeit wäre, den kleinen Welpen von diesen Leiden zu erlösen. Doch als wir beinahe aufgeben wollten, schien es, als hätte Marley uns zugehört. Langsam machte er seine müden Augen auf. Immer wieder fing er an, mit seiner kleinen Rute zu wedeln, wenn das Team mit ihm sprach.

Wir spürten, er hatte nicht aufgegeben – er hatte beschlossen, zu kämpfen und diesen Kampf zu gewinnen!

Nach Tagen der völligen Kraftlosigkeit kam das Leben ganz langsam in Marleys Körper zurück. Vorsichtig hob er seinen Kopf. Seine kleinen Augen blinzelten uns an und er schien ganz langsam sein Umfeld wieder wahrzunehmen. Als wäre er aus einem langen Alptraum endlich erwacht.

Marley machte von Tag zu Tag immer weitere Fortschritte. Er fing an, aufzustehen, um ein paar Schritte zu gehen. Auch der Hunger kam zurück und der kleine Welpe begann, kleine Happen Nahrung aufzunehmen. Das Glück konnte unser Team kaum in Worte fassen, was waren es zuvor doch Tage voller Hoffnungslosigkeit an Marleys Seite. Tage, an denen keiner mehr dachte, der Kleine würde es schaffen. Doch Marley hatte es allen gezeigt, trotz seiner noch eingegipsten Beine und seinem mageren, ausgezehrten Körper saß er am Tor unseres EDUXANIMA-Büros und fing an, die Umwelt zu beobachten. Immer wieder bellte er leise.

Vielleicht, weil er sagen wollte: Hallo Welt, ich bin zurückgekehrt

Marley wird noch einige Wochen in medizinischer Behandlung bleiben. Wenn er gesund ist und auch seine schwerwiegenden Brüche geheilt sind, darf er sich auf den Weg in ein liebevolles Zuhause machen. So lange findet Marley Platz in unserer Notunterkunft Triva.

In Rumänien ist die Parvovirose weit verbreitet. Viele Welpen sterben, weil sie nicht gegen die oft tödlich verlaufende Krankheit geimpft sind. Helfen Sie uns, das Welpensterben zu unterbrechen, und retten Sie Welpen mit einer lebensrettenden Impfung, indem Sie unser Projekt in Rumänien unterstützen.

Was Sie tun können

Rumänien ist das Land mit den meisten heimatlosen Hunden in ganz Europa. Tausende von ihnen werden Jahr für Jahr von Hundefängern gefangen und in städtischen Tierheimen und Tötungsstationen untergebracht. Um dieses Leid zu verringern, haben wir gemeinsam mit unserem Partner Eduxanima ein großes Kastrations- und Bildungsprogramm vor Ort ins Leben gerufen.

Mit einer mobilen Kastrationskampagne können wir jedes Jahr über 8.000 Tieren helfen. Mithilfe von Kastration und Registrierung sorgen wir für eine nachhaltige Populationskontrolle von Hunden und Katzen. Durch Spenden von Laufleinen und Nahrung und mit medizinischer Versorgung hilft unser Team Hunden, die auf der Straße leben, und jenen, die zwar ein Zuhause haben, aber im Freien gehalten werden.

Kinder lernen im Tierschutzunterricht an Schulen, wie wichtig es ist, Mitgefühl und Empathie für alle Lebewesen zu entwickeln. Durch Gespräche mit Politikern und lokalen Bürgermeistern wird die Kampagne auf viele weitere Orte in Rumänien ausgeweitet, denn nur so lässt sich das Leid tausender Tiere langfristig verringern. Wo immer Hilfe benötigt wird, helfen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Kräften.

Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende, damit wir das Kastrationsprojekt in Rumänien weiter ausbauen können.