Noch immer werden in Deutschland über eine Million Kühe und Bullen den Großteil ihres Lebens angebunden im Stall gehalten – vor allem in Bayern und Baden-Württemberg. Bei dieser Haltungsform sind die Tiere so am Hals fixiert, dass sie sich nicht einmal umdrehen können. Die Folge ist massives körperliches und seelisches Leid.
Erfahren Sie hier mehr über die tierquälerische Haltung und wie Sie dazu beitragen können, das Leid der Rinder zu beenden.
Die Anbindehaltung in Deutschland verursacht massives Tierleid
Vor allem in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen ist die Anbindehaltung noch sehr stark verbreitet. In Betrieben mit dieser Haltungsform stehen Rinder das ganze Jahr oder bis zu neun Monate, also über die langen Wintermonate, angebunden im Stall – auch in Biobetrieben. [1]
Diese tierquälerische Haltungsform kann nicht nur psychische Schäden hervorrufen, sondern auch körperliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen. Darunter fallen:
- schmerzhafte Liegeschwielen,
- entzündete Gelenke,
- Lahmheit,
- Einschnürungen und Quetschungen am Hals durch die Anbindevorrichtungen.
Verstärkt werden diese Erkrankungen zum Beispiel bei unbeweglichen Halsrahmen als Anbindevorrichtung, bei verschlissenen oder fehlenden Liegematten und bei zu kurzen bzw. zu schmalen Liegeflächen. Oftmals liegen die Tiere dauerhaft in ihren eigenen Exkrementen.
Bei der Anbindehaltung sind die Rinder an kurzen Ketten angebunden und liegen so im eigenen Kot oder auf Kotgittern.
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PETA erstattet regelmäßig Anzeigen gegen Betriebe mit Anbindehaltung
Wir von PETA Deutschland erstatten immer wieder Strafanzeigen gegen Betriebe mit Rinderanbindehaltung.
Zahlreichen Autor:innen der juristischen Fachliteratur zufolge verstößt die Anbindehaltung gegen § 17 des Tierschutzgesetzes (TierSchG) und ist darüber hinaus regelmäßig strafbar, [2-8] da diese Haltungsform die Rinder massiv in ihren Grundbedürfnissen einschränkt und massive Leiden verursacht.
Anbindehaltung tierschutzwidrig: PETA zeigt immer wieder Betriebe an
Seit November 2022 haben wir insgesamt gegen etwa 75 Rinderhaltungsbetriebe in Bundesländern wie Hessen, Bayern und Baden-Württemberg Strafanzeigen erstattet. Dass diese in vielen Fällen eingestellt wurden, kritisieren wir aufs Schärfste.
Die Politik muss die tierquälerische Haltungsform unterbinden – fordern Sie ein umfassendes Verbot!
Wir appellieren eindringlich an die Bundesregierung, die Anbindehaltung von Rindern – in jeglicher Form – im Zuge der Tierschutzgesetz-Novelle klarstellend und endgültig zu verbieten, da zahlreiche Ermittlungsverfahren trotz regelmäßiger Erfüllung des Straftatbestandes eingestellt werden. Gleichzeitig muss die Politik Landwirt:innen mit Ausstiegshilfen unterstützen.
Fordern Sie Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir auf, die tierquälerische Anbindehaltung von Kühen abzuschaffen.
Die Bundestierärztekammer hat bereits 2015 eindeutig festgestellt: „Anbindehaltung ist nach derzeitigem wissenschaftlichem Kenntnisstand nicht mehr zeitgemäß. Die Bundestierärztekammer hält einen kompletten Ausstieg aus der Anbindehaltung für erforderlich.“
Im November 2024 hat die unabhängige Beauftragte der Bundesregierung für Tierschutz Ariane Kari gemeinsam mit bundesweit agierenden wissenschaftlich relevanten Verbänden und Lehrstühlen für Tierschutz an veterinärmedizinischen Fakultäten dafür plädiert, dass „ein umfassendes und zeitnahes Verbot der Anbindehaltung jeglicher Tierarten Eingang in das Tierschutzgesetz“ finden muss.
Auch wenn die Haltung von Rindern in den am weitesten verbreiteten Laufställen ähnliches Tierleid verantwortet, so fordern wir zumindest die sofortige Beendigung der Anbindehaltung von allen Rindern in Deutschland.
Rinder in Anbindehaltung: Massive Missstände bei Zulieferern von Ehrmann und Alpenhain
Die tierquälerische Anbindehaltung von Rindern ist ein gravierendes Problem – auch bei Betrieben, die bekannte Molkereiproduzenten wie Ehrmann und Alpenhain beliefern.
Tierleid bei vier Zulieferern von Ehrmann
Uns wurden im Herbst 2023 Aufnahmen aus mehreren Betrieben im Allgäu zugesandt, die Rinder zeigen, die in maroden Ställen angebunden sind, so dass sie sich kaum bewegen und nicht umdrehen können. Die Tiere sind gezwungen, in ihren eigenen Ausscheidungen auszuharren. Eine Kuh hat eine Verletzung in Form einer Schwellung am Bein, ein anderes Tier versucht verzweifelt, aus einer zu kleinen Tränke zu trinken.
Im Dezember 2023 haben wir von PETA Deutschland Anzeige gegen vier Betriebe erstattet, in denen die tierquälerische Anbindehaltung praktiziert wird. Die uns übermittelten Videoaufnahmen deuten darauf hin, dass diese Betriebe Kuhmilch an die Firma Ehrmann liefern.
Artwidrige Haltung bei Milchlieferanten von Alpenhain
Ende Juli 2024 erreichte uns eine Whistleblower-Meldung zu einer Rinderhaltung im oberbayrischen Landkreis Ebersberg.
Das uns zugespielte Bildmaterial zeigt, wie die Tiere unter artwidrigen Bedingungen in Anbindehaltung leben:
- Die in der Milchindustrie ausgebeuteten Kühe sind an kurzen Ketten fixiert und ihre Hinterbeine teilweise zusätzlich mit Fußfesseln zusammengebunden, was sie weiter einschränkt.
- Die Rinder in dem Betrieb fristen ihr Dasein festgebunden am selben Platz, an dem sie essen, schlafen, ruhen und ihre Notdurft verrichten.
- Auf den harten Betonböden können sich die Tiere nicht einmal umdrehen und ihre Gelenke werden bei jedem Aufstehen und Hinlegen in Mitleidenschaft gezogen.
- Die Tiere liegen außerdem mit ihrem hinteren Körperteil auf den Kotgittern, was gesundheitliche Beschwerden an Euter, Gelenken und Klauen begünstigt.
Der Betrieb gehört zu Milchlieferanten des bekannten Konzerns Alpenhain Käsespezialitäten GmbH, wie uns dieser auf Anfrage bestätigte.
Wegen massiver Verstöße gegen das Tierschutzgesetz haben wir Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft München II erstattet und den Betrieb beim zuständigen Veterinäramt gemeldet.
Chronik: Schockierende Zustände in Betrieben mit tierquälerischer Anbindehaltung
Immer wieder erreichen uns bei PETA Deutschland Meldungen über tierquälerische Zustände in auf Höfen, bei denen Tiere in Anbindehaltung leiden. Diese Berichte zeichnen ein erschreckendes Bild von den Missständen, die in vielen Betrieben herrschen – vor allem in kleinen und mittelständischen.
In zahlreichen Fällen wurden Rinder in engen, unhygienischen Ställen gehalten, ohne ausreichende Bewegungsfreiheit oder Zugang zu frischer Luft und Tageslicht. Die Tiere leiden unter schweren gesundheitlichen Problemen, die oft unbehandelt bleiben.
Diese Chronik dokumentiert die Vielzahl der Fälle tierschutzwidriger Anbindehaltung seit April 2022 und verdeutlicht die dringende Notwendigkeit für umfassende politische Reformen und ein Umdenken der Unternehmen, die Milch aus solch tierquälerischen Betrieben beziehen.
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2024
Oktober 2024
Ende Oktober 2024 erreichte uns bei PETA Deutschland eine Whistleblower-Meldung über eine tierquälerische Anbindehaltung von Kühen im Rhein-Lahn-Kreis. Das uns zugespielte Bildmaterial zeigt eine ganzjährige Anbindehaltung mit zahlreichen Missständen: Die Hinterbeine und Euter liegen auf den harten Kotgittern auf, viele Tiere leiden unter Knochen- und Klauenfehlstellungen oder an kahlen Stellen von den Eisenketten um ihren Hals. Harte, schmutzige Liegeflächen führen zudem zu Wunden und Entzündungen. Außerdem zeigen einige Tiere Verhaltensauffälligkeiten durch die artfremde Haltung.
Der Landwirt hält zusätzlich Rinder, Kälber und Schweine in kargen und kotverschmutzten Buchten.
Mitte November 2024 erstatteten wir Anzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Koblenz.
August 2024
Landkreis Regen: Im August 2024 erreichten uns erneut schockierende Fotos: Eine aufmerksame Person dokumentierte im bayerischen Viechtach miserable Zustände in einem Stall. Dort leben die Rinder vermutlich ganzjährig in Anbindehaltung.
Rundherum grüne Wiesen und weitläufige Landidylle: Der Stall ist jedoch alt, dunkel und klein. Die Rinder werden an kurzen Ketten fixiert, alle Tiere sind durchweg mit bereits eingetrocknetem Kot verdreckt und liegen auf fäkaliendurchtränkter Einstreu. Auch in diesem Fall haben wir am 23. August 2024 Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Deggendorf erstattet. Der Fall wurde zuvor bereits dem Veterinäramt gemeldet.
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2023
November 2023
Landkreis Ludwigsburg: Zugespieltes Material deckt auf, wie junge Rinder im Erdgeschoss eines Wohnhauses eingesperrt sind. Bei absoluter Dunkelheit sind die Tiere an kurzen Ketten fixiert und werden für ihr Fleisch gemästet. Bewegung an der frischen Luft erleben die Tiere unregelmäßig bis gar nicht. Sie sind dem Halter wehrlos ausgeliefert.
Landkreis Sigmaringen: In dem werden die Rinder an kurzen Metallketten in dauernder Anbindehaltung fixiert. Sie stehen in ihren eigenen Fäkalien, sie haben keine trockenen Liegeflächen zur Verfügung. An ihren Hinterteilen haben sich bereits angetrocknete Kotplatten gebildet, die zu schmerzhaften Hautschäden führen können. Die Aufnahmen zeigen, dass der ganze Stall sehr verdreckt ist. Mittendrin läuft ein Kälbchen umher.
Landkreis Ebersberg: In diesem Betrieb werden die Rinder in dauernder Anbindehaltung fixiert. Sie müssen mit dem Hinterteil auf Kotgittern stehen oder liegen. Die kurzen Ketten haben bereits zu Schürfwunden in den Nacken mancher Tiere geführt. Die qualzuchtbedingt massigen Tiere haben kaum ausreichend Platz, um gleichzeitig nebeneinanderzuliegen.
Hohenlohekreis: In diesem Betrieb werden die Tiere in dauernder Anbindehaltung fixiert. Der Stall ist klein, dunkel und verdreckt. Die Metallketten sind kurz und haben bei einigen Tieren bereits zu Schürfwunden im Nacken geührt. Selbst die Bundesregierung stimmt zu, dass die dauerhafte oder zeitweise Anbindehaltung von Rindern „zu erheblichen Beeinträchtigungen in allen Funktionskreisen des arteigenen Verhaltens“ führt. [9]
Ortenaukreis: In diesem Betrieb werden die Tiere in dauernder Anbindehaltung fixiert. Der Stall ist klein und verdreckt. Die Tiere stehen in ihren eigenen Fäkalien, dabei mit den Hinterläufen entweder auf der Kante des Kurzstands oder komplett im Güllekanal. Auch ein kotverschmiertes Jungtier in Anbindehaltung war in den Aufnahmen zu sehen.
Landkreis Rosenheim: In diesem Betrieb werden die Rinder in dauernder Anbindehaltung fixiert. Die Tiere müssen in Fäkalienpfützen stehen, sie haben keine trockene Liegefläche zur Verfügung. An ihren Körpern haben sich bereits Kotplatten gebildet.
Landkreis Nürnberger Land: In diesem Betrieb werden die Rinder in dauernder Anbindehaltung in einem kleinen, verdreckten Stall fixiert. Den Tieren stehen keine trockenen Liegeflächen zur Verfügung, viele von ihnen sind am halben Körper mit Fäkalien verschmiert. Einige andere haben bereits Schürfwunden von den Halsbändern der tierschutzwidrigen Haltung davongetragen.
September 2023
Landkreis Esslingen: In diesem Betrieb werden die Rinder in dauernder Anbindehaltung fixiert. Der Kurzstand wird den massigen Körpern der Tiere nicht gerecht, sie stehen mit den Hinterläufen auf der Kante oder komplett im Güllekanal hinter ihnen. Auch ein Jahr später hat sich an diesen tierschutzwidrigen Zuständen nichts geändert. Im August 2024 erstatteten wir erneut Anzeige.
August 2023
Landkreis Ebersberg: In diesem Betrieb werden die Rinder in dauernder Anbindehaltung fixiert. Die Halsbänder sitzen hauteng um den Hals der Tiere. Dicht an dicht gedrängt, fristen sie ein reizarmes Dasein an immer demselben Platz, an dem sie essen, ruhen und sich erleichtern müssen.
Landkreis Traunstein: In diesem Betrieb werden die Rinder in einem kleinen, dunklen Stall in dauernder Anbindehaltung fixiert. Die Metallkette hat bereits zu deutlichen Schürfwunden im Nacken einiger Tiere geführt. Der Güllekanal hinter den Tieren quillt über, so dass die Tiere mit den Hinterläufen nicht nur auf dem Kotgitter, sondern zusätzlich in ihren eigenen Fäkalien stehen und liegen müssen.
Juli 2023
Hohenlohekreis: In diesem Betrieb werden die Rinder an kurzen Metallketten in dauernder Anbindehaltung fixiert. Ihnen stehen keine trockenen Liegeflächen zur Verfügung. Die Tiere müssen permanent mit ihren Hinterläufen auf den Kotgittern stehen oder liegen, was zu schmerzhaften Klauenproblemen und Euterentzündungen führen kann.
Juni 2023
Main-Kinzig-Kreis: In diesem Betrieb werden die Rinder in dauernder Anbindehaltung fixiert. Sie müssen in einem sogenannten Kurzstand stehen, sie sind gezwungen, tagein, tagaus an die Wand zu schauen. Ihre Körper sind zu massig für den wenigen Platz, an dem sie ruhen, essen und sich erleichtern müssen. Die Rinder liegen teilweise mit dem Hinterteil und Euter auf der Kante oder im Güllekanal in der Mitte des Stalls.
Landkreis Wunsiedel: In diesem Betrieb werden Rinder in Anbindehaltung und Kälber in Gruppen gehalten. An kurzen Metallketten fixiert, bleibt den Kühen, die für ihre Milch ausgebeutet werden, keine Wahl, als in ihren eigenen Fäkalien zu liegen. Auch den Kälbern, die in einer kleinen Bucht eingesperrt sind, steht keine trockene Liegefläche zur Verfügung.
Landkreis München: Zugespieltes Material zeigt unhaltbare Zustände in vier Betrieben mit Anbindehaltung und Laufställen. Mit Metallbügeln fixiert, müssen die massigen Rinder in der Anbindehaltung mit der Hüfte auf der Kante und dem Hinterteil auf dem Kotgitter in ihren eigenen Fäkalien liegen. Der Laufstall und die Tiere sind kotverdreckt, was Krankheitsrisiken und Rutschgefahr mit sich bringt. Es wurde außerdem beobachtet, wie eine blutende Kuh über Stunden unbehandelt blieb.
Mai 2023
Landkreis Erding: In diesem Betrieb werden die Rinder in dauernder Anbindehaltung fixiert. Der Stall ist klein und dunkel. Die Tiere haben kaum ausreichend Platz, um einen Schritt nach hinten zu gehen. Selbst die Bundesregierung stimmt zu, dass die dauerhafte oder zeitweise Anbindehaltung von Rindern „zu erheblichen Beeinträchtigungen in allen Funktionskreisen des arteigenen Verhaltens“ führt. [9]
April 2023
Hohenlohekreis: In diesem Betrieb werden die Rinder in dauernder Anbindehaltung in einem maroden, dunklen Stall fixiert. Die Ketten haben bereits zu Schürfwunden in den Nacken der Tiere geführt. Ihre Körper sind kotverdreckt, einige Rinder leiden bereits unter schmerzhaften Gelenkproblemen durch die tierschutzwidrigen Haltungsbedingungen.
Landkreis Neustadt an der Waldnaab: In diesem Betrieb werden die Rinder in dauernder Anbindehaltung fixiert. Der Stall ist sehr dunkel und die Ketten kurz. Die Beine der Jungtiere sind kotverdreckt, denn sie müssen täglich an ein und demselben Platz ruhen, essen und sich erleichtern.
Landkreis Miesbach: Wie qualvoll die tierschutzwidrige Anbindehaltung ausgestaltet werden kann, wird besonders in diesem Betrieb deutlich. Hier sind die Rinder nicht nur durch Ketten um den Hals fixiert, zusätzlich werden ihre Schwänze noch an einem Strick in die Höhe gehalten. Die massigen Tiere können sich nicht gleichzeitig hinlegen und sind gezwungen, tagein, tagaus auf dieselbe Wand zu schauen.
März 2023
Landkreis Miesbach: Hier wurde in gleich zwei Betrieben die tierquälerische Anbindehaltung aufgedeckt und angezeigt. Die Rinder werden an kurzen Ketten in dauernder Anbindehaltung fixiert. Ein Betrieb bindet zusätzlich die Schwänze der Tiere in die Höhe. Dort müssen die massigen Tiere mit dem Hinterteil und ihrem qualzuchtbedingt großen Euter auf Kotgittern liegen. Der andere Betrieb hält die Jungtiere dicht an dicht, so dass ihnen weder ausreichend Raum noch trockene Flächen zum Liegen zur Verfügung stehen, geschweige die Möglichkeit, ihrem Spieltrieb zu folgen.
Berlin: In einem Berliner Betrieb werden die Rinder in dauernder Anbindehaltung fixiert. Die kurzen Ketten haben den Tieren bereits Schürfwunden im Nacken zugefügt. Teilweise stehen sie auf der Kante des Kurzstandes, einige leiden aufgrund der Einschränkungen bereits unter schmerzhaften Gelenkproblemen. Die Tiere müssen an ein und demselben Platz ruhen, essen und sich erleichtern – Tag für Tag.
Landkreis Lichtenfels: In diesem innerstädtischen Betrieb werden die Rinder mit Halsbändern an kurzen Ketten in dauernder Anbindehaltung fixiert. Die Tiere sind gezwungen, an einem Ort zu ruhen, zu essen und sich zu erleichtern. Sie leiden unter der Einengung und Eintönigkeit.
Landkreis Biberach: In diesem Betrieb werden die Rinder an kurzen Ketten in dauernder Anbindehaltung fixiert. Sie haben nicht einmal ausreichend Platz, um sich alle gleichzeitig hinzulegen. Aufnahmen zeigen auch ein Kalb, das tierschutzwidrig ohne ausreichenden Witterungsschutz und trockener Liegefläche in einem sogenannten Kälberiglu eingesperrt ist.
Februar 2023
Landkreis Miesbach: In einem Betrieb im Landkreis Miesbach werden die Rinder in dauernder Anbindehaltung fixiert. Die Ketten sind gerade lang genug, damit sie die kleinen Wasserschalen erreichen können. Mit ihrem Hinterteil müssen die Tiere auf Kotgittern liegen, was für Kühe, die für ihre Milch ausgebeutet werden, aufgrund ihres Euters besonders schmerzhaft ist.
Januar 2023
Landkreis Esslingen: In einem Betrieb im Landkreis Esslingen werden die Rinder an kurzen Ketten in dauernder Anbindehaltung fixiert. Der Stall ist verdreckt und so auch die Körper der Tiere. Dicht an dicht haben sie keine Möglichkeit, sich zu pflegen oder gleichzeitig nebeneinander eine Liegeposition einzunehmen.
Landkreis Miesbach: In diesem Betrieb werden die Rinder an kurzen Ketten in dauernder Anbindehaltung fixiert. Die Ketten haben bereits Schürfwunden an den Hälsen mancher Tiere verursacht. Mit ihren Hinterläufen müssen sie auf Kotgittern stehen oder liegen, was zu schmerzhaften Klauenproblemen und Euterentzündungen führen kann.
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2022
Dezember 2022
Landkreis Fürstenfeldbruck: In diesem Betrieb sind die Rinder in dauernder Anbindehaltung fixiert. Manche Tiere werden durch einen Metallbügel um den Hals in jedem arteigenen Verhalten eingeschränkt. Wieder andere sind an kurzen Metallketten angebunden, die bei manchen Tieren bereits Schürfwunden im Nacken verursacht haben.
Main-Tauber-Kreis: In diesem Betrieb werden die Rinder in einem alten Stall in dauernder Anbindehaltung fixiert. Die Metallketten sind kurz und so auch die Liegeflächen, die ihren massigen Körpern zur Verfügung stehen. Die Tiere stehen teilweise auf der Kante, wodurch sie sich auf den harten Böden schmerzhafte Gelenk- und Klauenprobleme zuziehen können.
Rems-Murr-Kreis: In diesem Betrieb sind die Rinder in dauernder Anbindehaltung in einem baufälligen Stall fixiert. Es sind viel zu viele Tiere für den kleinen Raum, sie liegen in zwei Reihen mit den Hinterteilen aneinander, teils übereinander und in ihren eigenen Fäkalien. Auch ein Kalb befindet sich in einer kleinen, alten Box eingepfercht in dem Stall.
Landkreis Schwandorf: In diesem Betrieb werden die Rinder an kurzen Metallketten in dauernder Anbindehaltung fixiert. Die massigen Tiere liegen entweder mit ihrem Hinterteil auf den Kotgittern oder stehen zentimetertief in ihren eigenen Fäkalien. Ihre Körper sind bis zum Bauch mit Kotschlamm verschmiert.
Landkreis Nürnberger Land: In diesem Betrieb werden die Rinder in dauernder Anbindehaltung fixiert. Mit einer Metallkette um den Hals haben die massigen Tiere jeweils eine türrahmengroße Fläche zur Verfügung. Sie müssen an einem Platz essen, ruhen und sich erleichtern.
Enzkreis: In diesem Betrieb sind die Rinder in dauernder Anbindehaltung in einem garagenartigen Stall fixiert. Mit ihren Hörnern stoßen sie sich fast an der Decke, die Ketten halten ihren Kopf Richtung Wand. Ihnen stehen keine trockenen Liegeflächen zur Verfügung, ihre Hinterbeine sind daher kotverdreckt.
Landkreis Göppingen: In diesem Betrieb werden die Rinder in dauernder Anbindehaltung fixiert. Die kurzen Metallketten haben bereits Schürfwunden in den Nacken der Tiere verursacht. Mit ihren Hinterläufen müssen sie auf Kotgittern stehen, was zu schmerzhaften Klauenproblemen führen kann.
Landkreis Ravensburg: In diesem Betrieb sind die Rinder in dauernder Anbindehaltung in einem dunklen Stall fixiert. Durch Metallbügel festgehalten, müssen die Tiere an einem Platz ruhen, essen und sich erleichtern. Ihnen stehen keine trockenen Liegeflächen zur Verfügung, sondern nur urinnasser Betonboden.
Landkreis Neu-Ulm: In diesem Betrieb werden die Rinder in dauernder Anbindehaltung fixiert. Die Halsketten haben manchen Tieren bereits deutliche Schürfwunden im Nacken zugefügt. Sie müssen mit den Hinterläufen auf Kotgittern stehen, der Stall ist kotverdreckt. Aufnahmen zeigen auch ein junges Kalb an einer Schnur, das laut Tierschutznutztierverordnung nicht angebunden gehalten werden darf.
Landkreis Starnberg: In diesem Betrieb werden die Rinder in dauernder Anbindehaltung fixiert. Ihr Kopf ist zwischen Metallbügeln gefangen, zusätzlich wird der Schwanz mancher Tiere mit einem Strick in die Höhe gebunden. Stellenweise sind die Tiere kotverdreckt, sie können in dieser Haltungsform nicht einmal Fellpflege betreiben.
Landkreis Rosenheim: In diesem Betrieb werden die Rinder in dauernder Anbindehaltung in einem kleinen, verdreckten Stall fixiert. Durch die kurzen Metallketten müssen sie in ihren eigenen Fäkalien stehen und liegen, ihre Körper sind kotverschmiert. Aufnahmen zeigen auch ein junges Kalb an einer Schnur, das laut Tierschutznutztierverordnung nicht angebunden gehalten werden darf.
Landkreis Esslingen: In diesem Betrieb werden die Rinder in dauernder Anbindehaltung in einem kleinen, verdreckten Stall fixiert. Ihnen stehen keine trockenen Liegeflächen zur Verfügung, an ihren Hinterläufen haben sich bereits eingetrocknete Kotplatten gebildet. Die Tiere haben kaum ausreichend Platz, um gleichzeitig zu ruhen.
Landkreis Neuburg-Schrobenhausen: In diesem Betrieb sind die Rinder in dauernder Anbindehaltung fixiert. Die Metallketten haben manchen Tieren bereits deutliche Schürfwunden im Nacken zugefügt. Ihnen stehen keine trockenen Liegeflächen zur Verfügung. Die Tiere leiden unter der Eintönigkeit und Einengung.
Landkreis Landsberg am Lech: In diesem Betrieb werden die Rinder in dauernder Anbindehaltung in einem dunklen Stall fixiert. Die massigen Tiere können sich nicht gleichzeitig hinlegen, sie müssen sich quasi übereinanderstapeln. Aufnahmen zeigen Kälber zusammengepfercht in einer kleinen Box im hinteren Teil des Stalls. Die Tiere sind in all ihren arteigenen Verhaltensweisen eingeschränkt.
Landkreis Traunstein: In diesem Betrieb werden die Rinder in dauernder Anbindehaltung fixiert. Die Ketten haben bereits zu Abschürfungen in den Nacken mancher Tiere geführt. Sie sind so dicht gedrängt, dass sie kaum Platz haben, um sich gleichzeitig hinzulegen. Sie müssen an einem Platz ruhen, essen und sich erleichtern.
Landkreis Miesbach: In diesem Betrieb werden die Rinder in dauernder Anbindehaltung fixiert. Der Stall ist dunkel und klein, die Tiere stoßen sich fast den Kopf an der Decke. Am Hals sind sie an einem Band festgebunden, der Schwanz mancher Tiere wird zusätzlich mit einer Schnur in die Höhe gebunden. Ihre Liegeflächen sind hart, was schmerzhafte Gelenkprobleme verursachen kann.
Landkreis Böblingen: In diesem Betrieb werden die Rinder in dauernder Anbindehaltung fixiert. Der Stall ist dunkel und eng, die Tiere können sich kaum gleichzeitig hinlegen. Ihnen stehen keine trockenen Liegeflächen zur Verfügung, sondern nur harter Untergrund ohne Einstreu zum Ruhen und Wiederkäuen.
Landkreis Oberallgäu: In diesem Betrieb werden die Rinder in dauernder Anbindehaltung fixiert. Der Raum ist klein und dunkel, die Tiere sind mit dem Gesicht zur Wand angebunden. Ihnen stehen keine trockenen Liegeflächen zur Verfügung. Ihre Hinterbeine sind kotverschmiert, ihr Fell in keinem guten Zustand. Selbst die Bundesregierung stimmt zu, dass die dauerhafte oder zeitweise Anbindehaltung von Rindern „zu erheblichen Beeinträchtigungen in allen Funktionskreisen des arteigenen Verhaltens“ führt. [9]
April 2022
Landkreis Rosenheim: In diesem Betrieb werden die Rinder in dauernder Anbindehaltung an kurzen Ketten fixiert. Mit ihren massigen Körpern haben sie nicht ausreichend Platz, um sich gleichzeitig hinzulegen. Mit ihren Hinterläufen stehen sie auf Kotgittern, mit den Hinterbeinen liegen sie in ihren Fäkalien.
Wir fordern sämtliche Molkereien auf, ihre Verträge mit Betrieben zu kündigen, die Rinder in Anbindehaltung massivem Leid aussetzen – denn aus Tierschutzgründen ist diese Form der Ausbeutung verwerflich. Wir wenden uns jedoch auch an die Politik, die tierschutzwidrige Anbindehaltung in allen Formen zu verbieten und im gleichen Zug die vegane Ökolandwirtschaft zu fördern.
Umfragen zeigen: Mehrheit der Deutschen möchte Verbot der Anbindehaltung
Einer repräsentativen Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2024 zufolge wollen über 80 Prozent der Deutschen ein sofortiges Ende der tierquälerischen Anbindehaltung von Kühen. [10]
Bereits im Oktober 2021 befragte das Meinungsforschungsinstitut INSA im Auftrag von PETA insgesamt 2.000 Bürger:innen zu 12 Tierschutzthemen. Dabei wurde auch die generelle Meinung zur tierquälerischen Anbindehaltung angesprochen. Das Ergebnis zeigte deutlich, dass 68 Prozent der Teilnehmenden diese restriktive Form der Rinderhaltung entschieden ablehnen – und zugleich von der Bundesregierung entsprechende Schritte zur Abschaffung der tierquälerischen Praktik erwarten.
Helfen Sie, das Leid der Kühe in der tierquälerischen Anbindehaltung zu beenden
Die erschreckenden Zustände in vielen Betrieben mit Rinderhaltung zeigen, dass dringender Handlungsbedarf besteht.
- Unabhängig von der Haltungsform bedeuten Milch und Fleisch immer Tierleid und den Tod für Rinder und Kälber. Entscheiden Sie sich daher für eine tierfreundliche vegane Ernährung und genießen Sie die Vielzahl an leckeren und gesunden pflanzlichen Produkten.
- Helfen Sie, das Leid der Rinder zu beenden, indem Sie unsere Petition unterschreiben und die Konzerne DMK Deutsches Milchkontor GmbH, Hochland SE, Molkerei Gropper GmbH & Co. KG, Rücker GmbH und die Unternehmensgruppe Theo Müller S.e.c.s. auffordern, laufende Verträge mit Betrieben zu kündigen, die Tiere in Anbindehaltung quälen.
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Quellen
[1] Destatis Statistisches Bundesamt: Tierhaltung: Dominierende Haltungsformen gewinnen weiter an Bedeutung (2021), https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/08/PD21_N051_41.html (eingesehen am 04.11.2024)
[2] Schrott, BeckOK StGB, v. Heintschel-Heinegg/Kudlich, 61.Edition, Stand: 01.05.2024, TierSchG § 17, Rn. 149, 121.1;
[3] Schrott: Die Nutztierhaltung und das Strafrecht, LMuR 2024, 147; Hirt, in: Hirt/ Maisack/Moritz/Felde, Tierschutzgesetz 4. Auflage 2023 § 17 Rn. 100b;
[4] Hahn/Kari: Leiden Nutztiere unter ihren Haltungsbedingungen? – Zur Ermittlung von Leiden in Tierschutzstrafverfahren, NuR 2021, 599-607, https://link.springer.com/article/10.1007/s10357-021-3890-7 (eingesehen am 08.11.2024)
[5] Bülte: Anbindehaltung – Keine rechtliche Grauzone, sondern illegale Routine, https://verfassungsblog.de/anbindehaltung-keine-rechtliche-grauzone-sondern-illegale-routine (eingesehen am 08.11.2024)
[6] Maisack: Anbindehaltung von Rindern als fortwährender Verstoß gegen das gesetzliche Gebot zur art- und bedürfnisangemessenen verhaltensgerechten Unterbringung iSv § 2 Nr. 1 Tierschutzgesetz, NuR 2024, 156
[7] Bülte/Felde/Maisack: Reform des Tierschutzrechts, 2022, S. 35; Bruhn/ Wollenteit/ Hoffmann, Rechtsgutachten, Tierschutzrechtliche Defizite in der Milchkuhhaltung – Dringender Reformbedarf zur Abschaffung normativer Regelungslücken, S. 18 ff, https://www.greenpeace.de/publikationen/Rechtsgutachten%20Milchkuhhaltung.pdf (eingesehen am 08.11.2024)
[8] Langner/Reinke/Seifert: Expertise for animals, Die Ketten lösen: Eine umfassende Untersuchung der Anbindehaltung von Rindern, S. 35, https://cdn.prod.website-files.com/61ae27119bb68c0e2337a792/64d9090aa3103357ba47e8aa_Expertise%20for%20Animals%20(2023).%20Die%20Ketten%20lo%CC%88sen.pdf (eingesehen am 08.11.2024)
[9] Antwort der Bundesregierung. Kleine Anfrage, Drucksache 20/926 vom 11.03.22, https://dserver.bundestag.de/btd/20/009/2000926.pdf (eingesehen am 16.10.2024)
[10] foodwatch (04.11.2024): Umfrage: Große Mehrheit für Verbot der Anbindehaltung, https://www.foodwatch.org/de/umfrage-grosse-mehrheit-fuer-verbot-der-anbindehaltung (eingesehen am 20.11.2024)