Ermittlungen von PETA Asien an Tourismushotspots in Ägypten enthüllen die Misshandlung von Pferden: Die Tiere werden gezwungen, Kutschen (auch Caleches genannt) vollbeladen mit Tourist:innen in glühender Hitze ohne Schatten, Nahrung oder Wasser zu ziehen. Schon vor Jahren haben das Ministerium für Tourismus und Altertümer sowie das Gouverneursamt von Gizeh versprochen, Maßnahmen zu ergreifen, um Kutschfahrten zu verbieten.
In Hinblick auf den neuen Enthüllungsbericht von PETA Asien bekräftigten sie diese Zusage vor drei Monaten – in vagen Worten –, doch geändert hat sich bis heute nichts für die Pferde. Fordern Sie gemeinsam mit uns die ägyptische Regierung dazu auf, die grausamen Kutschfahrten zu verbieten!
Verbotszusage Ende 2023 bedeutet weiterhin unvorstellbare Qualen für Pferde
Es ist empörend, dass die ursprüngliche Zusage für ein Verbot von Kutschfahrten nun erneut verschoben werden soll, und zwar bis Oktober 2023. Das ist inakzeptabel. Die Videoaufnahmen zeigen, dass die Pferde an bekannten Tourismus-Destinationen wie Gizeh und Luxor immer noch kaum zu ertragenden Schmerzen und Qualen ausgesetzt sind. Wir von PETA Deutschland appellieren an alle Tourist:innen, sich von jeglicher Tiernutzung in Ägypten fernzuhalten.
Zelte, Überdachungen und Sonnenschirme als Schattenspender sowie leicht zugängliche Wasserquellen können und müssen sofort zur Verfügung gestellt werden. Schon vor Jahren hätten Tiermediziner:innen eingestellt werden müssen, um sich um diese Tiere zu kümmern. Fahrten bei extremer Hitze müssen ebenfalls sofort verboten werden. Während die Behörden zögern, leiden die Pferde extrem.
Pferde brechen zusammen und müssen Abfälle essen, um zu überleben
Selbst nachdem den Behörden Videoaufnahmen von einem Pferd übermittelt wurden, das zusammengebrochen war und unbarmherzig geschlagen wurde, bis es schließlich wieder auf die Beine kam, wurde offenbar nichts unternommen. Bitten von PETA Asien um Informationen über das Pferd wurden ignoriert.
Die verzweifelten Pferde suchen oft in Müllcontainern nach etwas Essbarem. Der Verzehr von Abfällen kann zu schmerzhaften und oft tödlichen Koliken führen. Die Pferde werden ständig für „Arbeit“ ausgenutzt und dabei geschlagen, wenn sie wanken oder zusammenbrechen.
Viele Pferde, die für Ausritte in Gizeh und Luxor eingesetzt wurden, wiesen schmerzhafte blutige Wunden auf. Sie wurden aber weiterhin gezwungen, Tourist:innen zu transportieren. Selbst Pferden mit schweren Verletzungen wie gebrochenen Beinen wird eine tiermedizinische Versorgung verweigert. Einige werden grausam mit glühenden Metalleisen gebrandmarkt.
Kürzlich postete ein Tourist Aufnahmen von einem Pferd, das zusammengebrochen war. Die Halter:innen sahen tatenlos zu und unterließen es, dem leidenden Tier zu helfen oder es zu behandeln.
Nach Tierqual-Enthüllung 2019: Alle Pferdekutschen in Ägypten verbieten
PETA Asien dokumentierte die Grausamkeiten an Pferden und Kamelen zum ersten Mal im Jahr 2019 und enthüllte, wie sie gezwungen wurden, Besucher:innen unter unerbittlich zermürbenden Bedingungen zu transportieren. Sie mussten harte Schläge ertragen. Abgemagerte Pferde, deren Rippen durch die Haut schauten, wurden wiederholt ausgepeitscht.
Nach der Veröffentlichung des vernichtenden Filmmaterials versprach die Regierung damals, Änderungen vorzunehmen und unter anderem die Pferdekutschen durch Elektrofahrzeuge zu ersetzen. Daraufhin setzte PETA die Kampagne weltweit aus. Drei Jahre später werden nun endlich einige Elektrofahrzeuge auf dem Gelände eingesetzt. Auch wenn wir diesen Fortschritt willkommen heißen, müssen jetzt endlich alle Pferdekutschen aus der ägyptischen Tourismusindustrie verschwinden – die Tiere können nicht länger warten.