Einer der Hauptgründe, warum Menschen aus der ganzen Welt nach Indien reisen, ist die einzigartige, berühmte Fauna des Landes. Doch nun wurde enthüllt, welchem körperlichem und seelischem Missbrauch Elefanten ausgesetzt sind, die gezwungen werden, Tourist/-innen auf sich reiten zu lassen. Diese grausame Wahrheit trübt den Ruf des Landes.
Es ist an der Zeit, Indiens heilige Wildtiere zu schützen und das tierquälerische Elefantenreiten zu stoppen. Helfen Sie uns, indem Sie dem Tourismusminister eine Nachricht zukommen lassen.
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Deutsche Übersetzung des Petitionstextes
Sehr geehrter Herr Minister,
viele Tourist/-innen reisen nach Indien, weil sie die Wildtiere des Landes zu schätzen wissen. Sie sind dann häufig bestürzt, weil gefangengehaltene Elefanten noch immer Menschen auf sich reiten lassen müssen. Dieser Tierquälerei ist sich die Öffentlichkeit immer stärker bewusst, und so distanzieren sich mehr und mehr Reiseunternehmen aus ethischen Gründen von allen Aktivitäten, für die Elefanten ausgebeutet werden.
Über 100 Reiseagenturen – darunter führende globale Akteure wie Thomas Cook, STA Travel, Travel PR, Wilderness Travel, Ritz Tours, Majestic Vacations, Lotus Travel, Costco Travel, AdventureLink, Intrepid Travel sowie TUI Group – haben bereits zugestimmt, kein Elefantenreiten mehr anzubieten. Ebenfalls zu dieser Liste gehört die weltgrößte Reise-Website TripAdvisor.
Eine durch das Animal Welfare Board of India autorisierte Untersuchung zur Nutzung von Elefanten zum Elefantenreiten in Jaipur zeigte das Ausmaß der Tierquälerei: Tiere mussten bei extremer Hitze arbeiten und litten unter offenen Wunden, Fußerkrankungen und akutem psychologischem Stress, da sie immer wieder angekettet wurden die Mahouts Waffen einsetzten. Der Wildlife (Protection) Act von 1972 verbietet zwar das Einfangen von Elefanten; doch viele gefangengehaltene Elefanten wurden angeblich in freier Wildbahn ihren Familien entrissen.
Erst kürzlich stand Indien in Bezug auf das Elefantenreiten in der Kritik, nachdem eine Gruppe amerikanischer Touristen in Rajasthan von einem Vorfall traumatisiert wurde. Die Bilder eines Touristen von einem grausamen Angriff auf einen Elefanten durch seinen Führer gingen im Internet um die Welt.
Der Ruf des Landes, Tiere zu ehren und ein gutes Reiseziel für Wildtierfreunde zu sein, ist in Gefahr, weil noch immer Elefanten auf diese Weise versklavt werden. Doch es liegt in Ihrer Macht, den Tieren zu helfen. Bitte nutzen Sie Ihren Einfluss auf die Zentralregierung, um dem Elefantenreiten in ganz Indien ein Ende zu setzen. Vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Es konnte gezeigt werden, dass Trainer die Elefanten mit spitzen Gegenständen schlagen und die sanften Riesen durch ein Leben voller quälender Arbeit, Gewalt, unbehandelter Verletzungen, Unterernährung, Dehydrierung und routinemäßigem Anketten traumatisiert werden. Ein ausländischer Tourist stellte kürzlich Strafanzeige wegen Tierquälerei, nachdem er einen Trainer dabei beobachtet hatte, wie er 10 Minuten lang auf einen Elenfanten losging, weil dieser versucht hatte wegzulaufen. Der Vorfall ereignete sich am Amber Fort nahe Jaipur in Rajasthan.
Die Mehrheit der indischen Bevölkerung ist hinduistisch. Im Hinduismus sind Elefanten heilig und die Gottheit Ganesha wird angebetet. Doch in der Tourismusindustrie besteht das Leben dieser Tiere aus Angst und Leid. Sie dürfen sich noch nicht einmal ausruhen, wenn offene Wunden ihnen Schmerzen bereiten oder sie nicht mehr richtig sehen können. In drückender Hitze müssen sie Menschen auf ihrem Rücken tragen, weil Männer mit Stäben und Elefantenhaken (Stöcke mit spitzem Metallhaken am Ende) sie dazu zwingen.
Tourist/-innen kommen nicht mit dem Ansinnen nach Indien, Wildtieren zu schaden. Doch das Reiten auf Elefanten ist immer mit Tierquälerei verbunden. Tierärzt/-innen und Expert/-innen von PETA Animal Rahat, Wildlife SOS und dem Centre for Studies on Elephants am College of Veterinary and Animal Sciences in Mannuthy führten eine durch das Animal Welfare Board of India autorisierte Inspektion durch. Dabei zeigte sich, dass abgemagerte Elefanten mit schmerzenden Fußproblemen zum Reiten genutzt und auf harten Betonböden untergebracht wurden – teils kettete man sie sogar an Fußfesseln, die mit Stacheln versetzt waren.
Die Mahouts durchbohrten die empfindsamen Ohren einiger Tiere und bohrten ihnen Löcher in den Rüssel, was die Elefanten unwiderruflich verstümmelt. Die Inspektion zeigte außerdem, dass Besitzurkunden teils ungültig waren – allem Anschein nach ein Verstoß gegen gültige Tierschutzgesetze.
Der Wildlife (Protection) Act von 1972 untersagt zwar das Einfangen von Elefanten; doch die heiligen Tiere werden ihren Familien in freier Wildbahn dennoch gnadenlos entrissen. Danach prügelt man sie in die Unterwerfung und lässt sie wie Sklaven gegen ihren Willen Tourist/-innen tragen.
Elefanten sind hochsoziale Tiere, die in Freiheit ihr gesamtes Leben bei ihrer Familie verbringen. Teilweise legen sie pro Tag Strecken von bis zu 50 Kilometern zurück, um nach Futter zu suchen. Sie lösen Probleme gemeinsam und vertrauen auf die Weisheit, das Urteilsvermögen und die Erfahrung ihrer ältesten Verwandten.