Nach Bürgerinitiative „STOP FINNING EU“ – EU will Tierquälerei bei Haien bekämpfen

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Update vom 06. Juli 2023

EU-Kommission gegen Tierquälerei bei Haien: Mögliches Handelsverbot für Haiflossen?

Anfang Juli 2023 wurde bekannt, dass die EU-Kommission sich stärker gegen das Quälen von Haien einsetzen möchte. So könnte ein EU-Gesetz gegen den Handel mit den Flossen erlassen werden, wie die Kommission am 5. Juli mitteilte.

  • Laut EU-Kommission soll die Rückverfolgung der gesamten Produktionskette besser durchgesetzt werden.
  • Es gehe unter anderem darum, den Fischfang auf See zu kontrollieren und illegalen Handel zu verhindern.
  • Zudem plant die EU, sich für ein weltweites Verbot des Finnings einzusetzen.

Damit reagierte die Brüsseler Behörde auf Forderungen der Bürgerinitiative „Stop finning – Stop the trade“, mit der sich über eine Million Menschen gegen den Handel mit Haifischflossen aus Europa eingesetzt haben.

Dass die Initiative von so vielen Bürger:innen unterstützt wurde, erkannte die EU-Kommission als klares Signal.

In der EU ist Finning seit 2003 verboten, sodass die Flossen nicht vor der Anlandung vom Körper des Hais entfernt werden. Doch um den Handel zu verbieten, sind zusätzliche strenge Rechtsvorschriften nötig. Denn rund 45 Prozent der nach Asien importierten Flossen stammen aus der EU. [1]

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Originalbeitrag vom 09. Juni 2021

Finning: Millionen Haie werden gequält und getötet

Jährlich werden viele Millionen Haie von Menschen getötet: Ein Großteil der Tiere wird wegen seiner Flossen gejagt, denn in einigen Regionen gilt die sogenannte Haifischflossensuppe als Delikatesse. Unzähligen Haien werden die Flossen bei lebendigem Leib abgeschnitten, danach werden die schwer verletzten Tiere zurück ins Wasser geworfen, wo sie qualvoll sterben. Diese grausame Fangmethode nennt sich Finning. [2]

Finning: Unzählige Haie werden brutal gequält und zum Sterben über Bord geworfen

Zwischen 63 und 273 Millionen Haie [3] werden jährlich von Menschen getötet. Eine genauere Einschätzung ist nicht möglich, denn es gibt kaum verlässliche Daten und aufgrund von illegalem Fang ist die Dunkelziffer hoch. Haie werden hauptsächlich wegen ihrer Flossen gejagt; vor allem im asiatischen Raum werden die Flossen zur sogenannten Haifischflossensuppe verarbeitet. Für die vermeintliche Delikatesse werden hohe Summen bezahlt.

Die Flossen werden oft bei lebendigem Leib abgeschnitten, bevor die Haie über Bord zurück ins Wasser geworfen werden – die Tiere sterben dann qualvoll. Der Grund dafür ist, dass das Fleisch der Haie im Vergleich zu ihren Flossen kaum Geld bringt. [4] Doch ohne ihre Flossen sinken Haie auf den Meeresgrund. Dort verbluten oder ersticken die verletzten Tiere qualvoll – Hochseehaie müssen nämlich in Bewegung bleiben, um atmen zu können.

Ist Haifischflossensuppe in Deutschland verboten?

Während die Haifischflossensuppe in Deutschland verboten ist, wird sie in einigen asiatischen Ländern auf Hochzeiten und anderen Festen serviert. Die Suppe gilt in Thailand und anderen Teilen Südostasiens sowie Chinas als Delikatesse. Thailand ist auch der größte Exporteur von Haifischflossen; einer der Hauptabnehmer ist China, das Ursprungsland des Gerichts. [2]

EU-Bürgerinitiative für ein generelles Verbot des Handels mit Haien und Rochen

Um die Nachfrage nach Haiflossen bedienen zu können, kommen extrem brutale, teilweise illegale Fangmethoden zum Einsatz. Finning ist in der Europäischen Union bereits seit 2013 verboten, [5, 6] dennoch exportiert auch die EU jedes Jahr 3.500 Tonnen Haifischflossen nach Asien. Sie wurden den gefangenen Haien im Hafen abgetrennt. [7] Das grausame Geschäftsmodell wird sich erst dann nicht mehr lohnen, wenn es ein grundsätzliches Verbot für den Handel mit Haien und Rochen in der EU gibt. Daher muss die Verordnung zum Schutz von Haien in der Europäischen Union auch auf den Export, Import und Transit von Haien und Rochen ausgeweitet werden. Nur so können wir diese Meeresbewohner schützen.

Um ein solches Verbot in der EU durchzusetzen, wurde die Bürgerinitiative „STOP FINNING EU“ gestartet. Die Europäische Bürgerinitiative ist der direkte Weg, um der Europäischen Kommission eine Gesetzesänderung vorzuschlagen – dabei zählt jede Stimme.