Kaschmir ist immer mit Tierleid verbunden – es gibt keine Ausnahmen! Diese harte Wahrheit haben wir von PETA Deutschland mit unseren Partnerorganisationen zahlreichen Unternehmen der Modebranche deutlich gemacht und einen konsequenten Ausstieg aus dem Kaschmirhandel gefordert.
Undercover-Aufnahmen von PETA Asien zeigen, wie Kaschmirziegen gewaltsam fixiert werden und Arbeiter ihnen mit spitzen Kämmen das Fell aus der Haut reißen. Teilweise werden die sensiblen Fluchttiere auch mit Messern geschoren. Dabei werden ihnen oftmals Schnittwunden zugefügt, während die Tiere vor Angst und Panik schreien. Sobald die Fellqualität von Kaschmirziegen nachlässt, werden die Tiere gewaltsam getötet. Aufnahmen aus einem verdeckt überprüften Betrieb zeigen Arbeiter, die mit einem Hammer kaltblütig auf den Kopf von Ziegen einschlagen, bis die Tiere schließlich bewusstlos sind.
Der Verkauf von Kaschmirwolle muss aufhören
Wir haben zahlreiche Modeunternehmen mit den erschütternden Rechercheaufnahmen konfrontiert. Marken wir ASOS, Tom Tailor und Ulla Popken haben daraufhin die einzig tierfreundliche Entscheidung getroffen und uns gegenüber versichert, künftig keine Kaschmirprodukte (mehr) zu verkaufen.
Die folgenden Unternehmen haben sich jedoch dazu entschieden, am Verkauf von Kaschmir festzuhalten und weiterhin auf Kosten der Kaschmirziegen Geld zu verdienen:
Statt Kaschmir konsequent auszulisten, haben einige Unternehmen beschlossen, auf vermeintliche Tierwohllabel wie „The Good Cashmere Standard“ zurückzugreifen, um ihren Konsument:innen ein gutes Gewissen zu verkaufen. Doch die Label und Zertifikate der Wollindustrie ändern so gut wie nichts an den systematischen Misshandlungen, unter denen die Tiere in der Wollindustrie leiden.
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Deutsche Übersetzung des Petitionstextes
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit dem Verkauf von Kaschmirerzeugnissen tragen Sie unmittelbar zum Leid von Abermillionen Tieren und zur Umweltzerstörung bei. Daher bitte ich Sie hiermit, Kaschmirwolle vollständig aus Ihrem Sortiment zu streichen.
Ich weiß, dass die Tierrechtsorganisation PETA Sie über das Tierleid bei der Produktion von Kaschmirwolle informiert hat. Kaschmirziegen sind sensible Fluchttiere. Sie geraten in Angst und Panik, wenn sie gewaltsam auf dem Boden fixiert werden und Arbeiter ihnen das Fell mit Metallkämmen aus der Haut reißen oder mit Messern abschneiden. Schnittwunden gehören zum. Sobald die Fellqualität der Kaschmirziegen nachlässt, wird ihnen im Schlachthof oder in Hinterhöfen die Kehle durchgeschnitten. Kaschmirwolle lässt sich nicht ohne Tierleid erzeugen – daran ändert kein Label oder Zertifikat der Welt etwas.
Doch die Kaschmirproduktion ist nicht nur für die Misshandlung von Ziegen verantwortlich, sondern beschleunigt auch die Klimakatastrophe mitsamt ihren erschreckenden Folgen. Die methanhaltigen Ausscheidungen der Tiere tragen in hohem Maße zur Erderwärmung bei, während die Haltung und Zucht von Abermillionen hungriger Ziegen zur kontinuierlichen Ausbreitung der Wüsten in der Mongolei und China führen. Als Folge gehen nicht nur überlebenswichtige, fruchtbare Böden verloren, sondern die betroffenen Regionen werden schon heute vermehrt von schwersten Sandstürmen heimgesucht, die sich immer weiter ausbreiten.
Ich bitte Sie daher eindringlich, sich gegen die Misshandlung von Kaschmirziegen und die umweltzerstörenden Auswirkungen der Kaschmirindustrie zu entscheiden: Listen Sie Kaschmirerzeugnisse konsequent aus Ihrem Sortiment aus und bieten Sie stattdessen tierfreie Materialien wie Sojaseide, Baumwolle oder Lyocell an. Es ist höchste Zeit, die Modeindustrie nachhaltig umzugestalten – klimafreundlich und ohne Tierleid.
Vielen Dank!
Kaschmirwolle fördert Tierleid und beschleunigt die Klimakatastrophe
Die Kaschmirproduktion hat erschreckende Konsequenzen für Mensch und Tier, darunter die zunehmende Erderwärmung durch Methan-Emissionen und die Wüstenbildung.
Bei der Zucht und Haltung von Abermillionen Kaschmirziegen entstehen große Mengen methanhaltiger Ausscheidungen. ber einen Zeitraum von hundert Jahren hat Methan eine 28-mal stärkere Klimawirkung als CO₂, über 20 Jahre ist die Wirkung sogar 84-mal schädlicher als CO₂. (1)
Zudem reißen Kaschmirziegen beim Grasen die Pflanzenwurzeln aus und verdichten mit ihren Füßen den Boden. Mit dem Verkauf von Kaschmirwolle tragen Modeunternehmen daher aktiv zur Bodenerosion und Entstehung neuer Wüsten bei. Als Folge dieser tragischen Entwicklung werden beispielsweise die Mongolei und China jedes Jahr von zunehmend schweren Sandstürmen heimgesucht. (2) Die Kaschmirindustrie ist mitverantwortlich, dass für Mensch und Tier überlebensnotwendige, fruchtbare Böden in diesen Regionen immer knapper werden. In der Mongolei sind bereits heute über 65 Prozent ehemals grüne Wiesen von Bodenerosion betroffen und 90 Prozent des Landes von Wüstenbildung bedroht. (3,4,5)
Was Sie tun können
Der Verkauf von Kaschmirerzeugnissen ist verantwortungslos – vor allem vor dem Hintergrund, dass es heute zahlreiche tierfreie Alternativen wie Bio-Baumwolle, Sojaseide oder Lyocell gibt. Bitte unterzeichnen Sie unsere Petition an all jene Modeunternehmen, die noch am Kaschmirverkauf festhalten. Fordern Sie diese Händler dazu auf, Verantwortung gegenüber den Tieren und unserem Planeten zu übernehmen und den Verkauf von Kaschmir umgehend zu beenden.
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Quellen
[1] European Commission: Methane emissions, https://energy.ec.europa.eu/topics/oil-gas-and-coal/methane-emissions_en (eingesehen am 10.07.2023)
[2] Bayartsogt, Khaliun: Buried Alive In Mongolia’s Worst Sandstorms In A Decade. NPR. https://www.npr.org/sections/goatsandsoda/2021/05/30/1000530563/buried-alive-in-mongolias-worst-sandstorms-in-a-decade?t=1631284847509 (eingesehen am 10.09.2021)
[3] Schmitz, Rob: How Your Cashmere Sweater Is Decimating Mongolia’s Grasslands. NPR. Online: https://www.npr.org/sections/parallels/2016/12/09/504118819/how-your-cashmere-sweater-is-decimating-mongolias-grasslands?t=1555063342320, (eingesehen am 03.11.2020)
[4] Ministry of Nature, Environment and Tourism Mongolia: Fourth national report to the convention on combat desertification, https://eic.mn/DLDbase/upload/2012/tadesertbook/4/20121217_6416_4.pdf, (eingesehen am 03.11.2020)
[5] Beiser, Vince: China’s Green Great Wall is on the front line of its fight against desertification, but is it sustainable? South China Morning Post. Online: https://www.scmp.com/magazines/post-magazine/long-reads/article/2177586/chinas-green-great-wall-front-line-its-fight, (eingesehen am 03.11.2020)